Das 24. und gleichzeitig drittletzte Rennen der Regular Season auf dem 0,533 Meilen kurzen Short Track im Kolosseum von Bristol endete nach 500 Runden unter Flutlicht mit dem vierten Saisonsieg von Polesetter Denny Hamlin. Erst im Endspurt konnte der Gibbs-Toyota-Pilot in einem epischen Duell Matt DiBenedetto im Leavine-Toyota bezwingen. DiBenedetto hatte zuvor 93 Runden das Nachtrennen im Gibbs-Satellitenteam angeführt und sein bestes Karriere-Ergebnis erzielt. Der zweite Sieg in Bristol war für Hamlin gleichzeitig das sechste Top-5-Resultat in Folge und der 35. Sieg in seiner Karriere. Zuvor hatten Kyle Larson und Kurt Busch einen Stage-Sieg errungen.

31. Pole Award für Denny Hamlin, Foto: LAT Images
31. Pole Award für Denny Hamlin, Foto: LAT Images

Vor dem Start: Erste Saison-Pole für Denny Hamlin und Toyota

Das Qualifying zum 24. Saisonrennen der Regular Season auf dem 0,533 Meilen kurzen Bristol Motor Speedway gewann Denny Hamlin. Mit 129.230 mph in 14.848 Sekunden bezwang der Gibbs-Pilot im Toyota den Short Track in Thunder Valley und holte nach vorheriger Trainingsbestzeit auch seine erste Pole Position in dieser Saison. Der vierte Pole Award im Kolosseum von Bristol machte Hamlin zum Rekordhalter in Bristol. Gleichzeitig war es der 31. Pole Award in seiner Karriere. 2012 holte Hamlin den einzigen Sieg im Kolosseum. Kaum zu glauben, aber für den elfmaligen Saisonsieger Toyota war es die erste Pole Position in 2019.

Kyle Larson wurde um 0.026 Sekunden im Ganassi-Chevrolet knapp geschlagen und startet ebenfalls aus der ersten Reihe. Platz drei belegte Martin Truex Junior vor dem sechsfachen Bristol-Sieger Kurt Busch. Aus Startreihe drei beginnen der schnellste Ford-Fahrer Aric Almirola und Chase Elliott das Rennen über 500 Runden. Matt DiBenedetto war schnellster Fahrer in der 'Happy Hour' und startet zum zweiten Mal in dieser Saison von Rang sieben. Achter wurde Kevin Harvick vor Erik Jones und Alex Bowman.

Champion Joey Logano verpasste mit Platz elf knapp die Top-10 der Startaufstellung. Daneben startet Ryan Blaney in sein 150. Cup-Rennen. Daniel Hemric war schnellster Rookie auf Rang 17. Der achtfache Rekordsieger Kyle Busch hatte Pech. Er musste als erster Fahrer auf die Strecke und wurde anschließend mit seine Zeit bis Startplatz 31 durchgereicht. Der Tabellenführer steht damit vor einer Aufholjagd in 'Thunder Valley'.

Start/Stage 1: Rekordsieger Kyle Busch mit Rundenrückstand

Zum 22. Mal gab es vor dem Start Strafversetzungen. J.J. Yeley und Reed Sorenson mussten von hinten starten. Die Nationalhymne wurde sensationell von den Kindern der Cup-Fahrer präsentiert. Pünktlich erfolgte der Start mit Polesetter Denny Hamlin und 38 weiteren Gladiatoren im Kolosseum. Hamlin gewann den Start vor Larson und Truex. In Runde 16 übernahm Larson die Führung, nachdem Hamlin fast in der Mauer gelandet war. Nach rundenlangem Zweikampf hole sich Hamlin Platz eins zurück. Wieder führte Hamlin genau 15 Runden, dann ging Larson wieder in Front.

Im Überrundungsverkehr wechselte nun die Führung laufend. Truex schaute sich das Duell an dritter Position liegend abwartend an. DiBenedetto lag inzwischen auf Platz vier vor Elliott. Nach 60 Runden hatte sich Kyle Busch auf Rang 22 vorgearbeitet. Es lagen allerdings nur noch 24 Fahrer in der Führungsrunde. Logano musste in Runde 68 einen unplanmäßigen langen Stopp einlegen. In Runde 80 wurde Kyle Busch überholt und gleichzeitig gab es die erste Caution, als Jimmie Johnson in Austin Dillon knallte, der einen Reifenschaden zu beklagen hatte.

Stage 1: Vierter Stage-Sieg für Kyle Larson

Es gab Boxenstopps während der Gelbphase. Kyle Larson kam vor Elliott und Truex als erster Fahrer wieder auf die Strecke. Hamlin lag nach Reparaturarbeiten nur noch auf Position elf, da er beim Unfall ebenfalls getroffen wurde. Nach dem Restart übernahm DiBenedetto Rang drei. Kyle Busch lag zwar auf Rang 24 in 'Lucky Dog'-Position, hatte allerdings bereits zwei Runden Rückstand.

Larson und Elliott setzten sich ab Runde 105 leicht ab. Larson gewann nach 125 Runden mit 60 Führungsrunden die erste Stage knapp vor Elliott, Truex, Harvick, DiBenedetto, Blaney, Jones, Keselowski, Kurt Busch und dem Zehnten Almirola. Hamlin blieb ohne Extra-Punkte auf Platz elf hängen.

Stage 2: Zweiter Stage-Sieg für Kurt Busch nach verrücktem Verlauf

Nach der festgelegten Conclusion Caution zwischen den Stages kam Elliott als erster Fahrer wieder aus der Boxengasse. Zweiter war Larson beim Restart vor Truex und Harvick. In Runde 164 war Harvick der vierte Leader in Bristol. Elliott fiel hinter Truex auf Platz drei zurück. Hamlin machte einen Stopp unter Grün in Runde 188. Eine Runde später flog Almirola in die Mauer. Hamlin war nicht gerade begeistert von dem Timing. Es gab wieder Boxenstopps. Truex wurde vor Harvick abgefertigt und lag nun zum ersten Mal in Führung.

In Runde 213 sorgte erneut Almirola nach Mauerkontakt für eine Gelbphase. Kyle Busch erhielt den 'Lucky Dog'. Hamlin, Logano und Johnson lagen weiterhin eine Runde zurück. In Runde 220 wurde das Rennen fortgesetzt. Nachdem Blaney gerade noch einen Unfall vermeiden konnte, verlor er den zweiten Rang an Kurt Busch. Dann drehte sich Clint Bowyer in Runde 243 und Hamlin freute sich über den 'Lucky Dog' nach der Rennunterbrechung.

Einige Fahrer verzichteten auf Bonuspunkte und machten einen Boxenstopp für Track-Position in Stage drei. Kurt Busch führte nun vor Daniel Suarez und William Byron. Harvick wurde gleichzeitig in die Garage geschoben. Kurt Busch gewann die zweite Stage nach 250 Runden vor Suarez, Ryan Newman, Kyle Busch, Byron, Elliott, Jones, Hemric, Keselowski und dem Zehnten Truex. Logano bekam den 'Lucky Dog'.

Kurt Busch beim Boxenstopp nach dem Stage-Sieg, Foto: LAT Images
Kurt Busch beim Boxenstopp nach dem Stage-Sieg, Foto: LAT Images

Stage 3: Hochspannende Positionskämpfe und Dramen

Kyle Busch blieb auf der Strecke und führte das Feld in die letzten 250 Runden vor Elliott und Jones. Kurt Busch lag als schnellster Stopper auf Position 15 bei 20 Fahrern in der Führungsrunde. Keselowski schoss von Platz vier auf zwei hinter Leader Kyle Busch. In Runde 265 ging Keselowski ohne Gegenwehr in Führung. Beide Fahrer setzten sich etwas ab. Dritter war Elliott vor Jones, Truex, Larson und dem staken DiBenedetto.

Nach 310 Runden hatten die beiden Führenden schon vier Sekunden Vorsprung vor dem Dritten Elliott. Anschließend tauchten Larson wieder in den Top-5 und Hamlin in den Top-10 auf. Jones und Larson überholten dann Elliott. Dann entbrannte ein Zweikampf zwischen den beiden Führenden. Beide Fahrer hatten kurz die Nasen vorne. Dadurch holte Jones auf und die Zuschauer erlebten einen Dreikampf. Kyle Busch versuchte erfolgreich im Überrundungsverkehr Abstand zu gewinnen. Truex machte einen Kontakt mit der Mauer. Dann gab es die siebte Caution, als Bowman nach Kontakt mit Logano als nächster Fahrer in der Mauer landete.

Stage 3: Matt DiBenedetto fährt das Rennen seines Lebens

Das Rennen in der Boxengasse gewann Kyle Busch vor Jones, Keselowski und Elliott. 16 Piloten lagen noch in der Führungsrunde. Vier Runden nach dem Restart ging Jones in Führung und gleichzeitig gab es den nächsten Unfall mit Johnson, Blaney, Ricky Stenhouse Junior, David Ragan und Michael McDowell. Es gab Boxenstopps und Hemric freute sich über den 'Lucky Dog'. Hamlin hatte ebenfalls Glück, denn er konnte ein loses Rad ohne Rundenverlust wechseln.

Denny Hamlin jagt Matt DiBenedetto, Foto: LAT Images
Denny Hamlin jagt Matt DiBenedetto, Foto: LAT Images

Beim Restart führte weiterhin Jones vor Kyle Busch, Elliott, DiBenedetto und Keselowski. DiBenedetto überrumpelte seine Gegner und schoss auf Rang zwei. In Runde 396 ging DiBenedetto in Führung. Jones hatte bei der Überholung die Mauer berührt und musste seine Crew aufsuchen. Zur Überraschung aller Konkurrenten setzte sich der Leavine-Pilot sofort ab. Kyle Busch fiel in Runde 420 bis auf Rang fünf hinter dem wiedererstarkten Hamlin zurück. Dann kam Elliott näher an den Leader heran.

Als noch 50 Runden zu fahren waren führte DiBenedetto weiterhin das Rennen mit 1.1 Sekunden an. Hamlin holte weiter auf und sorgte für einen Vierkampf um den Sieg. Drei Runden später war Hamlin Dritter. Weitere drei Runden später war der Polesetter Zweiter mit 1.4 Sekunden Rückstand. Jetzt war es nur noch ein Zweikampf um den Sieg im Kolosseum. Es wurde immer spannender. Der Überrundungsverkehr könnte das Rennen entscheiden, denn beide Piloten fuhren fast identische Zeiten. 25 Runden vor der Zielflagge betrug der Abstand 0.650 Sekunden.

Stage 3/Ziel: Denny Hamlin gewinnt episches Duell gegen Matt DiBenedetto

Hamlin kam immer näher, während Keselowski als Dritter bereits fünf Sekunden verloren hatte. Ab Runde 483 griff Hamlin energisch an. Zwölf Runden vor Rennende ging Hamlin in Führung. Aber DiBenedetto blieb dran. Dann setzte sich Hamlins Erfahrung beim Überholen durch und er gewann nach zwischenzeitlichem Rückstand von zwei Runden mit 0.502 Sekunden vor DiBenedetto. Hamlin entschuldigte sich nach seinen Siegerdonuts für den Sieg, den er auch DiBenedetto und seinem ehemaligen Crew Chief Mike Wheeler gegönnt hätte. Unter Tränen bedankte sich DiBenedetto, der in dieser Woche erfahren hat, dass er 2020 nicht mehr für Leavine Family Racing fahren wird. Dritter wurde Keselowski vor Kyle Busch, Elliott, Larson und Bowyer. Suarez, Kurt Busch und Blaney erzielten mit Rundenrückstand ebenfalls ein Top-10-Resultat.

Sieger Denny Hamlin und Matt DiBenedetto nach dem Rennen, Foto: NASCAR
Sieger Denny Hamlin und Matt DiBenedetto nach dem Rennen, Foto: NASCAR

Offizielle Ergebnisse kommen am Dienstag