Das dritte und entscheidende Rennen der 'Round of 8' auf dem Phoenix Raceway endete nach dramatischem Rennverlauf mit dem ersten Saisonsieg von Matt Kenseth. Zuvor hatte Denny Hamlin das Rennen diktiert und lag 193 von 312 Runden in Front. Ausgerechnet nach einem Zweikampf mit Chase Elliott schied Hamlin nach Reifenschaden aus. Elliott verpasste erneut den ersten Karrieresieg und damit den Finaleinzug mit dem zweiten Platz. Auch Titelverteidiger Jimmie Johnson flog nach Reifenschaden aus den Playoffs raus. Mit einem unfahrbaren Ford rettete sich Brad Keselowski auf Platz 16 über die Ziellinie und ist als vierter Fahrer für das Finale qualifiziert.

Vor dem Start: Wer wird der vierte Final-Teilnehmer?

Zweite Karriere-Pole für Ryan Blaney, Foto: NASCAR
Zweite Karriere-Pole für Ryan Blaney, Foto: NASCAR

Auf dem Phoenix Raceway wird der vierte und letzte Finalteilnehmer für das Finale der Meisterschaft 2017 ermittelt. Es ist das letzte von drei Rennen der 'Round of 8'. Mit Martinsville-Sieger Kyle Busch, Texas-Sieger Kevin Harvick und dem im Gesamtstand uneinholbarem Punktbesten Martin Truex Junior stehen drei Finalisten fest. Falls einer der fünf anderen Playoff-Teilnehmer das Phoenix-Rennen gewinnen sollte, ist er automatisch für das Finale in Homestead-Miami qualifiziert. Gibt es einen anderen Sieger, kommt der Punktbeste der fünf Kontrahenten weiter.

Vor dem 35. Saisonrennen liegt Brad Keselowski mit 19 Punkten Vorsprung auf dem vierten Rang in der Meisterschaft. Der Penske-Pilot war im Qualifying allerdings der langsamste Playoff-Fahrer und startet nur vom 16. Rang. Polesetter Ryan Blaney muss 22 Punkte auf Keselowski aufholen. Denny Hamlin startet als Zweiter ebenfalls aus der ersten Reihe und liegt hinter Keselowski 19 Punkte zurück. Den beiden Hendrick-Fahrern Chase Elliott und Titelverteidiger Jimmie Johnson fehlen 49 und 51 Punkte auf den vierten Rang - da hilft wohl nur noch ein Sieg. Elliott startet von Rang vier und Johnson von Platz zwölf. Jeder Punkt in den ersten beiden Stages und jede Position am Ende des Rennens kann entscheidend sein. Ein zweiter Platz mit zwei Stages-Siegen bringt maximal 55 Punkte.

Start/Stage 1: Sechster Stage-Sieg für Kyle Larson

'Elimination Race' in Phoenix. Ricky Stenhouse Junior und Rookie Corey LaJoie wurden vor dem Start an das Ende des Feldes strafversetzt. Polesetter Blaney verteidigte seine Startposition und ging in Führung. Elliott übernahm in Runde drei den zweiten Platz von Hamlin. In der zwölften Runde gab es mit Elliott einen neuen Leader. Hamlin ging kurz darauf ebenfalls an Blaney vorbei und ging an die Verfolgung von Elliott. Nach rundenlangem Zweikampf konnte Hamlin zweimal kurz die Führung übernehmen, aber Elliott konterte sofort. In Runde 28 war es soweit und Hamlin ging endgültig in Front. Kyle Larson nutzte das Duell um kurz darauf Platz zwei zu übernehmen.

Blaney war nach 33 Runden aus den Top-10 herausgefallen und Keselowski kam auf Rang 18 nicht von der Stelle. Hamlin setzte sich leicht ab. Larson war der erste Verfolger, während Elliott langsam den Anschluss verlor. Platz vier belegte Harvick vor Truex. Zehn Runden vor Stage-Ende konnte Larson an Hamlin vorbeiziehen. Hamlin blieb an Larson dran und wollte unbedingt den Stage-Sieg erringen. Mit 0.433 Sekunden Vorsprung gewann Larson nach 75 Runden zum sechsten Mal eine Stage. Zweiter wurde Hamlin vor Elliott, Matt Kenseth, Harvick, Kyle Busch, Rookie Erik Jones, Truex, Ryan Newman und Johnson wurde Zehnter. Blaney belegte Rang 14 und Keselowski lag vier Positionen dahinter.

Stage 2: Denny Hamlin gewinnt und der Champion ist raus

Nach den Boxenstopps ging es in die zweite Stage über weitere 75 Runden. Hamlin kann als Erster vor Kenseth aus der Boxengasse. Larson war beim Restart Dritter vor Kyle Busch und Elliott. Kyle Busch übernahm sofort Rang drei und damit lagen drei Gibbs-Toyota in Front. Allerdings nicht lange, denn Larson konnte in Runde 89 wieder bis auf Platz zwei vorfahren und ärgerte Hamlin erneut. Nach 100 Runden tauche Keselowski erstmals in den Top-15 auf. Fünf Runden später musste Larson unplanmäßig wegen einem Motorproblem seine Box aufsuchen.

Dadurch führte jetzt Hamlin mit 1.3 Sekunden vor Kenseth und 3.1 Sekunden vor Kyle Busch. Nach 125 Runde lagen sechs Playoff-Fahrer weiterhin in den Top-10. Nur Blaney und Keselowski belegten mit 13 Sekunden Rückstand auf den Leader die Plätze zwölf und 13. Hinter den drei Gibbs-Piloten folgten die Teamkollegen Jones und Truex vor Harvick und Elliott. In der letzten Stage-Runde landete Titelverteidiger Johnson nach Reifenschaden in der Mauer. Nach 150 Runden gewinnt Hamlin unter Gelb souverän die zweite Stage. Zweiter wurde Kenseth vor Jones, Truex, Kyle Busch, Harvick, Jamie McMurray, Newman, Elliott und Clint Bowyer. Blaney und Keselowski lagen auf Rang elf und 13 knapp dahinter.

Hamlin Führung bei Toyota-Dominanz

Das Rennen in der Boxengasse gewann erneut Hamlin vor Kenseth und Kyle Busch. Es folgte der Restart zu den finalen 162 Runden, den Hamlin für sich entscheiden konnte. In der virtuellen Wertung war Hamlin momentan natürlich im Finale dabei. Als Zweitplatzierter wäre er punktgleich mit Keselowski. Nach 175 Runden führte Hamlin mit kleinem Vorsprung weiterhin vor Kenseth. Fünf Toyota-Fahrer sicherten Hamlin ab. Sechster war McMurray vor Harvick, Blaney und Elliott.

Hamlin und Kenseth diktierten auch nach 200 Runden das Rennen. Truex und Jones hatten inzwischen Platz drei und vier übernommen. Für Keselowski ging es nach hinten, denn er hatte drei Positionen verloren und belegte nur Rang 14. Anschließend vergrößerte Hamlin seinen Vorsprung auf über zwei Sekunden. Kyle Busch hatte sich aus der Spitzengruppe verabschiedet und lag nur noch auf Position zehn. Keselowski benötigte dringend eine Gelbphase und musste hoffen, dass bei Hamlin irgendwas schief läuft.

Virtueller Zweikampf zwischen Denny Hamlin und Brad Keselowski um den letzten Finalplatz

Dann kam die erste richtige Rennunterbrechung in Runde 228 durch Trevor Bayne, der heftig in der Mauer landete. Nach den Boxenstopps kam Kenseth vor Hamlin als erster Fahrer wieder auf die Strecke. Truex war Dritter beim Restart vor Harvick und Jones. Nach einigen Veränderungen am Ford nahm Keselowski das Rennen von Rang 17 wieder auf. Kenseth gewann den Restart vor Hamlin. Jetzt führte Hamlin im virtuellen Zwischenstand mit 14 Punkten vor Keselowski. Es folge die nächste Caution in Runde 238 wegen Debris. Keselowski machte einen erneuten Boxenstopp.

Wieder gewann Kenseth den Restart und Truex ging an Hamlin vorbei. Zwei Runden später war Hamlin wieder Zweiter. Jetzt war plötzlich Elliott auf dem Vormarsch und machte nach dem Restart vier Positionen gut. Kurz darauf folgte die fünfte Gelbphase in Runde 251, als Chris Buescher in die Mauer flog. Dann musste das Rennen unterbrochen werden, weil durch den Unfall eine Safer-Barrier brannte und repariert werden musste.

Es folgten Boxenstopps. Kenseth, Hamlin und weitere zehn Fahrer blieben auf der Strecke. Schnellster Stopper war Harvick vor Kyle Busch auf Rang 13. Keselowski war beim Restart Siebter. Eine Runde später schoss Elliott an Hamlin vorbei und war Zweiter. Kurz darauf sorgte Cole Whitt in Runde 261 für die vierte Caution innerhalb von 33 Runden. Jetzt war es zwischen Elliott, Hamlin und Keselowski ein Dreikampf um den letzten Finalplatz.

Viele Gelbphasen und das Aus für Denny Hamlin

Kenseth setzte sich beim Restart gegen Truex durch. Eine Runde später überholte Hamlin den Dritten Elliott. Dann konterte Elliott mit einem Bump Bei Hamlin qualmte es nach einem weiteren Kontakt von Elliott aus dem Reifenkasten. Hamlin fiel auf Rang fünf zurück und Keselowski war Achter. 38 Runden vor Rennende gab es den zu erwartenden Reifenschaden bei Hamlin und damit Caution Nummer sieben. Für Hamlin war das Rennen vorbei. Erneut gab es Boxenstopps bei den zurückliegenden Fahrern.

Kenseth führte weiter beim Restart vor Truex, Elliott, Jones und Blaney. Keselowski lag nach Boxenstopp auf Position 14. In Runde 282 übernahm Elliott Rang zwei und eine weitere Runde später unter dem Jubel der Zuschauer Platz eins. Keselowski wurde gleichzeitig bis auf Rang 18 durchgereicht. Elliott konnte sich anschließend leicht absetzen, aber Kenseth blieb dran. Zwölf Runden vor Rennende war Kenseth im Heck von Elliott angelangt. Zwei Runden später ging Kenseth wieder in Führung. Nun war der an 15. Position liegende Keselowski mit 20 Punkten Vorsprung vor Elliott wieder Vierter im Gesamtstand.

Matt Kenseth gewinnt den Krimi in Phoenix

Kenseth vergrößerte seinen Vorsprung in jeder Runde. Ungefährdet sicherte sich Kenseth den ersten Sieg in dieser Saison. Elliott wurde wieder einmal nur Zweiter vor Truex, den schnellste Rookie Jones, Harvick, McMurray, Kyle Busch, Ricky Stenhouse Junior, Aric Almirola und dem Zehnten Dale Earnhardt Junior. Brad Keselowski reichte Rang 16 für den Finaleinzug.

35. Saisonlauf: 30th Annual Cam-Am 500(k)

Phoenix Raceway, Avondale, AZ
Round of 8 (Playoff 9/10)
Ergebnis: Top-10, 312 Runden (Stages: 75/75/162)

1. #20 Matt Kenseth (Toyota) Joe Gibbs Racing, 56/16 Punkte
2. #24 Chase Elliott (Chevrolet) Hendrick Motorsports, 45/10 Punkte
3. #78 Martin Truex Jr. (Toyota) Furniture Row Racing, 44/10 Punkte
4. #77 Erik Jones (Toyota) Furniture Row Racing, 45/12 Punkte
5. #4 Kevin Harvick (Ford) Stewart-Haas Racing, 43/11 Punkte
6. #1 Jamie McMurray (Chevrolet) Chip Ganassi Racing, 35/4 Punkte
7. #18 Kyle Busch (Toyota) Joe Gibbs Racing, 41/11 Punkte
8. #17 Ricky Stenhouse Jr. (Ford) Roush Fenway Racing, 29/- Punkte
9. #43 Aric Almirola (Ford) Richard Petty Motorsports, 28/- Punkte
10. #88 Dale Earnhardt Jr. (Chevrolet) Hendrick Motorsports, 27/- Punkte

PLAYOFF Gesamtstand Top-16: Rennen 9/10 (35/36)
Playoff-Punkte Rennen 1 - 35: Sieg (5 Punkte), Stage-Sieg (1 Punkt)
Bonus-Punkte Gesamtstand nach Rennen 26: Top-10 (15-10-8-7-6-5-4-3-2-1) Punkte)

Championship 4 (Finale):
1. (2) #4 Kevin Harvick (Ford) Stewart-Haas Racing, 5.000 Punkte
2. (1) #18 Kyle Busch (Toyota) Joe Gibbs Racing, 5.000 Punkte
3. (3) #78 Martin Truex Jr. (Toyota) Furniture Row Racing, 5.000 Punkte
4. (4) #2 Brad Keselowski (Ford) Team Penske, 5.000 Punkte
Round of 8, 12 & 16 (ausgeschieden):
5. (7) #24 Chase Elliott (Chevrolet) Hendrick Motorsports, 2.338* Punkte
6. (5) #11 Denny Hamlin (Toyota) Joe Gibbs Racing, 2.321* Punkte
7. (10) #22 Matt Kenseth (Toyota) Joe Gibbs Racing, 2.311 Punkte
8. (6) #21 Ryan Blaney (Ford) Wood Brothers Racing, 2.297 Punkte
9. (9) #42 Kyle Larson (Chevrolet) Chip Ganassi Racing, 2.266 Punkte
10. (8) #48 Jimmie Johnson (Chevrolet) Hendrick Motorsports, 2.250 Punkte
11. (14) #17 Ricky Stenhouse Jr. (Ford) Roush Fenway Racing, 2.200 Punkte
12. (15) #1 Jamie McMurray (Chevrolet) Chip Ganassi Racing, 2.200 Punkte
13. (13) #3 Austin Dillon (Chevrolet) Richard Childress Racing, 2.198 Punkte
14. (12) #5 Kasey Kahne (Chevrolet) Hendrick Motorsports, 2.194 Punkte
15. (11) #41 Kurt Busch (Ford) Stewart-Haas Racing, 2.193 Punkte
16. (16) #31 Ryan Newman (Chevrolet) Richard Childress Racing, 2.169 Punkte
*Hamlin (Darlington): Sieg (5 Bonuspunkte) für Playoffs wurde aberkannt
*Elliott (Chicagoland): Stage-Sieg (1 Bonuspunkt) für Playoffs wurde aberkannt