Carl Edwards holte sich auf dem Richmond International Raceway den zweiten Saisonsieg in Folge. Trotz 151 Führungsrunden konnte der Gibbs-Pilot sich erst in der letzten Runde nach einem Bump gegen seinen Teamkollegen Kyle Busch durchsetzen. Es war nach 2013 der zweite Sieg und Rückwärtssalto für Edwards auf dem Short Track und der 27. Erfolg in seiner Karriere. Damit gewann Joe Gibbs Racing nach dem Daytona 500 auch die letzten vier Sprint-Cup-Rennen in Folge.
Vor dem Start
Nachdem das Training nach 62 von angesetzten 85 Minuten wegen Regen abgebrochen wurde, konnte auch das Qualifying nicht durchgeführt werden. Für die Startaufstellung zum neunten Saisonlauf wurde das Trainingsergebnis herangezogen. Damit stand Kevin Harvick auf dem Richmond International Raceway auf der Pole Position. Harvick belegte in der Saison 2005 schon einmal den besten Startplatz und wurde im Rennen Zehnter. Der Stewart-Haas-Pilot gewann in den Jahren 2006, 2011 und 2013 insgesamt drei Rennen auf dem D-Oval.
Neben Harvick ging Joey Logano im Penske-Ford ebenfalls aus der ersten Reihe in das Rennen über 400 Runden. In Startreihe zwei begannen Jimmie Johnson (Hendrick-Chevrolet) und Edwards (Gibbs-Toyota). Denny Hamlin wurde im Training Fünfter und startete im Gibbs-Toyota damit als einziger Fahrer zum neunten Mal aus der Top-12.
Der dreifache Richmond-Sieger Tony Stewart belegte bei seinem Comeback Platz 18. Der schnellste Rookie war diesmal Brian Scott im Petty Ford, der von Rang 20 startete. Cole Whitt (Premium-Chevrolet) erreichte im Training Position 38 und war der langsamste Fahrer der fünf gemeldeten Open Teams. Whitt ist damit am Renntag nicht dabei, während Ryan Ellis im BK-Toyota zu seinem Saisondebüt kam.
Start: Drei Leader in den ersten 90 Runden
Polesetter Harvick gewann den Start und holte sich den Bonuspunkt für eine Führungsrunde. Johnson übernahm Rang zwei vor Logano und Hamlin. In der 22. Runde gab es den ersten Führungswechsel durch Johnson und die ersten Überrundungen. Nach 50 Runden war Edwards neuer Zweiter vor Harvick, Kyle Busch, Hamlin und Kurt Busch. Der als Zweiter gestartete Logano war nicht mehr in den Top-10 zu finden. Rookie Ryan Blaney musste bereits in der 60. Runde eine Überrundung hinnehmen.
Johnson und Edwards kämpften rundenlang um die Führung, bis Edwards in Runde 65 in Front ging. Logano wurde in der 79. Runde vom Leader überholt. Jetzt waren nur noch 25 Fahrer in der Führungsrunde. Kurz darauf lagen mit Edwards, Kyle Busch und Hamlin drei Gibbs-Toyota in Front. Es folgten zwei Hendrick-Piloten mit Johnson und Kasey Kahne. Sechster war Ricky Stenhouse Junior im Petty-Ford. Ab der 83. Runde begannen die ersten Green-Flag-Stopps.
Edwards bestimmt das Tempo
Brad Keselowski konnte sich durch einen frühen Stopp um sechs Plätze auf Rang drei verbessern. Edwards hatte inzwischen fast zwei Sekunden Vorsprung vor Kyle Busch. Nach 120 Runden gab es weitere prominente Überrundungsopfer: Rookie Chase Elliott, Danica Patrick, Jamie McMurray, A.J. Allmendinger und Paul Menard. Stewart kämpfte rundenlang gegen eine Überrundung an, war aber in Runde 145 machtlos. Kyle Larson hatte es ebenfalls erwischt. In der Runde 157 gab es die erste Rennunterbrechung wegen Debris. Der Lucky Dog ging an David Ragan.
Bein Restart führte jetzt Kyle Busch vor Edwards und Johnson. Hamlin bekam eine Strafe und lag nur noch auf Rang 17. Vier Runden später hatte Edwards wieder die Spitze übernommen und entfernte sich von seinen Konkurrenten. In Runde 195 gab es erneut Gelb wegen Debris. Larson freute sich über den Lucky Dog. Matt Kenseth musste beim Boxenstopp die Batterie wechseln, blieb aber in der Führungsrunde. Schnellster Stopper war Edwards vor Harvick und Johnson.
Viel Abwechslung an der Spitze
Nach 149 Führungsrunden musste Edwards in Runde 229 Platz eins an Harvick abgeben, der nun das deutlich schnellste Fahrzeug hatte. 17 Runden später war Kyle Busch neuer Zweiter. Zum dritten Mal gab es wegen Debris eine Gelbphase in Runde 251. Die Top-10 beim Restart: Erster Harvick vor, Kyle Busch, Kurt Busch, Edwards, Kahne, Earnhardt, Hamlin, Johnson, Aric Almirola und Ryan Newman. Elliott konnte sich über den nächsten Lucky Dog freuen.
Vibrationen anschließend bei Stenhouse, der dadurch aus der Führungsrunde flog. Ausgerechnet Stewart sorgte in Lucky-Dog-Position mit einem Reifenschaden für die vierte Caution, während Logano den Lucky Dog bekam. Keselowski blieb auf der Strecke und führte nun vor Harvick, Kurt Busch, Edwards, Kahne und Kyle Busch. Kurt Busch hatte einen guten Restart und griff Keselowski an. Vier Runden später zogen die Busch-Brüder am Penske-Ford vorbei, der anschließend mit seinen 17 Runden älteren Reifen durchgereicht wurde.
Drei Gelbphasen innerhalb von 14 Runden
Kyle Busch überholte seinen Bruder in Runde 287. Elliott war inzwischen nach seinem Lucky Dog auf dem Vormarsch Richtung Top-10. In Runde 303 machte Austin Dillon einen unplanmäßigen Boxenstopp. Die fünfte Caution erfolgte wegen Debris in Runde 312 und der Lucky Dog ging an Jamie McMurray. Kurt Busch gewann das Rennen in der Boxengasse hauchdünn vor Kyle. Dritter war Harvick vor Edwards und Earnhardt. In der Restart-Runde hatte Newman nach Kontakt mit Larson einen Reifenschaden und löste Gelbphase sechs aus.
Erneut lief das Rennen keine komplette Runde, weil Ellis sich drehte. Stewart bekam den Lucky Dog. Kurt Busch gewann erneut den Restart. Die Brüder setzten sich leicht ab und Edwards war neuer Dritter vor Harvick und Johnson. Edwards wurde jetzt immer schneller. Vier Hendrick-Chevrolet, vier Gibbs-Toyota und zwei Stewart-Haas-Chevrolet lagen in der Top-10. Edwards übernahm in Runde 354 Platz zwei und holte weiter auf Kurt Busch auf.
Spannendes Finale über 36 Runden
Brian Scott war kurz darauf der Auslöser der achten Rennunterbrechung. Allmendinger erhöhte durch seinen Lucky Dog die Zahl der Piloten in der Führungsrunde auf 25 und durch einige Wave Arounds auf 32. Kyle Busch wurde perfekt beim Service abgefertigt und kam als Leader wieder auf die Strecke. Edwards konnte beim Restart nicht an Kyle Busch vorbeiziehen und Kurt Busch wurde bis Rang zehn durchgereicht. Beide Gibbs-Piloten setzten sich leicht ab. Edwards konnte im Verkehr nach anfänglichem Rückstand gewaltig aufholen.
Zehn Runden vor der Zielflagge trennten Kyle Busch und Edwards 0,29 Sekunden. Beide kämpften sich sensationell durch den Verkehr. Edwards griff in der letzten Runde noch einmal an. Nach einem kräftigen Bump zog Edwards vorbei und holte sich den zweiten Saisonsieg in Folge. Kyle Busch blieb nur der zweite Platz mit seinem siebten Top-4-Ergebnis. Dritter wurde Johnson vor seinem Teamkollegen Kahne, der sein bestes Saisonresultat erzielte. Der Fünfte Harvick holte das achte Top-10-Resultat in diesem Jahr. Auf Platz sechs und sieben landete mit Hamlin und Kenseth das restliche Gibbs-Duo. Die Top-10 komplettierten Logano, Martin Truex Junior und Kurt Busch.
9. Lauf: Toyota Owners 400
Richmond International Raceway, Richmond, VA
Ergebnis: Top-10 (400 Runden)
1. #19 Carl Edwards (Toyota) Joe Gibbs Racing, 45/5 Punkte
2. #18 Kyle Busch (Toyota) Joe Gibbs Racing, 40/1 Punkte
3. #48 Jimmie Johnson (Chevrolet) Hendrick Motorsports, 39/1 Punkte
4. #5 Kasey Kahne (Chevrolet) Hendrick Motorsports, 37/0 Punkte
5. #4 Kevin Harvick (Chevrolet) Stewart-Haas Racing, 37/1 Punkte
6. #11 Denny Hamlin (Toyota) Joe Gibbs Racing, 36/1 Punkte
7. #20 Matt Kenseth (Toyota) Joe Gibbs Racing, 35/1 Punkte
8. #22 Joey Logano (Ford) Team Penske, 33/0 Punkte
9. #78 Martin Truex Jr. (Toyota) Furniture Row Racing, 32/0 Punkte
10. #41 Kurt Busch (Chevrolet) Stewart-Haas Racing, 32/1 Punkte
Gesamtstand: Rennen 09/36 (Chase Top-16)
1. #19 Carl Edwards (Toyota) Joe Gibbs Racing, 2 Siege, 331 Punkte
2. #48 Jimmie Johnson (Chevrolet) Hendrick Motorsports, 2 Siege, 310 Punkte
3. #18 Kyle Busch (Toyota) Joe Gibbs Racing, 2 Siege, 302 Punkte
4. #4 Kevin Harvick (Chevrolet) Stewart-Haas Racing, 1 Sieg, 324 Punkte
5. #11 Denny Hamlin (Toyota) Joe Gibbs Racing, 1 Sieg, 258 Punkte
6. #2 Brad Keselowski (Ford) Team Penske, 1 Sieg, 255 Punkte
7. #22 Joey Logano (Ford) Team Penske, 299 Punkte
8. #41 Kurt Busch (Chevrolet) Stewart-Haas Racing, 279 Punkte
9. #88 Dale Earnhardt Jr. (Chevrolet) Hendrick Motorsports, 278 Punkte
10. #78 Martin Truex Jr. (Toyota) Furniture Row Racing, 246 Punkte
11. #24 Chase Elliott (Chevrolet) Hendrick Motorsports, 234 Punkte
12. #3 Austin Dillon (Chevrolet) Richard Childress Racing, 234 Punkte
13. #1 Jamie McMurray (Chevrolet) Chip Ganassi Racing with Felix Sabates, 224 Punkte
14. #5 Kasey Kahne (Chevrolet) Hendrick Motorsports, 222 Punkte
15. #20 Matt Kenseth (Toyota) Joe Gibbs Racing, 212 Punkte
16. #31 Ryan Newman (Chevrolet) Richard Childress Racing, 205 Punkte
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