Wie erwartet hat Stewart-Haas Racing am Freitag auf einer Pressekonferenz Brian Vickers als Ersatz für den verletzten Tony Stewart vorgestellt. Vickers sitzt vorerst nur während der Daytona Speedweeks im Chevrolet mit der Nummer 14. Weiter reicht der Plan des Teams noch nicht. "Ich wollte in ein Auto zurückkehren, mit dem ich gewinnen kann", stellte Vickers klar. "Aber es ist unglücklich, dass es dieses Auto ist, weil es Tonys ist. Ich habe Respekt vor ihm und fühle mich geehrt, dass ich ihm den Sitz warm halten darf."

Vickers betonte, er habe intensiv mit seinen Ärzten gearbeitet und einen Plan gefunden, wie er trotz seiner Neigung zu Blutgerinnseln ohne unnötiges Risiko fahren kann. "Die letzten fünf, sechs Jahre waren eine Achterbahn", räumte er ein. Er habe sich mit Wandern, Klettern, Skifahren und Jagen fit gehalten. "Ich fühle mich gut, was das Fitnesslevel angeht", versicherte er. Auch dass er Monate lang nicht in einem Cockpit saß, bereitet ihm keine Sorgen. "Es ist wie Fahrrad fahren." Er sei an Pausen zwischen den Rennen gewöhnt und rechne daher nicht mit Problemen bei der Gewöhnung.

Als größte Herausforderung bei seinem Renncomeback nannte Vickers augenzwinkernd, sich aus einem Big One herauszuhalten. Seine letzten Rennen bestritt er im März 2015 für Michael Waltrip Racing. Bereits seit 2010 wird er wegen immer wieder auftretender Blutgerinnsel behandelt. Er habe nicht gewusst, ob er jemals wieder Rennen fahren würde.

"Ich habe klar gemacht, dass ich verfügbar bin. Ich wollte aber unbedingt ein siegfähiges Auto", erläuterte Vickers seinen Comebackplan. Für 2016 rechnete er sich keine allzu großen Chancen mehr aus, nachdem die Top-Cockpits vergeben waren. Nun tritt er in große Fußstapfen, kehrt aber auch zu seinen Wurzeln zurück. Denn seine Karriere begann er einst in einem Chevrolet.

Kein Zeitplan für Stewart-Rückkehr

Wann Stewart in seinen Boliden zurückkehren wird, ist noch unklar. "Wir gehen von Tag zu Tag und haben keinen Zeitplan", erklärte Vizepräsident Brett Frood. "Es hängt von den Ärzten ab. Er [Stewart] wird alles tun, was er kann." Stewart benötige keine weiteren Operationen und arbeite in der Reha hart für ein Comeback. "Er will unbedingt wieder ins Auto", sagte Frood.

Stewart-Haas Racing werde sich zunächst auf die Daytona Speedweeks konzentrieren und sich dann mit der weiteren Planung beschäftigen. Vickers könnte weitere Einsätze erhalten, aber auch andere Fahrer stehen auf dem Zettel.

Stewart-Haas Racing hat für das Sprint Unlimited eine Ausnahmegenehmigung erhalten. Eigentlich ist nur Stewart als Fahrer qualifiziert gewesen. Doch die Verantwortlichen beschlossen aufgrund der unvorhersehbaren Umstände, dass ein anderer Pilot an seiner Stelle den Boliden mit der Nummer 14 pilotieren darf.