Die NASCAR setzt auf Langfristigkeit. Das zeigen nicht nur die Fünfjahres-Verträge mit den Rennstrecken und mehrjährigen Kontrakte mit den TV-Anstalten. Am Dienstag kam eine weitere Maßnahme, die als Meilenstein in der Geschichte des Sports gilt, hinzu. Brian France, Vorsitzender und Geschäftsführer der Serie, stellte das neue Charter-System vor, das den Teams mehr Nachhaltigkeit und Wert bieten soll.

"Die Charter-Vereinbarungen bringen der NASCAR und den Teams neun Jahre Stabilität, damit sie sich zusammen mit unseren Streckenpartnern, Autoherstellern, Fahrern und Sponsoren auf Wachstumsinitiativen konzentrieren können", sagte France.

Das Feld besteht künftig aus 40 Autos, Foto: NASCAR
Das Feld besteht künftig aus 40 Autos, Foto: NASCAR

Das Charter-System sieht so aus, dass 36 Teams garantierte Startplätze für alle 36 Events der Saison haben. Die NASCAR-Verantwortlichen kamen auf die Zahl 36, indem sie analysierten, wie viele Teams sich in den vergangenen drei Jahren regelmäßig engagierten. Bei jedem Event wird es zusätzlich vier Startplätze geben, die nach den üblichen Qualifying-Prozeduren vergeben werden. Damit gehen bei jedem Rennen 40 Autos an den Start.

Die Besitzer der NASCAR-Teams hatten dieses System angestrebt, um besser mit Sponsoren und Partnern langfristig planen zu können. Vor etwas mehr als einem Jahr leitete die NASCAR die Arbeit an dem System ein. Zusätzlich erhalten die Teams die Möglichkeit, sich in einem Rat auszutauschen und ohne Stimmrecht Vorschläge einzureichen, die sich mit den Rennen oder der Vermarktung befassen.

Folgende Teams haben Charter erhalten (inklusive Startnummern für 2016): Richard Petty Motorsports (Nr. 43 + 44), Richard Childress Racing (Nr. 3, 27 + 31), Team Penske (Nr. 2 + 22), Hendrick Motorsports (Nr. 5, 24, 48 + 88), Roush Fenway Racing (Nr. 6, 16 + 17), Chip Ganassi Racing mit Felix Sabates (Nr. 1 + 42), Joe Gibbs Racing (Nr. 11, 18 + 20), Michael Waltrip Racing (zwei Startplätze; Team wurde jedoch aufgelöst), Stewart-Haas Racing (Nr. 4, 10 + 14), Furniture Row Racing (Nr. 78), Front Row Motorsports (Nr. 34 + 38), JTG Daugherty Racing (Nr. 47), Tommy Baldwin Racing (Nr. 7), Germain Racing (Nr. 13), Go FAS Racing (Nr. 32), BK Racing (Nr. 23 + 83), Premium Motorsports (Nr. 62), Circle Sport Racing (Nr. 95) und HScott Motorsports (Nr. 15).

Keine Charter haben die Nummer 19 (Carl Edwards) von Joe Gibbs Racing, die Nummer 21 (Ryan Blaney) von Wood Brothers Racing, die Nummer 41 (Kurt Busch) von Stewart-Haas Racing und die Nummer 46 (Michael Annett) von HScott Motorsports. Sie haben die Kriterien nicht erfüllt. Ihre einzige Möglichkeit, einen Charter zu erhalten, ist, ihn einem der 36 Teams abzukaufen. Joe Gibbs Racing und Stewart-Haas Racing haben bestätigt, dass sie in den letzten Zügen liegen, Michael Waltrip Racing seine Lizenzen abzukaufen. Vor den Daytona 500 muss der Kauf abgeschlossen sein.

Die wichtigsten Fakten in der Übersicht:

  • Das Charter-System ist auf neun Jahre angelegt
  • 36 Teams haben einen garantierten Startplatz bei allen Rennen
  • Mit vier 'Wildcard'-Startern besteht das Feld nun aus 40 Boliden
  • Maximal vier Autos pro Team
  • Ein Team, das drei Jahre in Folge unter den letzten drei der 36 Charter-Teams landet, kann aus dem System entfernt werden.