Das Knock-Out-Qualifying zum achten Nachtrennen der laufenden Saison gewann Brad Keselowski im Penske-Ford. Es war im 25. Qualifying die erste Pole Position für Keselowski in dieser Saison und auf der Traditionsstrecke in Darlington. Sein bisher bestes Darlington-Rennen zeigte er in der Saison 2011, als er als Dritter ins Ziel kam.

Vorjahressieger Kevin Harvick mit Nostalgie-Lackierung, Foto: NASCAR
Vorjahressieger Kevin Harvick mit Nostalgie-Lackierung, Foto: NASCAR

Vorschau

Für das Nachtrennen in Darlington waren, wie in der letzten Woche, 46 Teams gemeldet. Es fehlte Leavine Family Racing mit Michael McDowell in der Starterliste. Dafür setzte Hendrick Motorsport zum fünften Mal einen fünften Chevrolet mit Chase Elliott ein. Timmy Hill übernahm den Premium-Chevrolet von Reed Sorenson und T.J. Bell machte sein Saisondebüt im Hill-Fahrzeug. Elliott, Travis Kvapil und Hill konnten sich nur mit einem Top-36-Resultat im Qualifying für das dritte Flutlichtrennen an einem Sonntagabend qualifizieren. Bei einem wetterbedingten Ausfall der Qualifikation wären Ryan Blaney, Elliott und Kvapil nicht startberechtigt.

Kasey Kahne führt in Darlington mit vier Pole Award die Statistik an. Der Hendrick-Pilot konnte allerdings noch keinen Sieg auf dem 1,336 Meilen langen Oval einfahren. Er ist allerdings der einzige aktive Pilot, der zwei Qualifikationen in Folge gewinnen konnte. Sein Teamkollege Jeff Gordon gewann bisher drei Qualifikationen und ist mit einem Durchschnitt von Startplatz 6,8 in 34 Rennen der beste Fahrer in dieser Statistik. Kurt Busch und Greg Biffle waren jeweils zwei Mal erfolgreich.

Einen Pole Award erzielten Ryan Newman, Clint Bowyer, Jamie McMurray und im letzte Jahr Kevin Harvick, der anschließend auch das Rennen in der Victory Lane beendete. Zuvor war Dale Jarrett in der Saison 1997 der letzte Fahrer gewesen, der vom besten Startplatz aus, ein Rennen gewinnen konnte. Im Debütrennen 1950 schaffte Johnny Mantz vom letzten Startplatz aus seinen ersten und einzigen Sprint-Cup-Sieg, nachdem der Plymouth-Pilot 351 von 400 Runden an der Spitze dominierte. In den letzten 15 Jahren mussten drei Qualifikationen wegen schlechter Wetterverhältnisse abgesagt werden.

Austin Dillon mit den berühmten Darlington-Stripes, Foto: NASCAR
Austin Dillon mit den berühmten Darlington-Stripes, Foto: NASCAR

Training: Biffle & Keselowski

Zwei Trainingseinheiten über jeweils 115 Minuten wurde am Freitag ausgetragen. Bereits mit seiner zweiten von insgesamt 38 Runden fuhr Biffle im Roush-Ford mit 176.201 mph in 27.909 Sekunden die Bestzeit im ersten Training. Es folgten mit Kurt Busch, Tony Stewart und Harvick gleich drei Stewart-Haas-Piloten auf den nächsten Plätzten. Rang fünf belegte Carl Edwards im schnellsten Gibbs-Toyota. Austin Dillon holte sich die ersten und schönsten Darlington-Stripes ab, als er in Kurve zwei die Mauer streifte.

Im zweiten Training schaffte es Keselowski mit seiner 60. und letzten Runde die Bestzeit zu erzielen. Der Penske-Pilot verdrängte damit Biffle auf den zweiten Platz. Kurt Busch war ebenfalls wieder an der Spitze zu finden und wurde Dritter vor den Teamkollegen Paul Menard und Dillon im RCR-Chevrolet. Die Zeiten waren etwas langsamer, als in der ersten Session. Bei den Longruns erzielte Harvick die besten Durchschnittszeiten vor Stewart und Gibbs-Pilot Denny Hamlin. Hamlins Teamkollege Kyle Busch musste nach einem Mauerkontakt ins Ersatzfahrzeig wechseln.

Kurt Busch war im Q1 der Schnellste, Foto: NASCAR
Kurt Busch war im Q1 der Schnellste, Foto: NASCAR

Q1: Kurt Busch mit Bestzeit

Der Blick in die Boxengasse war eine reine Augenweide. Fast alle Teams waren mit fantastischen Nostalgie-Lackierungen nach Darlington gekommen. Kahne musste als erster Fahrer auf die Strecke und McMurray wurde als letzter Fahrer ausgelost. Nach drei Minuten führte Kurt Busch vor Kahne und Keselowski. Zur Halbzeit hatte Ricky Stenhouse Junior Platz zwei vor Joey Logano übernommen. Nach 20 Minuten hatte sich an der Spitze nichts geändert. Jimmie Johnson schaffte als letzter Fahrer den Sprung in die zweite Runde. Der schnellste Rookie Matt DiBenedetto schied unglücklich auf dem 25. Rang aus. Für die Chase-Kandidaten Dale Earnhardt Junior, Clint Bowyer, Dillon und A.J. Allmendinger war das Qualifying vorzeitig beendet. Josh Wise, Hill und Kvapil schafften nicht den Sprung in das Starterfeld.

Q2: Keselowski vor Harvick

Im zweiten Abschnitt hatte Biffle zur Halbzeit einen Mauerkontakt, während Keselowski vor Harvick und Logano führte. Johnson kam erst drei Minuten vor Ende der Session auf die Strecke und stellte seinen Chevrolet nur auf Platz 18. Kenseth und Edwards machten noch einen dritten Versuch, scheiterten aber knapp auf dem 13. und 14. Rang. Auch Kahne, Larson, Stewart, Trevor Bayne, Johnson, McMurray, Ragan, Elliott, Newman und Biffle konnten keinen Top-12-Platz erzielen.

Brad Keselowski gewinnt seinen ersten Pole Award in dieser Saison , Foto: NASCAR
Brad Keselowski gewinnt seinen ersten Pole Award in dieser Saison , Foto: NASCAR

Q3: Pole für Keselowski

Um die Pole kämpften in der dritten Runde jeweils fünf Chevrolet- und Ford-Teams gegen die beiden Gibbs-Toyota von Hamlin und Kyle Busch. Keselowski war der erste Leader vor Logano, Gordon, Martin Truex Junior und Stenhouse. Dann machte Kurt Busch einen Sprung auf Platz zwei und Harvick war neuer Dritter. Hamlin kam als letzter Fahrer auf die Strecke und wurde Sechster.

Keselowski steht damit zum ersten Mal in dieser Saison auf der Pole Position. Kurt Busch startet ebenfalls aus der ersten Reihe vor Vorjahressieger Harvick, der zum 19. Mal in der Top-12 landete. Keselowskis Teamkollege Logano wurde Vierter vor dem besten Hendrick-Fahrer Gordon. Truex startet von Rang sieben und Stenhouse, wie in der Vorwoche, vom achten Platz. Blaney zeigte erneut eine starke Leistung und beginnt das Rennen von der neunten Position. Die Top-12 komplettieren Kyle Busch, Aric Almirola und Paul Menard.

Rückblick

Das letzte Rennen im April 2014 gewann Kevin Harvick, Foto: NASCAR
Das letzte Rennen im April 2014 gewann Kevin Harvick, Foto: NASCAR

Am Sonntagabend startet das 112. Rennen auf der Traditionsstrecke in Darlington. Im letzten Jahr gab es mit Harvick zum neunten Mal in Folge einen anderen Sieger. Seit der Saison 2005 steht Darlington nur noch mit einem Rennen im NASCAR-Kalender. Auf dem 1,366 Meilen langen eiförmigen Oval müssen 367 Runden absolviert werden, bevor nach 501,322 Meilen der Sieger feststeht. Allerdings wurden vier der letzten zehn Rennen erst in der Verlängerung entschieden. Seit der elektronischen Zeitmessung gab es in Darlington und Talladega die engsten Rennentscheidungen. In der Saison 2003 gewann Ricky Craven in Darlington mit nur 0.002 Sekunden Vorsprung vor Kurt Busch.

Gordon ist mit sieben Siegen der erfolgreichste Fahrer in Darlington vor seinem Teamkollegen Johnson mit drei Erfolgen. Biffle war der letzte Fahrer, der zweimal in Folge in der Victory Lane feiern konnte. Je einen Sieg erzielten Hamlin, Harvick im letzten Jahr, Kurt Busch und Kenseth. Die Rekordzahl von 17 Rennunterbrechungen erlebten die Zuschauer in der Saison 2009. In den letzten sechs Jahren musste das Pace Car fünf bis 17 Mal das Feld einsammeln. Die Führungswechsel während eines Rennens lagen zuletzt immer knapp über 20 Fahrer. In der Saison 1982 gab es beim Sieg von Cale Yarborough sogar 41 Leader. Der 25. Saisonlauf startet in der Nacht von Sonntag auf Montag gegen 01:20 Uhr MESZ.

25. Lauf: Bojangles' Southern 500
Darlington Raceway, Darlington, SC
Qualifying/Startaufstellung (Top-12/Q3)

1. Brad Keselowski (Ford) Team Penske, Pole Position, 27.492 Sekunden
2. Kurt Busch (Chevrolet) Stewart-Haas Racing
3. Kevin Harvick (Chevrolet) Stewart-Haas Racing
4. Joey Logano (Ford) Team Penske
5. Jeff Gordon (Chevrolet) Hendrick Motorsports
6. Denny Hamlin (Toyota) Joe Gibbs Racing
7. Martin Truex Jr. (Chevrolet) Furniture Row Racing
8. Ricky Stenhouse Jr. (Ford) Roush Fenway Racing
9. Ryan Blaney (Ford) Wood Brothers Racing
10. Kyle Busch (Toyota) Joe Gibbs Racing
11. Aric Almirola (Ford) Richard Petty Motorsports
12. Paul Menard (Chevrolet) Richard Childress Racing