Kevin Harvick gewann das letzte Rennen der Eliminator-8-Round auf dem Oval in Phoenix und schaffte damit den Sprung in das Sprint-Cup-Finale am nächsten Sonntag. Die restlichen drei Final-Teilnehmer wurden erst in der letzten von 312 Runden ermittelt. Denny Hamlin, Joey Logano und Ryan Newman sind die weiteren Fahrer, die auf dem Homestead-Miami Speedway den neuen Champion ermitteln werden. Keiner der vier Kandidaten konnte bisher eine Meisterschaft gewinnen.

Polesetter Denny Hamlin (#11) übernimmt nach dem Start die Führung, Foto: NASCAR
Polesetter Denny Hamlin (#11) übernimmt nach dem Start die Führung, Foto: NASCAR

Polesetter Hamlin bestimmt die Anfangsphase

Vor dem entscheidenden Rennen hatten Logano, Hamlin und Newman ein kleines Punktepolster vor den restlichen fünf Chase-Teilnehmern. Ein Rennsieg bedeutete die automatische Qualifikation für das Finale am nächsten Wochenende. Die vier punktschwächsten Fahrer würden nach dem Rennen aus dem Chase ausscheiden. Insgesamt waren die acht Kontrahenten nur durch 18 Zähler getrennt. Spannend war auch die Frage, wie Brad Keselowski nach den letzten Vorfällen durch das Rennen kommen würde.

Polesetter Hamlin suchte sich beim Start auf dem flachen Oval die untere Linie aus. Der Gibbs-Pilot gewann den Start und sicherte sich nach einer Runde den ersten Bonuspunkt. Harvick konnte den zweiten Platz vor dem Penske-Duo Keselowski und Logano übernehmen. Für die Chaser Carl Edwards und Ryan Newman, die nicht aus der Top-12 gestartet waren, verloren nach dem Start weiter Positionen. Nach 20 Runden lagen die beiden Fahrer nur noch auf Rang 19 und 25.

Ventilschaden bei Hamlin

In der 25. Runde musste Hamlin die Führung an Logano und Harvick abgeben. Kurz darauf gab es die erste Gelbphase wegen Debris. Es wurde beim folgenden Boxenstopp gleich gepokert. Wegen Track-Position nahmen viele Fahrer nur zwei Reifen mit. Ausgerechnet Hamlin musste nach den Boxenstopps wegen einem Ventilschaden am Reifen nochmals seine Crew aufsuchen. Logano führte nach dem Restart weiter das Feld an, während Hamlin von Rang 32 eine Aufholjagd starten musste.

Nach 44 Runden gab es mit Harvick einen neuen Leader, der anschließend ständig seinen Abstand zu den Verfolgern vergrößern konnte. Harvick hatte in der 74. Runde über sechs Sekunden Vorsprung und überholte Hamlin, der mit Rundenrückstand nur den 29. Platz belegte. Sechs Runden später drehte sich Casey Mears nach einem Reifenschaden und löste die zweite Gelbphase aus. Greg Biffle erhielt den Lucky Dog und Hamlin lag weiterhin eine Runde zurück.

Joey Logano beim Boxenstopp, Foto: NASCAR
Joey Logano beim Boxenstopp, Foto: NASCAR

Logano im Pech

Das Rennen in der Boxengasse gewann Dale Earnhardt Junior vor Harvick und Jeff Gordon. Vier Runden nach dem Restart übernahm Harvick vor Logano den ersten Platz. Die dritte Caution folgte wegen Debris in der 95. Runde und Hamlin konnte sich über den Lucky Dog freuen. Von den Chasern bogen nur Gordon und Hamlin zum Service ab. Nach einem Drittel des Rennen lagen virtuell Keselowski, Edwards, Hamlin und Gordon auf den Plätzen fünf bis acht und waren damit nicht im Finale dabei.

Während Gordon relativ schnell wieder Richtung Top-10 fuhr, kam Hamlin nicht von Fleck. Caution Nummer vier folgte nach 122 Runden. Logano fuhr beim Stopp bereits los, als die Tankkanne noch im Stutzen saß. Er wurde bestraft und musste das Rennen von Rang 26 wieder aufnehmen. Logano fiel damit im virtuellen Gesamtstand von Rang eins auf den letzten Platz. Die acht Fahrer waren jetzt nur noch durch zehn Punkte voneinander getrennt.

Matt Kenseth und Brad Keselowski kämpften vergeblich um die Chase-Teilnahme, Foto: NASCAR
Matt Kenseth und Brad Keselowski kämpften vergeblich um die Chase-Teilnahme, Foto: NASCAR

Harvick dominiert und düpiert zwei Chaser

Nach den Neustarts sah man immer wieder das gleich Bild. Die Fahrer mit vier frischen Reifen waren auf dem Weg nach vorne, während Polesetter Hamlin nach seinem Zwischenfall Platz um Platz verlor. Zur Rennhalbzeit nach 156 Runden führte Harvick mit 5.3 Sekunden vor den beiden Busch-Brüdern Kyle und Kurt. Keselowski lag auf Rang fünf vor Kenseth. Hamlin war inzwischen bis auf Position 27 zurückgefallen. In der 162. Runde wurde Hamlin erneut von Harvick überholt. Neben Hamlin waren zu diesem Zeitpunkt auch Kenseth, Logano und Edwards nicht mehr im Chase dabei

Harvick raste weiter mit einem Höllentempo durch das Feld. Nach 182 Runden war Logano bereits der zweite Chaser, der von Harvick überrundet wurde. Eine Runde später musste das Pace Car wegen Austin Dillon zum fünften Mal auf die Strecke kommen. Der Lucky Dog ging allerdings nicht an Logano, sondern an Jamie McMurray. Beim Restart führte Harvick vor Rookie Kyle Larson und Keselowski. Es war weiterhin spannend, denn die acht Chaser waren nur durch 14 Punkte getrennt. Zwischen Logano und Hamlin entbrannte ein Kampf um die Lucky-Dog-Position. In der 200. Runde war es soweit: Logano durfte sich durch die sechste Caution zurückrunden. Direkt nach dem Restart landete Josh Wise in der Mauer und Hamlin freute sich über seinen zweiten Lucky Dog.

Spannung pur

Wieder kamen die Fahrer nach dem Restart nicht auf eine komplette Runde, da Kyle Busch in der Mauer landete. Clint Bowyer und Cole Whitt waren ebenfalls involviert. Es gab sogar Rot, da viele Teile auf der Strecke lagen. Nur Logano und Hamlin besuchten ihre Box. Beim Restart hatte der Führende Harvick bereits zwei Bonuspunkte durch 171 Führungsrunden sicher. Hamlin und Logano machten jetzt reichlich Plätze gut. Nach 228 Runden lagen alle Chaser innerhalb der Top-13. Virtuel belegten nun Kenseth, Gordon, Keselowski und Edwards die undankbaren Ränge fünf bis acht.

Der entthronte Titelverteidiger Jimmie Johnson sorgte in der 236. Runde für die neunte Gelbphase. Von den Chasern nahm nur Keselowski vier neue Goodyear mit. Der Rest vertraute auf zwei neue Reifen. Keselowski verlor dadurch sieben Ränge und war beim Restart Zehnter. Wieder lief das Rennen nur eine Runde lang, denn Jamie McMurray drehte sich. Harvick war weiterhin der Leader vor Gordon, Earnhardt, Kenseth und Hamlin, der plötzlich wieder in der Top-5 zu finden war.

Jamie McMurray sorgte für die zehnte Gelbphase, Foto: NASCAR
Jamie McMurray sorgte für die zehnte Gelbphase, Foto: NASCAR

Gelb-Festival

Newman hatte nach dem Restart fünf Positionen verloren und lag nur noch auf Rang 17. Die anderen sieben Chaser belegten Top-10-Plätze. Wieder sah man das gleiche Bild: Harvick zog davon und Hamlin fiel erneut zurück. Keselowski war wieder in der Top-5, aber sein Punkterückstand betrug zu diesem Zeitpunkt sieben Zähler auf den vierten Rang. 40 Runden vor Rennende führte Harvick mit über vier Sekunden vor Gordon, Kenseth und Keselowski. Keselowski überholte mit seinen vier neuen Reifen auch noch Kenseth. Newman hatte sich wieder erholt und lag auf Position 14. In Runde 286 gab es die elfte Caution und die Karten wurde neu gemischt.

Logano und Hamlin holten sich neue Reifen ab. Harvick, Gordon, Keselowski, Kenseth und Newman blieben auf der Strecke. Edwards belegte beim Restart nur noch Position 20. Die zwölfte Caution folgte in Runde 296. Kein Chaser kam zum Service. Jetzt waren noch zwölf Runden zu fahren. Bis auf Edwards waren alle Chaser in der Top-9 platziert.

Kevin Harvick siegt nach 264 Führungsrunden, Foto: NASCAR
Kevin Harvick siegt nach 264 Führungsrunden, Foto: NASCAR

Harvick gewinnt nach dominanter Vorstellung

Harvick setzte sich wieder ab. Newman verlor nach dem Restart fünf Ränge und fiel weiter zurück. Er führte ein virtuelles Rennen mit Gordon um den letzten Chase-Platz. Harvick gewann souverän nach 312 Runden mit 1.637 Sekunden Vorsprung vor Gordon, Kenseth, Keselowski, Hamlin und Logano. Die Plätze sieben bis zehn belegten die Nicht-Chaser Kurt Busch, Earnhardt, Greg Biffle und Marcos Ambrose. Newman überholte mit einem harten Manöver in der letzten Runde Larson und schaffte mit dem elften Rang doch noch die Qualifikation für das Finale.

Edwards musste sich nach dem 15. Platz aus dem Chase verabschieden. Für Gordon, Kenseth und Keselowski reichte es trotz der guten Rennergebnisse ebenfalls nicht. Gordon fehlte ein Punkt auf Newman und der punktgleiche Harvick qualifizierte sich durch den Sieg. Außer Harvick bestreiten noch Hamlin, Logano und Newman das Finale am nächsten Sonntag auf dem Homestead-Miami Speedway.

35. Lauf: Quicken Loans Race for Heroes 500(k) (Top-10)
Phoenix International Raceway, Avondale, AZ (312 Runden)

1. Kevin Harvick (Chevrolet) Stewart-Haas Racing, 48/5 Punkte
2. Jeff Gordon (Chevrolet) Hendrick Motorsports, 42/0 Punkte
3. Matt Kenseth (Toyota) Joe Gibbs Racing, 41/0 Punkte
4. Brad Keselowski (Ford) Team Penske, 40/0 Punkte
5. Denny Hamlin (Toyota) Joe Gibbs Racing, 40/1 Punkte
6. Joey Logano (Ford) Team Penske, 39/1 Punkte
7. Kurt Busch (Chevrolet) Stewart-Haas Racing, 37/0 Punkte
8. Dale Earnhardt Jr. (Chevrolet) Hendrick Motorsports, 37/1 Punkte
9. Greg Biffle (Ford) Roush Fenway Racing, 35/0 Punkte
10. Marcos Ambrose (Ford) Richard Petty Motorsports, 34/0 Punkte

Gesamtstand Chase 2014: 09/10 (Top-16) Rennen 35/36
Eliminator Round: Rennen 03/03 (8 Teilnehmer)

1. (+7) Kevin Harvick (Chevrolet) Stewart-Haas Racing 1 Eliminator-Sieg, 4.102 Punkte

2. (0) Denny Hamlin (Toyota) Joe Gibbs Racing, 4.112 Punkte
3. (-2) Joey Logano (Ford) Team Penske, 4.111 Punkte
4. (-1) Ryan Newman (Chevrolet) Richard Childress Racing, 4.103 Punkte
5. (-1) Jeff Gordon (Chevrolet) Hendrick Motorsports, 4.102Punkte
6. (-1) Matt Kenseth (Toyota) Joe Gibbs Racing, 4.100 Punkte
7. (0) Brad Keselowski (Ford) Team Penske, 4.095 Punkte
8. (-2) Carl Edwards (Ford) Roush Fenway Racing, 4.088 Punkte

9. (0) Kyle Busch (Toyota) Joe Gibbs Racing, 2.280 Punkte
10. (0) Dale Earnhardt Jr. (Chevrolet) Hendrick Motorsports, 2.271 Punkte
11. (+1) A.J. Allmendinger (Chevrolet) JTG Daugherty Racing, 2.256 Punkte
12. (+1) Greg Biffle (Ford) Roush Fenway Racing, 2.244 Punkte
13. (-2) Jimmie Johnson (Chevrolet) Hendrick Motorsports, 2.239 Punkte
14. (0) Kurt Busch (Chevrolet) Stewart-Haas Racing, 2.229 Punkte
15. (0) Kasey Kahne (Chevrolet) Hendrick Motorsports, 2.202 Punkte
16. (0) Aric Almirola (Ford) Richard Petty Motorsports, 2.170 Punkte