Den fünften Lauf der Sprint-Cup-Serie gewann Kyle Busch in der notwendigen "Green-White-Checkered"-Verlängerung vor dem starken Rookie Kyle Larson. Damit wiederholte Kyle Busch seinen Sieg aus dem Vorjahr auf dem Auto Club Speedway. Es war bereits der dritte Erfolg für den Gibbs-Piloten auf dem Oval in Fontana. Unzählige Reifenschäden sorgten für ein Favoritensterben. Der zuvor dominierende Jimmie Johnson verlor dadurch sechs Runden vor Rennende den sicher geglaubten Sieg. Insgesamt 35 Führungswechsel bedeuteten einen neuen Rekord für Fontana.

Denny Hamlin konnte wegen einer Infektion nicht starten

Sam Hornish Junior im Toyota von Denny Hamlin, Foto: NASCAR
Sam Hornish Junior im Toyota von Denny Hamlin, Foto: NASCAR

Am Samstag waren Kevin Harvick und Brian Vickers die schnellsten Piloten in den beiden letzten Trainingseinheiten. Jeff Gordon belegte jeweils den zweiten Rang. Viel Pech hatten die beiden Penske-Piloten Brad Keselowski und Joey Logano mit ihren Reifen. Mauerkontakte und Achsenprobleme waren die Folge. Logano und Martin Truex Junior, der ebenfalls in der Mauer landete, verloren ihren Top-12-Startplatz, da sie ins Backup-Car wechseln mussten. Auch der frischgebackene Vater Paul Menard, der wegen der Geburt seiner Tochter im Qualifying von Matt Crafton vertreten wurde, startete durch den Fahrerwechsel vom Ende des Feldes. Kurz vor Rennbeginn musste auch noch Denny Hamlin wegen einer Infektion passen. Sein Cockpit im Gibbs-Toyota übernahm Ersatzfahrer Sam Hornish Junior.

Acht Kalifornier in der Startaufstellung

Brad Keselowski überholt Matt Kenseth beim Start, Foto: NASCAR
Brad Keselowski überholt Matt Kenseth beim Start, Foto: NASCAR

Für acht gebürtige Kalifornier war der fünfte Lauf in Fontana ein Heimrennen. Nachdem zuletzt die Rennen mit starken Wetterproblemen zu kämpfen hatten, schien diesmal beim Startschuss die Sonne bei 26 Grad im Schatten. Polesitter Matt Kenseth musste gleich in der ersten Runde die Führung an Keselowski abgeben. Auf dem breiten und welligen Oval wurden in der Anfangsphase alle möglichen Linien ausprobiert. Während Kenseth mit dem langsamsten Fahrzeug der Top-10 immer weiter zurückfiel, hatte Logano inzwischen das halbe Feld überholt und lag nach 15 Runden bereits wieder an 21. Position. Kevin Harvick löste fünf Runden später durch einen Reifenschaden die erste Caution aus. Bei den anschließenden Boxenstopps gab es für Gordon eine Strafe wegen Speeding.

Kyle Busch, der im letzten Jahr in Fontana siegte, erwischte den besten Restart und war der neue Leader vor Keselowski und Titelverteidiger Johnson. Vier Runden später gab es den Konter von Keselowski. Die zweite Rennunterbrechung kam in Runde 43 durch einen Reifenschaden bei Dale Earnhardt Junior. Nach dem Neustart führte Johnson vor Kyle Busch und Brian Vickers. Alle Gibbs-Toyota fielen mit frischen Reifen nach wenigen Runden zurück und konnten das Tempo der Spitze nicht mitgehen. In der 57. Runde drehte sich Tony Stewart auf der Gegengeraden und verlor eine Runde.

Fröhliche Wechselspiele an der Spitze

Brian Scott fliegt von der Piste, Foto: Daniel Huerlimann
Brian Scott fliegt von der Piste, Foto: Daniel Huerlimann

Mit Geschwindigkeiten von über 200 Meilen donnerten die Piloten zeitweise in vier Reihen durch das Oval. Nach 70 Runden war Johnson den Konkurrenten um über zwei Sekunden enteilt. Vickers war Zweiter vor dem erneut starken Ryan Newman. Dann kollidierten Aric Almirola und Brian Scott und Stewart erhielt den Lucky Dog. Gleichzeitig begannen die ersten Strategiespiele in der Boxengasse. Beim Restart in Runde 75 überlistete Kenseth den Führenden Newman und lag zum ersten Mal an der Spitze des Feldes. Während Logano wieder auf Rang sieben zu finden war, lag Teamkollege Keselowski außerhalb der Top-20.

Zehn Runden später überholte Johnson den machtlosen Kenseth, bevor es bei Parker Kligerman den nächsten Reifenschaden gab. Erneut gewann Kenseth das Duell in der Boxengasse gegen Johnson und dieser konterte sofort auf der Strecke. Logano war jetzt Dritter vor Gordon und auch Harvick sowie Earnhardt fuhren wieder in der Top-10 mit.

Halbzeitführung für Jimmie Johnson

Zur Rennhalbzeit führte Fontana-Rekordsieger Johnson mit fast zwei Sekunden Vorsprung vor seinem Hendrick-Teamkollegen Gordon. Ein weiterer Hendrick-Chevrolet mit Kasey Kahne am Steuer musste die Garage aufsuchen. In der 107. Runde zog Gordon an Johnson vorbei und setzte sich sofort deutlich ab. Kurz darauf hatte mit Earnhardt der nächste Hendrick-Pilot Probleme. Er legte unplanmäßig einen Boxenstopp ein. Dann wurde Logano nach seiner Aufholjagd plötzlich langsam und Biffle beklagte einen Reifenschaden.

Die sechste Rennunterbrechung folgte in Runde 118 nach einem Dreher von Carl Edwards, der in der letzten Woche in Bristol seinen ersten Saisonsieg gefeiert hatte. Anschließend kämpften erneut Kenseth und Johnson um den ersten Platz. Nach einigen Runden konnte sich Johnson erneut durchsetzen und Kenseth fiel wieder gewaltig zurück. Gordon und Harvick waren anschließend die ersten Verfolger. Harvick konnte sich nur kurz über seine Position freuen, denn auch er beklagte einen Reifenschaden. Nun setzten die Wehen bei Paul Menard ein, der unauffällig in die Top-5 gefahren war. Zum siebten Mal gab es in Runde 141 Gelb wegen Debris.

Jimmie Johnson dominiert

Jimmie Johnson drehte die meisten Führungsrunden, Foto: Daniel Huerlimann
Jimmie Johnson drehte die meisten Führungsrunden, Foto: Daniel Huerlimann

Nach den Boxenstopps ging das Duell Johnson gegen Kenseth in die nächste Runde. Johnson setzte sich wie immer nach wenigen Kilometern durch. Kurt Busch hatte sich heimlich bis auf Rang fünf vorgekämpft und auch Nationwide-Sieger Larson war als bester Rookie auf dem Weg Richtung Top-10.

Dann zeigte sich Gordon erneut im Rückspiegel von Johnson. Kurz bevor er zum Überholen ansetzen konnte, stoppte die achte Gelbphase seinen Angriff. Zwei Reifenschäden und ein Mauerkontakt innerhalb weniger Sekunden waren die Auslöser. Beim Restart in Runde 174 waren noch 29 Fahrzeuge in der Führungsrunde. Gordon griff auf der unteren Linie an, doch Johnson behielt die Oberhand. Kurt Busch schoss von Rang sechs auf Position drei. Auch Keselowski mischte wieder mit.

Reifenschäden sorgten für Überraschungen

Zunächst konnte sich Johnson wieder absetzen, dann kam Gordon immer näher. Überrundungsverkehr erschwerte das Duell um den Sieg. 15 Runden vor Rennende war der Abstand wieder auf 1.2 Sekunden angewachsen. Der Rest des Feldes lag bereits mindestens acht Sekunden zurück. Es gab noch einige Reifenschäden, aber NASCAR holte nicht die Gelben Flaggen raus.

Dann passierte es: Johnson Dominanz wurde durch einen Reifenschaden in der 194. Runde beendet. Drei Runden später verlor auch Keselowski durch einen Reifenschaden seinen vierten Platz. In der vorletzten Runde gab es die neunte Rennunterbrechung wiederum durch einen geplatzten Reifen bei Clint Bowyer. Die Piloten besuchten noch einmal die Boxengasse für das bevorstehende "Green-White-Checkered"-Finale. Einige versuchten mit zwei frischen Reifen ihr Glück, der Rest setzte auf Sicherheit

Green-White-Checkered: Kyle Busch gewinnt wildes Finale

Noch führt Jeff Gordon vor Kurt Busch, Foto: NASCAR
Noch führt Jeff Gordon vor Kurt Busch, Foto: NASCAR

Landon Cassill, der auf der Strecke geblieben war, führte das Feld in Runde 205 vor Kurt Busch und Stewart in die letzten beiden entscheidenden Runden. Gordon nahm das Rennen von Position sieben wieder auf. Stewart und Kurt Busch kämpften um Rang eins. Dann schossen Kyle Busch und Larson mit einem starken Manöver an beiden vorbei. Kyle Busch siegte mit 0.214 Sekunden Vorsprung vor Rookie Larson. Damit wiederholte der Gibbs-Pilot seinen Sieg vom Vorjahr. Bruder Kurt wurde mit seinem besten Saisonergebnis Dritter vor Kenseth. Platz fünf ging an Stewart vor Jamie McMurray, der zehn Positionen in den letzten beiden Runden gewinnen konnte. Die Top-10 komplettierten Vickers, A.J. Allmendinger, Menard und Edwards.

Als zweitbester Rookie platzierte sich Dillion auf Rang elf. Gordon verpatzte den Restart und fuhr nur als 13. über die Ziellinie. Einen Rang dahinter landete Danica Patrick, die damit ihr bestes Resultat in diesem Jahr erzielte. Drei weitere Rookies konnten ebenfalls ihr bestes Ergebnis in dieser Saison einfahren: Cole Whitt, Michael Annett und Alex Bowman belegten die Plätze 18, 19 und 22. Seit dem Phoenix-Sieg hat Harvick nur noch Pech. Rang 36 war das beste Resultat in den letzten drei Rennen.

Exklusive Bilder aus Fontana:

Auto Club 400 (Top-10)
Auto Club Speedway, Fontana, CA (200/+6 Runden)

1. Kyle Busch (Toyota) Joe Gibbs Racing, 47/4 Punkte
2. Kyle Larson (Chevrolet) Chip Ganassi Racing with Felix Sabates, 42/0 Punkte
3. Kurt Busch (Chevrolet) Stewart-Haas Racing, 42/1 Punkte
4. Matt Kenseth (Toyota) Joe Gibbs Racing, 41/1 Punkte
5. Tony Stewart (Chevrolet) Stewart-Haas Racing, 39/0 Punkte
6. Jamie McMurray (Chevrolet) Chip Ganassi Racing with Felix Sabates, 38/0 Punkte
7. Brian Vickers (Toyota) Michael Waltrip Racing, 38/1 Punkte
8. A.J. Allmendinger (Chevrolet) JTG Daugherty Racing, 36/0 Punkte
9. Paul Menard (Chevrolet) Richard Childress Racing, 35/0 Punkte
10. Carl Edwards (Ford) Roush Fenway Racing, 34/0 Punkte

Gesamtstand: Rennen 05/36 (Chase Top-16)

1. Carl Edwards (Ford) Roush Fenway Racing, 1 Sieg, 186 Punkte
2. Dale Earnhardt Jr. (Chevrolet) Hendrick Motorsports, 1 Sieg, 185 Punkte
3. Brad Keselowski (Ford) Team Penske, 1 Sieg, 182 Punkte
4. Kyle Busch (Toyota) Joe Gibbs Racing, 1 Sieg, 158 Punkte
5. Kevin Harvick (Chevrolet) Stewart-Haas Racing, 1 Sieg, 97 Punkte
6. Jeff Gordon (Chevrolet) Hendrick Motorsports, 184 Punkte
7. Matt Kenseth (Toyota) Joe Gibbs Racing, 179 Punkte
8. Jimmie Johnson (Chevrolet) Hendrick Motorsports, 165 Punkte
9. Ryan Newman (Chevrolet) Richard Childress Racing, 150 Punkte
10. Austin Dillon (Chevrolet) Richard Childress Racing, 150 Punkte
11. Joey Logano (Ford) Team Penske, 146 Punkte
12. Denny Hamlin (Toyota) Joe Gibbs Racing, 140 Punkte
13. Jamie McMurray (Chevrolet) Chip Ganassi Racing with Felix Sabates, 138 Punkte
14. Brian Vickers (Toyota) Michael Waltrip Racing, 137 Punkte
15. Paul Menard (Chevrolet) Richard Childress Racing, 134 Punkte
16. Ricky Stenhouse Jr. (Ford) Roush Fenway Racing, 132 Punkte