Unter Flutlicht wurden auf dem Daytona International Speedway in die Startplätze 3 bis 43 für das Daytona 500 ausgefahren. Matt Kenseth und Denny Hamlin gewannen die beiden Duels über jeweils 60 Runden. Beide Rennen verliefen überraschend komplett ohne Gelbphasen. Erst in der letzten Runde des zweiten Rennen sorgte ein "Big One" für reichlich Kaltverformungen.

Duel 1: Kenseth siegt und zwei Rookies überraschen

Kenseth siegt vor Harvick und Kahne, Foto: NASCAR
Kenseth siegt vor Harvick und Kahne, Foto: NASCAR

Im ersten Duel über 60 Runden starteten alle 24 Fahrer, die beim Qualifying am Sonntag die ungeraden Platzierungen belegt hatten. Humphrey Smith Racing hatte Dave Blaneys Ford zurückgezogen, nachdem er schon beim Qualifying nicht gefahren war. Parker Kligerman war nach seinem heftigen Trainingsunfall im Ersatzfahrzeug am Start. Auch die involvierten Joey Logano und Brian Vickers mussten im Back-up Car fahren.

Polesitter Austin Dillon führte das Feld in die erste von insgesamt 60 Runden. Erwartungsgemäß gingen die Fahrer die ersten Runden gesittet an. Single-File-Racing war angesagt. Erst in der 16. Runde gab es den ersten Führungswechsel, als Daytona-500-Favorit Dale Earnhardt Junior die Spitze übernahm. Reed Sorenson musste frühzeitig die Garage aufsuchen.

Nach 29 Runden führte Kenseth als neuer Leader die verbliebenen 23 Piloten in die zweite Rennhälfte. Nach 37 Runden kamen die ersten Fahrer zum Service in die Boxengasse. Drei Runden später hatten alle Teams ihre Fahrer abgefertigt und Kenseth führte mit 1.5 Sekunden Vorsprung das Feld an. Insgesamt 15 Fahrer hatten sich abgesetzt. Tony Stewart, Austin Dillon und Greg Biffle lagen fast vier Sekunden hinter dem Pack. Ricky Stenhouse Junior und Kyle Busch hatten inzwischen den Anschluss völlig verloren.

Stewart konnte den Rückstand vier Runden vor Rennende aufholen und war beim Endspurt wieder dabei. Harvick griff in der vorletzten Kurve Kenseth an, doch der konterte und gewann nach 150 Meilen das erste Duell mit 0.022 Sekunden Vorsprung vor Harvick. Kasey Kahne wurde Dritter vor Marcos Ambrose und Earnhardt. Überraschend schafften Josh Wise als Sechster sowie die beiden Rookies Cole Whitt und Alex Bowman den Sprung in die Top-15 und damit die Qualifikation für das "Great American Race". Von den Sprint-Cup-Stars muss Brian Vickers nach seinem 16. Rang gewaltig um seine Startberechtigung bangen.

Duel 2: Ein "Big One" beendet das zweite Rennen

Jimmie Johnson leuchtet das Chaos ein, Foto: NASCAR
Jimmie Johnson leuchtet das Chaos ein, Foto: NASCAR

Paul Menard, Bobby Labonte und Ryan Truex mussten im zweiten Rennen ebenfalls im Ersatzfahrzeug von hinten starten. Erneut waren vier Rookies unter den 24 Startern. Aufgrund der Ergebnisse vom ersten Rennen hatten Carl Edwards, Brad Keselowski und Jeff Gordon ihren Startplatz für das Rennen am Sonntag bereits gesichert.

Martin Truex Junior, der sich mit dem zweiten Platz in der Qualifikation bereits ein Ticket gesichert hatte, ging als Leader in das zweite Duel. Die vier bereits qualifizierten Fahrer übernahmen gleich die Spitze vor Titelverteidiger Jimmie Johnson und Sprint-Unlimited-Sieger Hamlin. Keselowski übernahm die Führungsarbeit in der Anfangsphase. Insgesamt zwölf Piloten hatten sich zur Rennhalbzeit etwas abgesetzt. Morgan Shepherd und die drei Rookies Michael Annett, Justin Allgaier sowie Ryan Truex lagen bereits über zehn Sekunden zurück.

Nach den folgenden Boxenstopps konnte Hamlin den lange führenden Keselowski kassieren, der zudem noch einen Extra-Stopp einlegen musste, da er zu schnell in der Boxengasse war. Beim Anbremsen holte er sich noch einen Plattfuß und fiel hoffnungslos zurück. Hamlin war im vierten Training die schnellste Zeit gefahren und zeigte erneut seine Frühform. Zehn Runden vor Rennende hatten nur noch 16 Fahrer Siegchancen.

Bower mit Flugeinlage und Hamlin fliegt zum Sieg

Salto von Bowyer, Foto: NASCAR
Salto von Bowyer, Foto: NASCAR

Casey Mears ging drei Runden vor Schluss das Benzin aus. In der letzten Runde gab es doch noch den ersten Zwischenfall. Und was für einer: Ein "Big One" mit prominenten Opfern. Jamie McMurray berührte Johnson, dem der Sprit ausgegangen war. Damit war das Chaos perfekt. Clint Bowyer musste einen Überschlag verkraften. Truex Junior, Carl Edwards, Michael Waltrip und David Ragan waren ebenfalls involviert. Hamlin gewann und sorgte für den zweiten Gibbs-Erfolg an diesem Abend. Mit Kyle Larson schaffte ein weiterer Rookie den Sprung in das Starterfeld.

Neben Blaney müssen auch Eric McClure, Michael McDowell, Joe Nemechek, Ryan Truex und Morgan Shepherd die Heimreise antreten, da ihre Platzierungen in den beiden Duels nicht ausreichten. Wegen Motorwechsel werden die Teamkollegen Tony Stewart und Danica Patrick sowie Bobby Labonte ihre Startplätze verlieren und vom Ende des Feldes starten. Durch die entstandenen Schäden beim "Big One" könnten noch weiter Piloten ihre erzielten Startplätze verlieren, falls sie ihre Fahrzeuge wechseln müssen.

Daytona 500
Daytona Motor Speedway
Startaufstellung (Top-10)

1. Austin Dillon (Chevrolet) Richard Childress Racing, 45.914 (Sekunden) P1 Qualifying
2. Martin Truex Jr. (Chevrolet) Furniture Row Racing, 45.953 P2 Qualifying
3. Matt Kenseth (Toyota) Joe Gibbs Racing, P1 Duel 1
4. Denny Hamlin (Toyota) Joe Gibbs Racing, P1 Duel 2
5. Kasey Kahne (Chevrolet) Hendrick Motorsports, P2 Duel 1
6. Jeff Gordon (Chevrolet) Hendrick Motorsports, P2 Duel 2
7. Marcos Ambrose (Ford) Richard Petty Motorsports, P3 Duel 1
8. Kurt Busch (Chevrolet) Stewart-Haas Racing, P3 Duel 2
9. Dale Earnhardt Jr. (Chevrolet) Hendrick Motorsports, P4 Duel 1
10. Paul Menard (Chevrolet) Richard Childress Racing, P4 Duel 2