Kurt Busch gewann auf dem Infineon Raceway nach einer überlegenen Vorstellung den 16. Saisonlauf der Sprint Cup Serie. Mehrfach sah Kurt Busch in dieser Saison schon wie ein sicherer Sieger aus, doch die Ziellinie überquerten andere Fahrer auf Position eins. Nun hat es endlich geklappt - und das auch noch auf einem Road-Course, den er zuvor noch nie als Sieger verlassen hatte. Es war der 23. Karriere-Sieg für Kurt Busch im 380. Cup-Rennen seit seinem Debüt vor elf Jahren.

Kurt Busch: Drei Poles in Folge und nun der erste Saisonsieg

Dominator Kurt Busch in der Victory Lane, Foto: NASCAR
Dominator Kurt Busch in der Victory Lane, Foto: NASCAR

Insgesamt führte Kurt Busch 75 von 110 Runden das Rennen an und hatte zu jeder Zeit seine Konkurrenten im Griff. Es war in dieser Saison erst der dritte Sieg eines Fahrers, der auch die meisten Führungsrunden absolviert hatte. Zweiter wurde der fünffache Sonoma-Sieger Jeff Gordon, der auf seiner Heimstrecke einen sagenhaften Endspurt hinlegte. Gordon kämpfte sich nach dem letzten Restart in Runde 92 von Platz acht auf Rang zwei vor.

Eine Runde vor Rennende überholte Gordon Tabellenführer Edwards, der auch erst im letzten Rennviertel in der Spitzengruppe auftauchte. Platz vier ging an Clint Bowyer vor Marcos Ambrose, der wieder einmal ein starkes Rennen auf der kurvenreichen Strecke mitten im kalifornischen Weingebiet zeigte. Polesitter Joey Logano kämpfte sich mit einem stark ramponierten Fahrzeug in den letzten Runden wieder bis auf Position sechs vor.

Zwei Freunde fürs Leben: Montoya und "Bad" Brad

Der Zweikampf Montoya gegen Keselowski, Foto: NASCAR
Der Zweikampf Montoya gegen Keselowski, Foto: NASCAR

Titelverteidiger Jimmie Johnson fuhr ein unauffälliges Rennen und belegte den siebten Rang. Die Top-10 komplettierten Martin Truex Junior, Kevin Harvick und Brad Keselowski. Ein sicheres Top-5-Ergebnis verspielte Juan Pablo Montoya, der wieder einmal mit seinen verrückten Manövern Männerfreundschaften aufs Spiel setzte. Der Kolumbianer drängte in der Anfangsphase Kyle Busch fast in die Mauer und drehte später Kasey Kahne in aussichtsreicher Position um.

Dann drehte Brad Keselowski den Spieß sowie den Chevrolet von Montoya um und sorgte dafür, dass Montoya sich das Renngeschehen auch einmal verkehrt herum ansehen konnte. Montoya fuhr als 22. über die Ziellinie und verlor dadurch weiter an Boden auf die begehrten Chase-Plätze 2011.

Das amerikanische Zahlungssystem: Payback

Brian Vickers nach seinem Racheakt, Foto: NASCAR
Brian Vickers nach seinem Racheakt, Foto: NASCAR

Noch wilder trieben es Brian Vickers und Tony Stewart. Stewart hatte Vickers in die Reifenstapel der berühmten Kurve 11 geschickt, weil er sich geblockt fühlte. Das Zahlungssystem auf amerikanischen NASCAR-Strecken nennt sich "Payback" und Vickers zahlte es Stewart in Runde 87 heim. Die Abrechnung wurde von Vickers auch ordnungsgemäß durchgeführt, denn er schickte Stewart ebenfalls in Kurve 11 in die Reifenstapel. Allerdings wurde die Bezahlung von Vickers mit einem ordentlichen Trinkgeld versehen, denn Stewart Fahrzeug parkte anschließend mit dem Heck hochkant und hilflos auf dem Reifenstapel.

Dale Earnhardt Junior und Denny Hamlin wurden durch unverschuldete Kontakte ebenfalls aus dem Rennen geworfen. Hamlin war in der Anfangsphase der einzige Fahrer, der das Tempo von Kurt Busch mitgehen konnte und selbst zwölf Runden die Führung behauptete.

Ergebnis: Toyota/Save Mart 350 (Top 10)
Infineon Raceway

1. Kurt Busch (Dodge), 48/5 Punkte
2. Jeff Gordon (Chevrolet), 42/0 Punkte
3. Carl Edwards (Ford), 41/0 Punkte
4. Clint Bowyer (Chevrolet), 41/1 Punkte
5. Marcos Ambrose (Ford), 39/0 Punkte
6. Joey Logano (Toyota), 39/1 Punkte
7. Jimmie Johnson (Chevrolet), 37/0 Punkte
8. Martin Truex Jr. (Toyota), 36/0 Punkte
9. Kevin Harvick (Chevrolet), 36/1 Punkte
10. Brad Keselowski (Dodge), 34/0 Punkte

Gesamtstand: Rennen 16/36 (Top 12)

1. (0) Carl Edwards, 573 Punkte
2. (0) Kevin Harvick, -25 Punkte
3. (+2) Jimmie Johnson, -33 Punkte
4. (+3) Kurt Busch, -34 Punkte
5. (-1) Kyle Busch, -37 Punkte
6. (0) Matt Kenseth, -52 Punkte
7. (-4) Dale Earnhardt Jr., -65 Punkte
8. (+2) Clint Bowyer, -77 Punkte
9. (+3) Jeff Gordon, -93 Punkte
10. (-2) Ryan Newman, -98 Punkte
Wild Cards (Chase 2011)
11. (-2) Denny Hamlin, -110 Punkte
12. (-1) Tony Stewart, -113 Punkte