Die Gerüchteküche brodelte seit Wochen im Umkreis von allen NASCAR-Nudeltöpfen. Das Punktesystem für die 36 Sprint-Cup-Saisonrennen und das Chase-Format für die Meisterschaftsentscheidung sollte "berechenbarer" gestaltet werden.

Nun gab es am Mittwochabend in Charlotte bei der mit Spannung erwarteten Pressekonferenz durch NASCAR-Chef Brian France die Bekanntgabe aller Änderungen, die zum Saisonstart am 20. Februar in Daytona in Kraft treten.

Rennsiege bringen Bonuspunkte

Bisher bekamen die 43 startberechtigten Piloten mit Bonus zwischen 195 und 34 Punkte für die Positionen eins bis zum letzten Platz. Nun erhält der Rennsieger 43 Punkte, der Zweite 42 Zähler und so geht es in Einerschritten weiter bis zum letzten Rang, für den es noch einen Punkt geben wird.

Der Rennsieger bekommt außerdem drei Bonuspunkte für den ersten Platz. Alle Fahrer, die mindestens eine Führungsrunde absolviert haben, erhalten einen zusätzlichen Punkt. Für die meisten Führungsrunden wird ein weiter Extrapunkt pro Rennen vergeben. So kann der Sieger 47 oder 48 Punkte pro Rennen einfahren. Der Zweitplatzierte wird jetzt maximal auf 44 Zähler kommen.

Chase: Top 10 plus zwei Wild-Card-Piloten

Die zehn punktbesten Fahrer nach 26 Saisonrennen qualifizieren sich für den Chase. Nur diese zehn Piloten fahren in den letzten zehn Chase-Rennen um den Sprint-Cup-Titel. Dazu kommen noch zwei "Wild-Card"-Fahrer, die das Teilnehmerfeld auf zwölf Kandidaten aufstocken. Die beiden "Wild-Cards" gehen an Fahrer, die nach den Playoffs außerhalb der Top Ten platziert sind und die meisten Rennsiege oder entsprechend bessere Ergebnisse erzielen konnten. Jeder Pilot aus der Top Ten erhält zu Chasebeginn pro Sieg drei Extrapunkte. Die beiden "Wild-Card"-Piloten gehen leer aus.

Während in der Formel 1 immer mehr Punkte verteilt werden, geht man in den NASCAR-Rennserien nun einen anderen Weg. Obwohl in der letzten sehr spannenden Saison drei Fahrer bis zum Finale Titelchancen hatten, gibt es jetzt diese gewaltigen Veränderungen.

Trainingsleistungen werden belohnt

Auch beim Qualifying gab es Veränderungen. Die Reihenfolge im Einzelzeitfahren wird jetzt durch die Bestzeiten im Training festgelegt. Bei wetterbedingtem Ausfall der Qualifikation entspricht die Startaufstellung ebenfalls den Ergebnissen aus dem Training. Die alte Regel der Ownerpoints greift nur noch, wenn überhaupt kein Fahrbetrieb möglich war.