Hallo zusammen,

bald ist es wieder soweit. Das beste Rennen der Welt (ist meine Meinung) steht an: 24 Stunden Nürburgring!

In diesem Jahr starte ich wieder im Team von Jürgen Alzen auf dem H&R Hankook Porsche 997 - nur hat sich der Jürgen für viele völlig überraschend etwas Besonderes einfallen lassen. Das "Turbinchen" feiert im 997 Kleid sein Comeback!

Auch wenn es mir keiner glaubt, ich habe von diesem Projekt absolut nichts gewusst! Nichts! Das haben die da im Betzdorfer "Kämmerlein" klangheimlich über den Winter gemacht. Ich habe auch in der Szene nichts munkeln gehört! Respekt - da kann selbst die F1 nicht mithalten!

Mit Turbopower rund um die Uhr., Foto: Daniel Eckel
Mit Turbopower rund um die Uhr., Foto: Daniel Eckel

Natürlich ist es nicht einfach, ein Rennauto innerhalb von vier Wochen auf so ein 24 Stundenrennen vorzubereiten. Das Team muss im Zeitraffer sehr viel lernen und eventuelle Kinderkrankheiten aussortieren und nach technischen Lösungen suchen. Hier kann ich den Jürgen und seine Jungs nur loben. Die kaufen nichts von der Stange wie 95% der anderen Porsche Teams am Ring. Alles wird selber gebaut und entwickelt. Sogar die Karossen werden selbst geschweißt! Wer so etwas kann, der kann auch schnellstens Probleme lösen.

Mein Start beim letzten VLN-Lauf war ja gar nicht so schlecht. Okay, die Viper konnten wir noch nicht halten oder gefährden. Dafür ist das Auto einfach noch zu neu und die Viper schon 10 Jahre alt bzw. entwickelt. Wir haben im Bereich Fahrwerk noch deutliches Entwicklungspotential und können hier jetzt noch einiges aussortieren. Aber keine Sorge, wir kennen die Lösungen und werden uns beim Quali zum 24 h Rennen deutlich besser in Szene setzen als beim VLN-Lauf. Immerhin konnten wir Verlauf des Rennens sogar zeitweise die Führung übernehmen! Ich denke, für ein Auto das gerade mal 200 km alt ist - nicht wirklich schlecht! Oder?

Leider hat es mit dem Zieleinlauf nicht funktioniert - der Jürgen hatte bei Top Speed auf der Döttinger Höhe ein kleines Aha-Erlebnis, als eine Ölleitung geplatzt ist. Das Auto hat direkt Feuer gefangen und wurde auch im Heckbereich ziemlich beschädigt. Das bedeutet für unsere Mechaniker sehr viel Arbeit. Hoffentlich wird unser Turbinchen wieder richtig flott und einsatzbereit zum 24 h Rennen erscheinen. Aber wer den Jürgen kennt, der macht sich da eh keine Sorgen. An meine Mechaniker: Jungs - gebt alles!

Christian freut sich auf sein Lieblingsrennen., Foto: Daniel Eckel
Christian freut sich auf sein Lieblingsrennen., Foto: Daniel Eckel

Glücklicherweise ist das Problem erkannt und eine Lösung ohne "Wiederholungspotential" in Arbeit. In der Summe der gesammelten Erfahrungen bin ich ganz optimistisch, dass unser Turbinchen im Rennen ordentlich laufen wird. Keine Frage, bei den Fans stehen wir mit dem Auto eh hoch im Kurs!

Ich werde die letzten Tage vor dem Rennen noch mit ordentlichem Konditionstraining ausfüllen. Zwar habe ich am Tage einige Jobs - aber es gibt ja noch den Abend! In unserer "Fahrerkabine" wird es mollig warm. Zum Glück werden wir wieder von Dr. Karl Schuster und seinem Kollegen Matthias Hötzel (Rennarzt.de) betreut. Die haben da immer so einiges an Wundermitteln im Koffer, um uns alte Leute wieder flott zu bekommen! Auch sonst eine gute Adresse, wenn es mal jemanden nicht so gut geht.

Unsere Fahrerpaarung ist eh ganz ausgewogen. Da kennt sich jeder bestens auf der Nordschleife aus. Christian Abt, Markus Gedlich und Jürgen Alzen sind meine Kollegen. Den langen Markus falten wir immer sehr präzise in unseren 997 - wir werden ihm hier noch mit einer neuen Sitzposition zu einer bequemeren Fahrt verhelfen.

Ansonsten gönnen wir uns etwas Regen! Das ist schlecht für die erwarteten 200.000 Zuschauer - aber wir haben Allradantrieb! Soll ja kein Nachteil sein, zumal die Hankook Regenreifen sehr gut funktionieren. Die Slicks übrigens auch! Zum Schluss ein Appell an alle Leser: Packt Eure Sachen ein und ab zum Ring! Es gibt nix Schöneres, als auf der legendären Nordschleife dieses Event zu erleben.