So stellen sich die Speed Academy Kandidaten ein Rennwochenende vor. Egal ob in Zandvoort oder in Spa-Francorchamps, die Nachwuchsfahrer durften erhobenen Hauptes und mit vielen Punkten im Gepäck abreisen. Insgesamt standen gleich vier von ihnen auf einem Siegerpodest, auch wenn einer seinen Podestplatz im Nachhinein noch abgeben musste.

Maro Engel hatte sich zwei Siege ausgerechnet - am Ende wurde es nu rein 2. Platz., Foto: Jakob Ebrey
Maro Engel hatte sich zwei Siege ausgerechnet - am Ende wurde es nu rein 2. Platz., Foto: Jakob Ebrey

Aber der Reihe nach: den ersten Erfolg wollte Maro Engel schon am Freitag in der britischen Formel 3 perfekt machen. Nachdem er die Pole wegen eines falschen Heckflügels nur knapp verpasst hatte, wollte er es im Rennen allen zeigen - aufgrund eines Getriebeproblems kam er aber noch nicht einmal ins Ziel. Umso besser verlief es am Samstag. Zwar klappte es wieder nicht mit dem erhofften Sieg, aber Platz 2 war zumindest ein versöhnlicher Abschluss für das Spa-Wochenende, das doch einige Enttäuschungen mit sich brachte. So haderte Maro mit den langen Safety Car-Phasen im zweiten Rennen, die ihm einen Angriff auf den Sieg vermasselten. "Aber es hilft alles nichts, nach vorne schauen und hoffentlich nächste Woche in Zolder das Formel-3-Masters gewinnen, das ist jetzt mein Ziel", sagte er uns. "In diesem Jahr sollten dort auch wir Fahrer aus der britischen Meisterschaft hoffentlich wieder mal eine faire Chance haben."

Das zweite Speed Academy Podium des Wochenendes ging an Jens Klingmann, der mit einem Sieg gegen seinen Teamkollegen Daniel Campus Hull seine Führung in der Meisterschaft bis zum Sonntag verteidigte. "Daniel war auf jeden Fall wieder auf dem gleichen Niveau", gestand Klingmann. "Letztendlich hat es gereicht, aber ich musste ihn auch ein paar Male blocken, eben weil er sehr stark Druck gemacht hat. Das zweite Rennen am Sonntag verlief dann nicht ganz so gut - ein Ausfall kostete ihn wertvolle Punkte im Titelkampf.

Grund zur Freude: die ersten Punkte im Carrera Cup für Steffi Halm., Foto: Steffi Halm
Grund zur Freude: die ersten Punkte im Carrera Cup für Steffi Halm., Foto: Steffi Halm

Dafür war der Sonntag der Tag eines anderen Speed Academy-Fahrers. René Rast durfte aus der ersten Startreihe in den sechsten Lauf des Porsche Carrera Cups gehen - und fuhr am Ende als 3. zum ersten Mal in seiner noch jungen Porsche-Karriere aufs Podium. "Ich wollte nur aufs Podest fahren, Uwe war ein bisschen langsam, aber ich wollte nicht zu viel riskieren und konnte Chris und Jörg nicht halten", störten ihn die beiden anderen auf dem Podium überhaupt nicht. "Platz 3 ist ein super Erfolg. Genial. Super."

Die gleichen Worte dürften auch Steffi Halm durch den Kopf gespukt sein, als sie im gleichen Rennen ihre allerersten Punkte im Porsche Carrera Cup einfuhr. Als Elfte durfte sie ganz fünf Zähler mit nach Hause nehmen. Nachdem sie beim letzten Rennen in Nürnberg nur 86 Tausendstel am ersten Punkt vorbeigeschrammt war, war die Freude umso größer. "Ich bin mit Platz elf natürlich überglücklich", freute sie sich. "Endlich habe ich die ersten Punkte geholt! Das Rennen hat richtig Spaß gemacht. Das Auto war perfekt und ich konnte richtig gute Zeiten fahren. Ich hoffe nun, dass es am Nürburgring ähnlich läuft."

Das gilt auch für Marco Wittmann, allerdings mit einer Einschränkung. Der Formel BMW-Pilot war eigentlich der vierte Podestfahrer im Speed Academy-Bunde. Doch die Freude über Platz 3 im zweiten Rennen währte nicht lange. Er soll, wie viele andere Fahrer auch, eine gelbe Flagge überfahren haben - die Strafe: 30 Sekunden Zuschlag auf die Gesamtzeit. Dadurch rutschte er auf Platz 5 ab. Ansonsten war er mit dem Rennen aber zufrieden. "Ich bin auf der Strecke von 6 auf 3 vorgefahren - damit bin ich absolut zufrieden", freute sich Wittmann, der nach einigen enttäuschenden Ergebnissen endlich wieder ein Erfolgserlebnis verbuchen konnte. "Mein Team und ich haben heute einen super Job gemacht."