Macau Grand Prix: Die irre letzte Runde der Formel 3 im Replay (03:04 Min.)

Es war das wohl verrückteste Finish der letzten Jahre. Beim Macau Grand Prix lieferten sich Ferdinand Habsburg und Sergio Sette Camara ein irres Duell um den Sieg. Am Ende krachten beide Piloten in der letzten Kurve in die Mauer und der Brite Dan Ticktum erbte den Sieg beim wichtigsten Formel-3-Rennen der Welt. Ein Finale, das in die Geschichtsbücher eingehen wird.

Genauso irre: Habsburg schleppte sich mit seinem zerstörten Carlin-Rennwagen sogar noch als Vierter über die Ziellinie. Der Deutsche Maximilian Günther lief dahinter als Fünfter auf dem Stadtkurs ein. Zwar hatte er den Sieg verloren, doch Habsburg wurde für sein mutiges Manöver von Fans und Fahrern auf der ganzen Welt gefeiert.

Ich bin ehrlich, das war ein echtes Alles-oder-Nichts-Manöver", sagte er Österreicher anschließend. "Natürlich ist ein Podium toll. Aber wer erinnert sich an den Jungen, der Zweiter wurde? Ich wollte unbedingt gewinnen und wusste, dass ich es schaffen kann."

Habsburg jagte den Führenden Sette Camara in der letzten Runde durch die Kurven und hing ihm arg im Heck. Der Formel-2-Pilot kämpfte extrem mit seinen abbauenden Yokohama-Reifen, konnte sich aber lange auf dem engen Guia Circuit verteidigen. Auf dem Weg in die letzte Kurve gelang es Habsburg dann tatsächlich, seinen Gegner zu überholen. Doch nach dem Kurvenausgang landeten beide in der Streckenbegrenzung.

"Ich habe fast das ganze Rennen geführt, aber gegen Ende haben meine Reifen stark abgebaut", erklärte Sette Camara. "Ich bekam viel Druck von Ferdinand, der übrigens sehr gut gefahren ist. Auf der Geraden konnte ich mich noch verteidigen, aber für die letzten sechs Kilometer hatte ich absolut keine Reifen mehr. Er hat überall versucht, mich zu überholen. Entweder du gewinnst oder du verlierst, da gibt's keine Kompromisse."

Nach Habsburgs fairem, aber durchaus waghalsigen Überholmanöver vor der letzten Kurve verlor Sette Camara die Downforce in seinem Auto und knallte unkontrolliert in die Mauer. Habsburg selbst fiel dem unebenen Asphalt gepaart mit seiner hohen Geschwindigkeit zum Opfer. Er hatte gerade noch genug Speed drauf, um mit seinem frontflügellosen Auto samt gebrochener Aufhängung über die Ziellinie zu rutschen.

"Wie gesagt: Schade, dass ich das Podest verpasst habe", so der heimliche Gewinner Habsburg. "Aber ich habe in dem Rennen alles gegeben, was ich hatte. Ich habe gezeigt, wozu ich in der Lage bin. Natürlich bin ich wegen des verpassten ersten Platzes enttäuscht. Aber ich habe die Ziellinie überquert und niemand kann mir vorwerfen, dass ich nicht mutig genug bin."