Teamchef, Talentscout, Nachwuchsförderer und in allem erfolgreich. Die Rede ist von Peter Mücke. Der Berliner hat vor seiner Berufung, als Teaminhaber internationalen jungen Talenten zu großen Karrieren im Motorsport zu verhelfen, selbst ins Lenkrad gegriffen. 1973 fuhr der heute 70-Jährige sein erstes Rennen in einem Wartburg. Vier Jahre später wurde er erstmalig im Zastava-Tourenwagen DDR-Meister.

40 Jahre später kann es der gelernte Kfz-Mechaniker immer noch nicht lassen. Vergangenes Wochenende hatte Mücke seinen zweiten Saisonauftritt im Histo-Cup Austria am Pannoniaring in Ungarn. Mit dem Ford "Zakspeed" Turbo Capri ging der Berliner in der Klasse Spezial Tourenwagen bis 4.000 ccm an den Start. Bei brütender Hitze brannte Mücke in beiden Qualifyings die Bestzeit in den heißen Asphalt des technisch äußerst anspruchsvollen Pannoniarings.

Der Trip nach Ungarn war ein äußerst lohnenswerter. Die Siegträume im ersten Rennen waren zunichte gemacht, nachdem es bei einer Überrundung zu einer Berührung kam und Mücke aufgeben musste. In diesem Moment kam sein Sohn Stefan ins Spiel - seinerseits selbst erfolgreicher Rennfahrer und WEC-Werkspilot. Er führte die Mechaniker-Crew an, die über Nacht Überstunden leistete und dem 70-Jährigen pünktlich zum Start des zweiten Laufs ein Siegerauto hinstellte. Mücke setzte das Potenzial des Ford "Zakspeed" Turbo Capri mit all seiner Erfahrung perfekt um und holte einen souveränen Start/Ziel-Sieg.

Damit ist die Classic-Abteilung bei BWT Mücke Motorsport bestens aufgestellt für das Saisonhighlight, den AvD-Oldtimer-Grand-Prix vom 11. bis 13. August auf dem Nürburgring. Dort wird im Übrigen auch Stefan Mücke mit einem Ford Capri RS3100 mit dabei sein. Allerdings werden Vater und Sohn nicht in direkter Konkurrenz aufeinander treffen. Peter Mücke startet in der Gruppe 5, während Stefan Mücke in der Gruppe 2 um den Klassensieg kämpfen wird.

Peter Mückes Siegerauto, Foto: BWT Mücke Motorsport
Peter Mückes Siegerauto, Foto: BWT Mücke Motorsport

Das sagt Peter Mücke: "Der Histo-Cup Austria ist eine richtig feine Sache und von Enthusiasten organisiert. Für uns diente das Rennen auf dem Pannoniaring hauptsächlich dazu, uns auf das anstehende Histo-Highlight, dem Oldtimer-Grand-Prix auf dem Nürburgring vorzubereiten. Das hat insgesamt sehr gut funktioniert. Beide Rennen waren eine extreme Herausforderung mit knapp 70 Grad im Cockpit. Den Sieg im zweiten Rennen zu feiern, war richtig klasse. Das Auto läuft und das Team funktioniert hervorragend. Mein Sohn Stefan macht auch als Renningenieur einen richtig guten Job. Auch wenn der Spaß bei den Histo-Cup Austria-Veranstaltungen ein wichtiger Faktor ist, gehen wir jedes Rennwochenende mit dem höchsten Maß an Professionalität an. Denn nur so kann man am Ende ganz oben auf dem Podest stehen."

Das sagt Renningenieur Stefan Mücke: "Es ist natürlich klasse, meine Passion für Motorsport mit meinem Vater teilen zu können. Das Wochenende in Ungarn war aufregend. Die Außentemperatur von über 30 Grad stellte Mensch und Maschine vor eine große Herausforderung. Das gesamte Team hat aber einen hervorragenden Job erledigt. Nach einer Berührung im ersten Rennen schied mein Vater aus. Ihm für den zweiten Lauf am Sonntag einen perfekten Boliden hinzustellen, hat unsere Nachtruhe deutlich verkürzt. Wir arbeiteten rund um die Uhr an der Reparatur. Der Einsatz hat sich aber bezahlt gemacht und mein Vater hat die Mühen mit einem Rennsieg am Sonntag belohnt. Wir sind jetzt bestens aufgestellt für das Saisonhighlight auf dem Nürburgring, in dem mein Vater und ich im stark besetzten Fahrerfeld um Klassensiege kämpfen werden."