Dennis Marschall sicherte sich in Zandvoort die inoffizielle Halbzeitmeisterschaft im Audi Sport TT Cup. Mit Aufholjagden in den beiden Rennen baute der 19-Jährige seinen Vorsprung in der Gesamtwertung weiter aus. Am Samstag fuhr Marschall in einem spektakulären Rennen vom siebten Startplatz bis auf das Podium. Im Sonntagsrennen verbesserte er sich von der siebten auf die vierte Position.

Grund zur Freude gab es schon im Vorfeld des Wochenendes in den Niederlanden. Marschall erzielte den zweiten Platz im ersten Wertungszeitraum der Deutsche Post Speed Academy, Deutschlands erfolgreichstem Motorsport-Förderprogramm.

Dennis, von Startplatz sieben bis auf Platz drei in nur wenigen Runden - im ersten Rennen dürfte dir die Aufholjagd der Saison gelungen sein.
Ich habe mich selten so über ein Ergebnis gefreut wie diesen dritten Platz! Von hinten aufs Podium zu fahren, war mega. Ich hatte im Vorfeld selber nicht damit gerechnet. Das war ein ziemlich spektakuläres Rennen, es ging drunter und drüber. Da waren coole Überholmanöver dabei. Das hat richtig viel Spaß gemacht. Mal bin ich normal vorbei, dann habe ich außen überholt, sogar zwei Autos in einer Kurve!

Es wäre sogar noch mehr möglich gewesen...
Beim Zieleinlauf hätte ich beinahe den Zweitplatzierten geschnappt, das wäre die Kirsche auf der Sahnetorte gewesen. Theoretisch war sogar der Sieg möglich, denn wir waren mit Abstand die Schnellsten im gesamten Feld. Doch wegen einer Rotphase kurz nach dem Start wurde die Renndistanz stark verkürzt. Ich hatte noch einige Push-to-Pass-Aktivierungen übrig, als ich auf dem dritten Platz fuhr. Am Ende ging mir aber einfach die Zeit aus.

Dennis Marschall durfte sich über Rang drei freuen, Foto: Alexander Trienitz
Dennis Marschall durfte sich über Rang drei freuen, Foto: Alexander Trienitz

In Rennen 2 hast du dich vom siebten auf den vierten Platz verbessert. Zufrieden mit dem Resultat?
Ja, wir haben das Beste aus der Situation gemacht. Wenn man zweimal vom siebten Platz startet, kann man nicht davon ausgehen, immer auf das Podium zu fahren. Nach Rennen 1 am Samstag wussten die meisten anderen Fahrer, wo man am besten überholen kann und wie man Push to Pass richtig einsetzt. Deshalb war es schwierig für mich, noch weiter nach vorne zu fahren. Das Qualifying war der Knackpunkt an diesem Wochenende. Das war nicht optimal, keine Frage. Nach meinen fünf Pole Positions aus bislang acht Rennen bin ich sicher, dass es nächstes Mal wieder besser läuft.

Wie fühlt mach sich als inoffizieller Halbzeitmeister im Audi Sport TT Cup?
Davon kann ich mir nichts kaufen, abgerechnet wird am Ende. Es ist aber ein schönes Gefühl, als Spitzenreiter der Meisterschaft in die Sommerpause zu gehen. Das ist die Belohnung für unsere konstante Leistung. Wir hatten bislang keinen einzigen Ausfall und haben in jedem Rennen gepunktet. Zwei Siege und fünf Podestplätze stimmen mich sehr zuversichtlich für die zweite Saisonhälfte.

Du kehrst mit dem Audi Sport TT Cup am 9. September zurück auf den Nürburgring. Wie verbringst du die Pause bis zum nächsten Rennwochenende?
Ich nutze die Sommerpause, um mich auf mein anstehendes Wirtschaftsstudium vorzubereiten. Das ist neben dem Motorsport derzeit das Wichtigste für mich. Außerdem helfe ich in der Firma von meinem Dad und trainiere natürlich weiter. Auf den Nürburgring freue ich mich jetzt schon. Als wir dort im Rahmen des diesjährigen 24-Stunden-Rennen am Start waren, bin ich zweimal aufs Podium gefahren. Ein ähnliches Ergebnis sollte erneut drin sein, der Nürburgring liegt mir einfach gut.