Es ist ein großer Tag, selbst für eine im Formelsport erfolgsverwöhnte Truppe wie das ART Grand Prix Team. Die französische Mannschaft durfte nicht nur über zwei Siege durch Marvin Kirchhöfer und Stoffel Vandoorne an diesem Freitag in Bahrain jubeln. ART schaffte darüber hinaus Einmaliges: Die Teammeisterschaft in der GP2- und GP3-Serie war an einem Tag binnen weniger Stunden in trockenen Tüchern! Diese historische Leistung ist Grund genug, einmal die Lupe etwas genauer auf die bisherige Saison von ART zu richten.

GP2: Vandoorne brilliert, Matsushita überrascht

Die GP2-Saison 2015 stand im Zeichen der totalen Dominanz eines Mannes: Stoffel Vandoorne. Der Belgier diktierte das Geschehen in diesem Jahr nach Belieben und wurde vorzeitig in Russland zum Champion gekrönt. Damit hatte Vandoorne maßgeblichen Anteil an der Team-Meisterschaft des ART-Teams. Insgesamt sechs Saisonsiege holte Vandoorne bis jetzt - allesamt jeweils im Hauptrennen! Mit dem sechsten Sieg am heutigen Tage besiegelte Vandoorne die Krönung seines Teams.

Doch auch Vandoornes Teamkollegen Nobuharu Matsushita hatte seinen Teil zum herausragenden Ergebnis für das ART-Team beigetragen. Der japanische Rookie lieferte schon in seiner Debüt-Saison im Formel-1-Vorbau einige ausgezeichnete Rennen ab. Sein erstes Podium holte Matsushita als Dritter beim Sprintrennen in Spielberg, wenige Wochen später folgte der Premierensieg im Sprint von Budapest. Nun fuhr Matsushita zu Platz zwei im Hauptrennen von Bahrain und machte damit die Team-Meisterschaft gemeinsam mit Vandoorne in Style perfekt - mit einem Doppelsieg nämlich!

GP3: Ocon und Kirchhöfer mit beeindruckender Konstanz

Und auch in der GP3 mischten die Piloten des französischen Rennstalls von Anfang an an der Spitze mit. Mercedes-Junior Esteban Ocon führt die Meisterschaft hauchdünn vor Luca Ghiotto an, Marvin Kirchhöfer liegt drei Rennen vor Schluss auf Gesamtrang drei. Auch der neue Force-India-Testfahrer Alfonso Celis jr. steuerte wichtige Punkte zu ARTs Team-Meisterschaft bei. Der Mexikaner fuhr im Sonntagsrennen von Spa als Dritter auf das Podest und liegt momentan mit 23 Punkten auf dem zwölften Gesamtrang.

Den größten Anteil am Mannschaftserfolg hatten demnach Ocon und Kirchhöfer. Ocons Leistung ragt dabei noch heraus: Mit der Pole-Position in Bahrain übernahm der Franzose die Gesamtführung in der Fahrerwertung. Ocon gewann zwar nur das allererste Rennen der Saison, hält aber inzwischen bei zehn Podiumsplätzen in Serie, davon wurde er neun Mal Zweiter! Seit dem Sonntagsrennen in Silverstone fand demnach keine Siegerehrung mehr ohne den Franzosen statt. Auch Kirchhöfer liefert einmal mehr ein starkes Jahr ab und holte schon vier Siege. Drei Rennen vor Schluss liegt der Deutsche auf Gesamtrang drei. Mit dem Sieg Kirchhöfers und Ocons dritten Platz im ersten Rennen von Bahrain zelebrierte ART den Mannschaftserfolg also auch in der GP3 standesgemäß.