Der 6,1 Kilometer lange Stadtkurs wird von allen Fahrern, die jemals dort ein Rennen bestritten haben, als eine der anspruchsvollsten Strecken der Welt angesehen. Folglich ist ein Sieg beim Macau Guia Race - das 1972 zum ersten Mal ausgetragen wurde - einer der weltweit größten Triumphe, die ein Tourenwagen-Fahrer erringen kann. Die Einführung der TCR-Fahrzeuge im Jahr 2015 - der neuesten Generation von Tourenwagen - markiert den Beginn einer neuen Ära des Guia Race.

Um dem Programm des 62. Suncity Group Macau Grand Prix gerecht zu werden, hat die TCR International Series ihren Zeitplan und ihr Rennformat teilweise angepasst. Am Donnerstag und Freitag wird es jeweils ein 30-minütiges Training geben. Am Samstag findet ein insgesamt 40-minütiges Qualifying statt, das in Q1 (25 Minuten für alle Fahrer) und Q2 (15 Minuten für die zwölf schnellsten Fahrer aus Q1) unterteilt wird. Dazwischen gibt es eine fünfminütige Pause.

Die beiden jeweils zehn Runden langen Rennen finden am Sonntag direkt hintereinander statt. Die Startaufstellung für das zweite Rennen, nach dem die Guia Race Trophäen vergeben werden, ergibt sich aus dem Zieleinlauf des ersten Rennens.

Rob Huff absolviert einen Gaststart, Foto: WTCC
Rob Huff absolviert einen Gaststart, Foto: WTCC

Huff und Nash als Gaststars im 30 Fahrer starken Starterfeld

Rob Huff, der FIA WTCC Champion von 2012, und James Nash, der FIA WTCC Independent Champion 2013, sind die Gaststars im 30 Fahrer und Fahrzeuge umfassenden Starterfeld - das ist ein Rekord für die Premierensaison der TCR International Series.

Huff, der schon sieben Siege im Macau Guia Race feiern konnte, wird einen Honda Civic vom Team WestCoast Racing fahren. Nash feiert sein Tourenwagen-Comeback im von Proteam Racing und dem FRD Ford HK Racing Team eingesetzten Ford Focus.

"Macau ist die anspruchsvollste Strecke, auf der ich jemals gefahren bin und meine Bilanz dort ist sehr gut. Ich freue mich sehr über die Einladung der TCR International Series zu diesem Saisonfinale und bin zuversichtlich, bei diesem einmaligen Event ein konkurrenzfähiges Paket zu haben", sagte Huff.

"Ich habe die Entwicklung der TCR im Laufe ihrer Premierensaison beobachten und der Erfolg ist fantastisch. Dieser Start mit Ford ist eine großartige Möglichkeit für mich, und in Macau Rennen zu fahren, ist immer etwas Spezielles. Ich kann es kaum erwarten, meine ersten Runden im TCR-Fahrzeug zu drehen", sagte Nash.Neben Huff und Nash wird ein weiterer Tourenwagen-Superstar in Macau dabei sein: Alain Menu wird nach seinem TCR-Debüt in Thailand erneut den Top Run Subaru fahren. Beim Finale in Macau wird es zudem einige wichtige Comebacks in der Serie geben: Andrea Belicchi, Sieger von Rennen 2 in Shanghai, kehrt zum Team Target Competition zurück, nachdem er die Events in Singapur und Thailand verpasst hat; der italienische Rennstall tritt mit einer eindrucksvollen Zahl von sechs Fahrzeugen an. Zu den Fahrern zählen unter anderem Jordi Oriola (der bereits früher in der Saison einige Einsätze hatte) und Francisco Mora (der in seinen beiden Heimrennen in der Algarve punkten konnte). Die Fahrer kommen aus zwölf verschiedenen Nationen, das größte Kontingent stellt Hongkong mit sieben Startern.

Comini, Oriola und Gene kämpfen um den Titel, Foto: TCR
Comini, Oriola und Gene kämpfen um den Titel, Foto: TCR

Titelentscheidungen bei Fahrern und Teams fallen in Macau

Die Entscheidungen um die Titel in der Fahrer- und Teamwertung der ersten Saison der TCR International Series werden beim aufregenden Finale in den tückischen Straßen von Macau zwischen dem Fährhafen und dem Guia Hill fallen. Stefan Comini vom Team Target Competition und Pepe Oriola vom Team Craft-Bamboo Lukoil sind nur durch zwei Punkte getrennt, nachdem beide jeweils einen Sieg auf dem Chang International Circuit in Buriram feiern konnten. Oriolas Teamkollege Jordi Gené hat ebenfalls noch theoretische Titelchancen, auch wenn bei einem Rückstand von 34 Punkten nicht mehr allzu viel Hoffnung besteht, obwohl noch 55 Zähler zu vergeben sind. In der Teamwertung hat Craft-Bamboo Lukoil bei noch maximal 95 zu vergebenden Punkten lediglich 13 Zähler Vorsprung auf Target Competition. Doch egal, wie es ausgeht: Es wird auf jeden Fall ein SEAT Fahrer und ein SEAT Team Champion werden.

Erfolgsgewichte für beide Titelanwärter

Die beiden TCR International Series Titelanwärter Stefano Comini und Pepe Oriola müssen am letzten verbleibenden Rennwochenende in Macau Erfolgsgewichte aufladen. Comini, der die Meisterschaft aktuell anführt, erhält zusätzliche 20 Kilogramm Performance-Gewicht an Bord seines SEAT Léon, zehn Kilogramm weniger als Pepe Oriola, der nur zwei Punkte hinter dem Führenden liegt. Oriola hatte am Rennwochenende in Thailand die meisten Punkte geholt (44), dahinter folgte Comini (35). Jordi Gené, der ebenfalls noch im Rennen um den Titel ist, liegt momentan 34 Zähler hinter dem Führenden und muss zehn zusätzliche Kilogramm mitführen. Von den TCR Asia Series Teilnehmern, die ebenfalls in Macau an den Start gehen werden, erhält lediglich Frank Yu (Craft-Bamboo) Erfolgsgewichte in Höhe von zehn Kilogramm.

Henry Ho und Rodolfo Avila halten die Fahne für Macau hoch

Henry Ho und Rodolfo Avila - zwei der erfolgreichsten Rennfahrer in Macau - werden beim Finale der TCR International Series die Gastgeberstadt repräsentieren. Der dreimalige Gewinner der Macau Touring Car Championship (2005, 2009, 2010) Ho wird am Steuer des Honda Civic TCR des PAS Macau Racing Team an den Start gehen. In der aktuellen Saison nahm er erfolgreich an der China Touring Car Championship teil und holte im Honda Civic zwei erste Plätze sowie den zweiten Rang in der Gesamtwertung.

"Es ist eine andere Serie und ein neues Auto, deshalb ist es eine vollkommen neue Herausforderung für mich. Ich werde einfach nur mein Bestes geben und dann sehen, wo ich am Ende stehe", sagte er. Avila, der aus Portugal stammt, entwickelte sich zu einem der besten Fahrer im stark besetzten Porsche Carrera Cup Asia. In Macau wird er einen SEAT Léon für das Asia Racing Team steuern, mit dem er bereits das Eröffnungsevent der TCR Asia Series in Sepang gewonnen hatte.

"Das Guia Rennen ist etwas ganz besonderes für einen Macau Fahrer und ich bin da keine Ausnahme. Ich kenne den Kurs ziemlich gut, aber ich fahre hier erst zum zweiten Mal mit einem Tourenwagen. Ich muss meinen Fahrstil ein wenig anpassen und mein Bestes für das gesamte Team geben, das in der TCR Asia Series um den Titelgewinn kämpft", äußerte sich Ávila.

Großaufgebot an Fahrern aus Hongkong nimmt am Guia Rennen teil

Hongkong stellt das größte Fahreraufgebot im Rekordstarterfeld der TCR International Series in Macau. Insgesamt werden sieben Fahrer aus Hongkong beim Guia Rennen an den Start gehen und an der TCR Asia Series teilnehmen.

Michael Choi, der aktuell Führende der TCR Asia, und Kenneth Lau werden die Honda Civic von Prince Racing steuern. Ein weiterer Honda Civic wird von Sunny Wong für WestCoast Racing gefahren. Samson Chan (Roadstar Racing), Sam Lok (Asia Racing Team), Keith Chan (Target Competition) und Frank Yu (Craft-Bamboo Racing) werden jeweils einen SEAT Léon pilotieren. Das Teilnehmerfeld wird durch den Malaysier Douglas Khoo am Steuer des SEAT Léon von Niza Racing sowie das Duo Johnson Huang und Robb Holland von Roadstar Racing vervollständigt.

Veglia wechselt zu Golf, Cunnington verstärkt das Team Engstler

Das Liqui Moly Team Engstler hat sein Fahreraufgebot für das Finale der TCR International Series in Macau neu gemischt. Guillaume Cunnington wird sein Serien-Debüt am Steuer des SEAT Léon geben, der zuvor von Lorenzo Veglia gefahren wurde. Obwohl seine Motorsportkarriere erst vor zwei Jahren begonnen hat, kann der Franzose bereits einige vielversprechende Ergebnisse vorweisen, darunter den Master Class Titel in der Asia Formula Renault Championship 2014 und den aktuell sechsten Platz in der National Class der hart umkämpften Japanese Formula 3 Championship. Dennoch saß er bisher noch nie am Steuer eines Tourenwagens mit Frontantrieb.

"Ich bin sehr aufgeregt, zum ersten Mal auf dem legendären Guia Kurs zu fahren und noch dazu mit einem so renommierten Team wie Engstler Motorsport. Bisher habe ich noch keine Erfahrungen mit der Strecke und dem Auto sammeln können, aber ich hoffe, dass mein Knowhow mit Formelautos mir dabei helfen wird, mich schnell an beides zu gewöhnen, und dass meine Geschwindigkeit ausreichen wird, um Spaß zu haben", sagte er. Veglia wird den Volkswagen Golf TCR übernehmen, mit dem Pol Rosell auf dem Red Bull Ring zum Sieg gefahren war und der später von Tomas Engström gesteuert wurde.

"Es ist toll, dass ich zu Golf wechsele, vor allem weil das Auto wie der Léon ist, aber mit einer anderen Karosserie. Das wird ein Vorteil sein, denn so kann ich mich voll und ganz auf die Strecke konzentrieren. Ich habe schon viel im Simulator geübt, aber in Macau zu fahren, wird etwas vollkommen anderes sein. Ich denke, dass es nicht einfach sein wird, mit den anderen Fahrern mitzuhalten, die bereits zuvor hier gefahren sind", meinte Veglia.

Der Alfa Romeo Giulietta wurde nicht rechtzeitig zum Finale fertig, Foto: TCR
Der Alfa Romeo Giulietta wurde nicht rechtzeitig zum Finale fertig, Foto: TCR

Der Alfa Romeo Giulietta TCR ist bereit für seinen ersten Tracktest

Das italienische Unternehmen Romeo Ferraris hat die ersten Bilder des von ihm entwickelten Alfa Romeo Giulietta TCR veröffentlicht.

"Die Arbeit war hart, denn wir hatten uns das Ziel gesteckt, die Giulietta noch vor Ende der Saison zum Laufen zu bekommen. Letztlich wurde das erste Fahrzeug fertiggestellt und der Motor auf dem Prüfstand mit vielversprechenden Ergebnissen getestet. Wir starten nun mit der technischen Entwicklung auf der Strecke", sagte Mario Ferraris.

Das Unternehmen hoffte, den ersten Test bereits in der ersten Novemberwoche absolvieren zu können, um genügend Zeit zu haben, das Auto per Flugzeug nach Macau zu transportieren, um am Saisonfinale der TCR International Series teilnehmen zu können.

"Leider hat sich der Plan als zu optimistisch erwiesen. Zudem wollten wir nicht das Risiko eingehen, dass der Mangel an Vorbereitung und Erfahrung unseren ersten Auftritt in der Meisterschaft negativ beeinflussen könnte. Vor allen nicht auf einem so schwierigen Kurs wie Macau!", sagte Ferraris. Die Giulietta TCR wird Mitte nächster Woche irgendwo in Italien getestet. Mario Ferraris und der ehemalige Alfa Romeo Werksfahrer in der WTCC, Salvatore Tavano, werden sich am Steuer abwechseln.

Das italienische Unternehmen plant, das erste Kontingent von zehn TCR Rennwagen im April 2016 zu produzieren. Der voraussichtliche Kaufpreis wird 98.000 Euro (zuzüglich Datenerfassung und Steuer) betragen.

Dejonghe und Dupont gewinnen die RACB TCR Auswahl

Sam Dejonghe und Denis Dupont sind die Gewinner der RACB Auswahl, die ins Leben gerufen wurde, um junge Talente zu fördern und an den Rennsport in der TCR heranzuführen. Das Duo wird sich das Cockpit eines vom RACB National Team eingesetzten SEAT León TCR in der TCR Benelux Series 2016 teilen.

Dejonghe und Dupont haben sich unter acht Konkurrenten durchgesetzt, die es bis in den finalen Shootout geschafft hatten, der am 11. und 12. November auf dem Circuit Jules Tacheny in Mettet stattfand. Nach einem Coaching durch Bas Leinders und Marc Duez traten die acht Fahrer in zwei gezeiteten Runs über vier und sechs Runden am Steuer eines SEAT León TCR gegeneinander an.

Geoffroy Theunis, Manager des RACB National Team, sagte: "Wir sind sehr erfreut darüber, dass wir Sam und Denis im Kreise der jungen Talente aller von RACB unterstützten Disziplinen willkommen heißen können, und wir sind sehr beeindruckt vom extrem hohen Level und dem Erfolg dieser Initiative." Insgesamt 565 Kandidaten hatten sich dieser Herausforderung gestellt. Dejonghe (24), der Erfahrung im Kart- und Formelsport - mit Erfolgen in der European F.3 Open - vorweisen kann, sagte: "Dies ist zum jetzigen Zeitpunkt meiner Karriere eine großartige Chance für mich." Dupont (22), der zuvor an einem ähnlichen RACB-Auswahlverfahren für Formel-Fahrer teilgenommen hatte, sagte: "Mein Traum, Teil des RACB National Team zu werden, hat sich endlich erfüllt!"

Josh Files gewann Rennen und Titel im Renault Clio Cup, Foto: Sutton
Josh Files gewann Rennen und Titel im Renault Clio Cup, Foto: Sutton

Files und Well für Campos Racing in Macau am Start

Campos Racing hat in letzter Minute gleich doppelt zugeschlagen und die beiden britischen Fahrer Josh Files und Dan Wells verpflichtet. Sie werden in den beiden Opel Astra Rennfahrzeugen des Teams beim Rennen in Macau, dem Saisonfinale der TCR International Series, antreten.

Files und Wells sind beide 24 Jahre alt und haben ihre Konkurrenzfähigkeit längst unter Beweis gestellt. Dennoch haben beide unterschiedliche Wege im Rennsport eingeschlagen.

Josh Files ist ein Tourenwagen- und Frontantriebsexperte. Er gewann Rennen und Titel im Renault Clio Cup. Seine beste Saison hatte er 2013, als er sich sowohl in der europäischen wie auch in der britischen Version der Serie zum Champion krönte. In Macau ist er allerdings noch nie an den Start gegangen.

Im Gegensatz dazu ist Dan Wells ein waschechter Formel-Spezialist. Er feierte sein Debüt in der britischen Formel Renault, bevor es ihn in den fernen Osten verschlug, wo er sich zum Titelanwärter in der chinesischen Formula Pilota und in der Formula Masters Serie entwickelte. Während der laufenden Saison dominierte er die Asian Formula Renault, in der er zehn Rennen und den Titel gewann. Wells hat bereits Erfahrung in Macau gesammelt, als er 2013 beim Gaststart der Formula Masters einen hervorragenden zweiten Platz belegte.

Live-Streaming und Live-Timing aus Macau verfügbar

Das Event der TCR International Series in Macau wird intensiv im Internet begleitet. Ein Live-Stream vom Qualifying wird am Samstag ab 7.25 Uhr Ortszeit bzw. 00.25 Uhr MEZ auf der offiziellen Webseite der Serie www.tcr-series.com verfügbar sein. Am Sonntag wird des ersten Rennens um 9.50 Uhr Ortszeit (2.50 Uhr MEZ) gestreamt. Anschließend kann der zweite Lauf live verfolgt werden. Ein Live-Timing aller Sessions und Rennen wird von Donnerstag bis Sonntag ebenfalls auf der offiziellen Webseite verfügbar sein.