Der erste Sieger eines TCR-Laufs überhaupt kommt aus der Schweiz: Stefano Comini überquerte im ersten Rennen der Serie in Sepang/Malaysia auf Platz eins die Ziellinie. Der Fahrer vom Target Competition Team startete gut und übernahm trotz eines kleinen Fehlers in der ersten Kurve die Führung, die er anschließend auch dank der harten Zweikämpfe unter seinen Verfolgern ausbauen konnte.

Auch die weiteren Plätze auf dem Podium gingen an SEAT-Piloten: Das Craft-Bamboo Lukoil-Duo Pepe Oriola und Sergey Afanayev fuhr auf die zweite bzw. dritte Position. Allerdings konnten sie erst nach spannenden Duellen mit den Honda Civic TCR vom West Coast Team jubeln. Gianni Morbidelli und Kevin Gleason, der von der Pole-Position gestartet war, erreichten schließlich die Plätze vier und sechs. Dazwischen schob sich Andrea Belicchi (Target SEAT), der als Fünfter die Zielflagge sah.

Rennen 2 findet morgen um 12.35 Uhr Ortszeit statt.

Stefano Comini (M.) heißt der erste Sieger der TCR, Zweiter wurde Pepe Oriola (l.) vor Sergey Afanayev, Foto: TCR
Stefano Comini (M.) heißt der erste Sieger der TCR, Zweiter wurde Pepe Oriola (l.) vor Sergey Afanayev, Foto: TCR

Key-Facts

  • Startaufstellung – Alle Autos gingen nach einer Anpassung der "Balance of Performance" mit dem Mindestgewicht von 1.260 Kilogramm ins erste Rennen. Der Proteam Ford Focus von Diego Romani sowie die Campos Opel Astra Fahrzeuge von Igor Skuz und Jordi Oriola standen aufgrund technischer Probleme nicht in der Startaufstellung.
  • Start – Engstler, Münnich und Comini zeigten einen guten Start und schlossen zu Pole-Sitter Gleason auf. In der ersten Kurve kamen Comini und Münnich jedoch von der Strecke ab, während sich Morbidelli und Engstler berührten.
  • Runde 1 – Gleason verteidigte die Führung bis zum Ende der ersten Runde, ehe er von Comini überholt wurde; Belicchi traf Ficza, allerdings blieben ihre Autos unbeschädigt.
  • Runde 2 – Der Kampf um Rang zwei spitzte sich zwischen den SEAT-Piloten Afanasyev, Oriola sowie den Honda-Fahrzeugen von Gleason und Morbidelli zu; Grachev führte den Rest des Feldes an, während Engstler mit einer beschädigten Vorderradaufhängung als Folge des Zwischenfalls in der ersten Kurve ausschied.
  • Runde 3 – Oriola übernahm Rang zwei von Afanasyev, der Rückstand auf Comini betrug vier Sekunden.
  • Runde 4 – Grachev musste mit einem Motorproblem aufgeben, Münnich kam wegen eines Problems mit der Benzinzufuhr in die Box.
  • Runde 5 – Ficza und Nykjær lieferten sich einen packenden Kampf um Platz acht.
  • Runde 7 – Oriola rückte bis auf drei Sekunden heran, während Afanasyev Position drei gegen Gleason verteidigte.
  • Runde 8 – Gleason geriet in Probleme mit seinen Reifen und fiel hinter Morbidelli und Belicchi zurück.
  • Runde 9 – Comini gewann vor Oriola und Afanasyev. Morbidelli, Belicchi, Gleason, Gené, Nykjær, Fizca und Veglia schafften ebenfalls den Sprung in die Punkte.

Rennen 1 – Statements der Top-3

Stefano Comini, Sieger: "Es ist unglaublich, das erste Rennen der TCR International Series gewonnen zu haben! Diesen Moment werde ich niemals vergessen. Ich hatte in diesem Rennen auch die nötige Portion Glück. Der Start war gut, allerdings verpasste ich dann den Bremspunkt in der ersten Kurve und musste einen Drift hinlegen… Davon konnte ich mich jedoch erholen und bald die Führung übernehmen. In den ersten vier Runden habe ich dann alles gegeben, um mich abzusetzen. Das hat funktioniert. Die Jungs hinter mir haben mir die Sache etwas einfacher gemacht, indem sie sich harte Duelle lieferten."

Pepe Oriola, Platz zwei: "Ich bin mit dem zweiten Rang zufrieden. Nach dem relativ schwachen Qualifying war nicht mehr möglich. Das ist schade, denn im freien Training waren wir richtig stark. Während des Rennens wurde ich im Verlauf der ersten Runde einige Mal getroffen. Dann konnte ich mich aber nach vorn bringen und auf Platz zwei fahren. Stefano war zu diesem Zeitpunkt jedoch schon zu weit weg, so dass ich ihn nicht mehr angreifen konnte."

Sergey Afanasyev, Platz drei: "Zunächst muss ich sagen, dass mir die neue Erfahrung hier sehr viel Spaß gemacht hat. Mein Glückwunsch an alle, die an dem Aufbau dieser großartigen Serie mitgewirkt haben. In meinem Rennen gab es eine Menge Action mit vielen Zweikämpfen. Ich habe mir Sorgen gemacht, wie sich meine Reifen in den letzten Runden verhalten würden und hatte ein bisschen zu kämpfen. Jetzt bin ich aber einfach nur glücklich, nach dem ersten Rennen auf dem Podest zu stehen. Das Niveau hier ist sehr hoch, und die Jungs hinter mir haben vielleicht auch schon ein bisschen im Hinblick auf den Erfolgsballast taktiert."

Gleason erringt historische Pole-Position für Rennen 1

Das erste Qualifying der TCR in Sepang war eine heiße Angelegenheit: Bei extrem heißen Bedingungen lagen die Top-12 sowohl in Q1 als auch in Q2 im Kampf um die Pole-Position innerhalb einer Sekunde. Kevin Gleason im Honda vom West Coast Racing Team trug sich in die Geschichtsbücher ein, indem er sich die Pole für das erste TCR-Rennen überhaupt sicherte.

Der US-Amerikaner beeindruckte mit schnellen und aggressiven Runden, die ihn am Ende vor seine Verfolger, die beiden Target Competition SEAT León von Andrea Belicchi und Stefano Comini sowie den Liqui Moly Audi TT von Franz Engstler, brachten. Drei verschiedene Marken waren in den Top-4 vertreten.

Jordi Gené kam im Craft-Bamboo Lukoil SEAT auf Platz zehn und steht aufgrund der umgekehrten Startreihenfolge im zweiten Rennen am Sonntag auf der Pole-Position. Gleason sagte nach dem Erfolg: "Ich fühle mich wunderbar! Es ist unglaublich, das Auto ist brandneu. Aber das Team hat einen fantastischen Job gemacht und gemeinsam mit JAS so hart gearbeitet, um alles bereit zu machen und zum Laufen zu bringen. Ich ging ohne große Erwartungen ins Qualifying und wollte einfach das bestmögliche Ergebnis holen. In Q1 hatte ich etwas Untersteuern. Wir konnten jedoch in der 5-minütigen Pause die nötigen Anpassungen machen. Das hat sich ausgezahlt. Danach hat sich das Auto toll angefühlt."

Besuch von Ecclestone sorgt im TCR-Paddock für Begeisterung

Am Freitag endete der erste offizielle Veranstaltungstag in der Historie der TCR International Series in Sepang mit dem viel beachteten Besuch von Bernie Ecclestone. Der Formel-1-Impresario wollte sich einen Eindruck von den TCR-Autos und dem Konzept der Serie verschaffen. Im Fahrerlager wurde er von Marcello Lotti, dem CEO von WSC Ltd., empfangen. Lotti präsentierte ihm je ein Fahrzeug der fünf vertretenden Hersteller und stellte Ecclestone anschließend einige Fahrer sowie das Führungspersonal der TCR vor. Bernie Ecclestone zeigte großes Interesse an den technischen Aspekten und äußerte seine besten Wünsche für die neugeschaffene Serie.

Bernie Ecclestone war bei der Premiere der TCR zu Gast, Foto: TCR
Bernie Ecclestone war bei der Premiere der TCR zu Gast, Foto: TCR

Neben dem Saisonauftakt in Malaysia wird es in der TCR noch zwei weitere Veranstaltungen geben (in China und Singapur), die im Rahmen von Formel-1-Rennen stattfinden.

Campos Racing Opel sind im zweiten Rennen dabei

Die Opel Astra OPC Fahrzeuge von Campos Racing werden im morgigen zweiten TCR-Rennen an den Start gehen, nachdem sie den ersten Lauf verpasst hatten. Die beiden Autos von Igor Skuz und Jordi Oriola wurden wegen anhaltender Probleme mit der Motortemperatur zurückgezogen. Die Schwierigkeiten waren bereits im Training und im Qualifying aufgetreten.

Das spanische Team gab jedoch nicht auf und hat für Sonntag eine Lösung gefunden. Rubén Espín, Campos Racing Team Manager, meinte: "Wir haben sofort größere Kühler entworfen und gebaut, die wir am Nachmittag einbauen werden. Angesichts der hohen Temperaturen haben wir den Entschluss gefasst, das Rennen heute auszulassen, um größere Probleme zu vermeiden. Für morgen werden wir jedoch bereit sein. Wir zahlen noch immer den Preis dafür, dass die Vorbereitungszeit für die erste Veranstaltung recht kurz gewesen ist. Dennoch wollen wir uns am Sonntag so gut wie möglich präsentieren."

Romaninis Ford wegen technischer Probleme außer Gefecht

Proteam Racing hat den Ford Focus ST von Diego Romanini vom Saisonauftakt in Sepang zurückgezogen. Der Italiener hatte das erste freie Training wegen eines kleineren Elektrik-Problems verpasst. Im zweiten Training sowie im Qualifying klagte Romanini über Getriebeprobleme.

Greg Simmonds, Technischer Direktor bei Onyx Engineering erklärte: "So wie es dem TCR Geist entspricht, verwenden wir ein Seriengetriebe, das mit Schaltwippen über einen Aktuator bedient wird. Leider hat sich der Aktuator als fehlerhaft erwiesen. Deshalb gab es Probleme beim Herunterschalten. Damit konnten wir nicht rechnen. Wir können das Problem hier vor Ort nicht lösen und haben deshalb entschieden, das Getriebe vor dem nächsten Event in China durch eine Rennsport-Einheit zu ersetzen."