Ein Tag mit Höhen und Tiefen, das passt wohl als Beschreibung für den Rennsonntag in Nogaro. Inzwischen steht eine Trophäe bei uns im Truck, aber es gab auch einen Doppelausfall im zweiten Tagesrennen.

Aber der Reihe nach: Im Zeittraining haben wir ein weiteres Problem an der Bremse ausgemerzt, was zwar nicht bedeutet, dass das Thema nun erledigt ist, aber es geht weiter aufwärts. Ein 13. Rang für Anthony und ein 15. Platz waren auf jeden Fall akzeptabel. In der Einführungsrunde des Rennens habe ich dann bemerkt, dass sich kein Druck im Luftsystem aufbaut. Dieser Druck ist aber verantwortlich für die Kupplungsbetätigung und die Wasserkühlung der Bremsscheiben. Ich hatte noch Hoffnung, dass sich der Druck erhöht, auch wenn ich nur noch mit Sekundenverzögerung schalten konnte. Eine Runde kann man ohne Bremskühlung 'überleben'. Nach der zweiten Runde war aber klar, dass sich dieses Problem nicht von alleine lösen würde, was zur Folge hatte, dass ich die Box ansteuern musste. Ein Ventil war nicht richtig geschlossen, so einfach, so nachhaltig. Mit einer Runde Rückstand konnte ich dann wieder auf die Strecke gehen und mich sogar bei dem ein oder anderen zurückrunden. Am Ende waren ein 16. Rang und gute Rundenzeiten der Lohn fürs Weiterfahren. Anthony ist dabei mit einem 11. Platz knapp an den Punkten vorbeigeschrammt.

Die Musik passte nicht ganz zum Erscheinungsbild, Foto: Ellen Lohr
Die Musik passte nicht ganz zum Erscheinungsbild, Foto: Ellen Lohr

Zwischen den Rennen gab es eine Fahrerparade für die Zuschauer, das Ganze auf Harleys. Zwar wäre man die Dinger gerne selber gefahren, aber hinten sitzt es sich auch ganz gemütlich. Ich hatte einen Fahrer mit Lederkutte und vollem Rockeroutfit, aber während der Fahrt lief laut Volksmusik. So kann die Optik täuschen.

Beim zweiten Start zum zweiten Lauf ging es erstmal richtig voran und ich konnte recht lange Platz 13 verteidigen, aber dann nahm das Übel seinen Lauf. Erst ist Anthony raus und eine Runde später auch ich, allerdings sehr unfreiwillig. Jose Teodosio, Portugiese auf dem Ex-Werks Renault der an gleicher Stelle bereits einmal mit einem zu optimistischen Bremspunkt gescheitert warm, als er gestern Maizcurrena am Ende der längsten Geraden des Kurse in die Reifenstapel katapultiert hatte, meinte heute ein zweiter Versuch kann ja nicht schaden. Bei ihm fehlte danach die Frontpartie und bei mir war die Seite komplett eingedrückt. Es ging dann zwar noch weiter, aber nach Geräuschentwicklung und Plastikteilen, die anfingen den Reifen aufzuschlitzen, war Schluss.

Den versöhnlichen Abschluss des Tages brachte dann der Sieg vom Anthony bei den 'kleinen Teams' der sogenannten TRO (Truck Racing Organisation) Trophy. Hier werden die Platzierungen des Wochenendes addiert und ich bin der sicheren Meinung, dass ich da auch bald mal auf dem Podest stehen werde. In diesem Sinne, in zwei Wochen geht am im österreichischen Red Bull Ring bereits in die nächste Runde.