Das Wochenende beginnt ausnahmsweise bereits am Freitag. Mit Pressefahrten und freiem Training. Ich erwähne das hier ausdrücklich, da uns das erstmalig in dieser Saison die Gelegenheit gegeben hat, Dinge auszuprobieren, denn in den kurzen, nur zweimal zwanzig Minuten langen Trainings, die wir normalerweise zur Verfügung haben, kann man maximal eine Veränderung hinbekommen. Mit unseren ca. 6.000 Problemen an ZOMBIE, unserem Renntruck, haben wir solche Möglichkeiten dringend nötig.

Inzwischen haben sich die Bremsprobleme aus Misano und Navrarra nochmals verschlimmert, aber zumindest da sind wir auf dem Weg der Besserung. In Nogaro wollte Zombie quasi ein Bremseigenleben führen. Immer noch bremsend, selbst wenn der Fuß längst vom Pedal weg war. Nachdem wir dann so ziemlich alles in Frage kommende getauscht hatten, kam die Erkenntnis, dass die Druckregelventile nicht korrekt arbeiteten.

Ein Zombie macht Männchen, Foto: Ellen Lohr
Ein Zombie macht Männchen, Foto: Ellen Lohr

Für Nogaro haben wir nun eine Zwischenlösung installiert. Maximaler Druck vorne, keine Regelung mehr, dafür aber auch kein unkontrolliertes Dauerblockieren. Bei den Rennen bin ich dann doch noch ein wenig von der immer noch mitbremsenden Hinterachse (die kann man nicht auf Maximaldruck legen, das wäre dann 'unfahrbar') sprichwörtlich eingebremst worden, aber nach einem 15. Platz im Zeittraining und einer ebensolchen Platzierung im zweiten Lauf ging es dann beim zweiten Rennen des Tages fast schon sowas wie brachial aufwärts.

Den Start zum Tagesrennen Nummer zwei habe ich zwar versaut, aber da dieser 'erste Teil' kurz darauf mit roter Flagge abgebrochen wurde, gab es noch eine zweite Chance und die habe ich auch genutzt. Die Unterbrechung dauerte gar nicht mal lange, da der leicht angeschrottete Truck vom Spanier Mariezcurrena relativ einfach wieder von den Reifenstapeln, auf denen er gelandet war, heruntergeholt werden konnte.

Beim dann also dritten Start des Tages ging alles glatt und ich konnte die erste Hälfte des Rennens auf einem super elften Platz rumfahren. Dann ging aber leider das Bremskühlwasser aus und damit die Bremsscheibentemperaturen hoch. Die Bremse, nicht wirklich mein Lieblingsthema in dieser Saison...

Ellen kämpft immer noch mit der Bremse, Foto: Ellen Lohr
Ellen kämpft immer noch mit der Bremse, Foto: Ellen Lohr

Aber immerhin konnte ich den Lauf sogar als Elfte Beenden. In der Addition der beiden Läufe (abgebrochener erster + beendeter zweiter) war das dann ein zwölfter Platz. Damit sind wir unter den gegebenen Umständen mehr als zufrieden, zumal Anthony, mein Teamkollege im zweiten Rennen einen sensationellen siebten Rang eingefahren hat.

Wer sich ob der neuen Scheibensticker an meinem Renntruck wundern sollte, bei den französischen Läufen geht Zombie mit AD Poids Lourds, der französischen Abteilung meines Partners TruckDrive an den Start, dafür wird es im Gegenzug am Nürburgring zwei Renntrucks im TruckDrive Design geben. Das ist eine Menge Umklebearbeit und dabei legt Zombie doch eigentlich gar keinen Wert aufs Outfit...

Viel Arbeit also am Ende des ersten Tages in Nogaro, aber auch ein kleines bisschen Party.

Auf besonderen Wunsch meines Ex Teamchefs Markus Bauer, möchte ich an dieser Stelle noch anfügen: Danke für die Ersatzteile! :o)