Wer hätte gedacht, dass ein neunfacher Rallye-Weltmeister nach einer Ausfahrt in einem neuen Boliden noch einmal so ins Schwärmen gerät. "Der 208 T16 Pikes Peak ist eine Rakete! Er hat so viel Kraft! Wenn du ihn das erste Mal fährst, haut dich jeder Gangwechsel um", so Sebastien Loeb nach seiner Ausfahrt im Nordwesten Frankreichs auf der Teststrecke in La Ferte-Vidame. Die Gangwechsel beeindruckten Loeb am meisten. "Das Schalten ist wirklich brutal, es dauert ein bisschen, bis man sich an das plötzliche Rütteln gewöhnt. Man gewöhnt sich schon daran, aber am Anfang war es verwirrend."

Der 39-Jährige machte bereits mit einigen Fahrzeugen - darunter auch Formel-1-Boliden - Bekanntschaft, doch der Pikes-Peak-Peugeot sei mit nichts zu vergleichen. "Ich habe noch nie etwas gefahren, das so schnell beschleunigt! In den niedrigen Gängen entfaltet ein Formel-1-Auto noch nicht die volle Kraft, aber beim Peugeot macht es einfach nur 'Bang, Bang, Bang' wenn du mit dem Teil aus dem Stand losfährst." In der Tat kann auch ein Formel-1-Auto nicht mit der Beschleunigung mithalten. Dank Allradantrieb und 875 PS beschleunigt der Rennwagen in lediglich 1,8 Sekunden aus dem Stand auf Landstraßentempo.

Wer allerdings glaubt, der Peugeot sei nur ein Kraftprotz und könne nur geradeaus fahren, liegt falsch. "Dank des aerodynamischen Anpressrucks und den breiten Reifen ist auch das Bremsen beeindruckend. In der Tat ist der 208 eine Kombination aus dem besten aus verschiedenen Welten: Er hat Downforce wie ein Formel-1-Auto, die breiten Reifen wie ein Langstreckenprototyp und ein Differential wie ein WRC-Auto." Insgesamt fällt ihm aber ein finaler Vergleich schwer. "Ich habe viele verschiedene Autos in meiner Karriere gefahren, aber dieses hier ist sehr, sehr unterschiedlich. Vom Beschleunigen und vom Bremsen her ist es eher einem Formel-1-Auto ähnlich als einem WRC-Auto."

Die Strecke im Nordwesten Frankreichs bot mit zahlreichen großflächigen Auslaufzonen noch ausreichend Platz für Fehler, beim Rennen in den USA erwarten Loeb gänzlich andere Bedingungen. "Die Strecke dort ist nicht sehr breit und es gibt keine Auslaufzonen, ich muss jetzt einen Schritt nach dem anderen machen. Ich kenne die Grenzen des Autos noch nicht, aber es war wichtig, heute diese Ausfahrt auf einer Rennstrecke zu machen." In weniger als zwei Monaten wird es für Loeb und Peugeot dann ernst, am 30. Juni startet der Klassiker in den Rocky Mountains.