Traditionell startet das Wochenende der 24 Stunden von Le Mans mit dem Training am Mittwoch. Audi konnte das Ergebnis des Vortests im April bestätigen und sicherte sich eine Doppelführung, nachdem Peugeot lange mit vier Autos an der Spitze gelegen hatte. Von Anfang an duellierten sich die neuen Diesel-Coupés von Peugeot und Audi, wobei auch der gebrauchte 908 HDi FAP von Oreca vorne mitmischen konnte.

Der AMR-One lahmt, Foto: DPPI
Der AMR-One lahmt, Foto: DPPI

Kurz vor Ende der Session fuhr Mike Rockenfeller mit einer Zeit von 1:27.986 Minuten fast auf dem Niveau vom April, gefolgt vom zweiten Audi mit Andre Lotterer. Hinter den Ingolstädtern blieben die beiden 908 von Sébastien Bourdais und Alex Wurz sowie Allan McNish unter 1:29 Minuten. Bester Benziner der LMP1-Klasse wurde das Team von Henri Pescarolo, das sich vor dem Rebellion-Lola platzieren konnte. Der schnellste LMP2 war zu diesem Zeitpunkt der Honda von Strakka.

Bei den Gran Turismos setzten die beiden überarbeiteten BMW M3 GT schon im Training eine Duftmarke. Augusto Farfus und Andy Priaulx schafften es als einzige GTE-Piloten, weniger als vier Minuten für den 13,6km langen Circuit de la Sarthe zu brauchen. Erst hinter je zwei Corvette und Porsche 911 folgten die neuen Ferrari 458 Italia.

Enger Kampf um GT-Spitze fordert erstes Opfer

Die zu Beginn recht schmutzige Strecke wurde bereits heute einigen Piloten zum Verhängnis. Gleich im freien Training erwischte es IMSA-Pilot Raymond Narac, der seinen Porsche in den gleichnamigen Kurven verlor und massiv beschädigte. Ob der zweite Ford GT als Ersatz starten darf oder ob der 997 wieder repariert werden kann muss sich zeigen.

Auch im nächtlichen Qualifying gab es prominenten Schrott: kurz vor Halbzeit des ersten Zeittrainings kollidierte Romain Dumas im Audi mit der Startnummer 1 mit Roald Goethe im Aston Martin Vantage aus der GTE-Am. Beide Autos wurden schwer beschädigt und das Qualifying kurz unterbrochen, Dumas` Teamkollege Mike Rockenfeller hatte lange geführt (3:27.949 Min.) und bleibt auf jeden Fall zuversichtlich: "Es setzt uns nicht unter Druck, mit der Nummer 1 auf dem Auto anzureisen. Unser Ziel ist es, 2012 wieder diese Nummer tragen zu dürfen."

Abgesehen vom Unfall der Vorjahressieger konnte Audi aber bis dahin mit dem Zeittraining zufrieden sein, zur Halbzeit hatte man eine Dreifachführung erarbeitet und Andre Lotterer die Zeit des Schwesterautos um eine Hundertstel unterboten.

Eine halbe Stunde später stellte Stéphane Sarrazin, der Polesetter des Vorjahres, den Peugeot 908 mit fast einer Sekunde Vorsprung auf die vorläufige Spitze. Seine 3:27.033 Minuten blieben bis zum Ende der Session unangetastet.

In der "kleinen" LMP-Klasse blieb Strakka das Maß der Dinge. Hinter den Gesamtsiegern vom LMS-Rennen von Ungarn 2011 platzierten sich Signatech und das offene LMP2-Auto von Oreca. Für Strakka endete das erste Qualifying aber mit einem heftigen Abflug des Teamchef Nick Leventis, bei dem das Auto stark beschädigt wurde.

GT-Führung für BMW

Die schnellste Zeit der GTE fuhr Andy Priaulx im BMW M3 GT. Der dreimalige Tourenwagen-Weltmeister distanzierte mit seiner Zeit (3:58.426 Min.) den Ferrari von AF Corse und den Piloten Vilander/Bruni/Fisichella um eine halbe Sekunde. Hinter dem nächsten M3 folgten die beiden Corvette und der nächste F458.

vorläufige GTE-Pole für BMW, Foto: DPPI
vorläufige GTE-Pole für BMW, Foto: DPPI

Larbre schnappte sich mit deren Porsche die vorläufige Bestzeit in der GTE-Am. Für den verunfallten Aston Martin reichte es immer noch zum zweiten Platz.

Die endgültige Entscheidung über die Startaufstellung wird in zwei weiteren Zeittrainings am Donnerstag entschieden.