75.130 Zuschauer hatten in Indianapolis einen Dreikampf erwartet, bekamen aber nur knapp vier Runden einen zu sehen. Dann war Dani Pedrosa aus der Spitzengruppe gestürzt und es gab einen Zweikampf zwischen Jorge Lorenzo und Valentino Rossi, der aber auch nur bis zur zehnten Runde dauerte. Diesmal war es allerdings Rossi, der sich stürzender Weise von der Spitze verabschiedete und damit Lorenzo den Weg zum Sieg frei machte - der kletterte dafür nach der Zieldurchfahrt gleich auf den Zaun. Für die WM war diese Entwicklung durchaus positiv, denn der Vorsprung des Italieners auf den Spanier ist damit auf 25 Punkte zusammengeschrumpft.

Dani Pedrosa stürzte recht bald, Foto: Repsol
Dani Pedrosa stürzte recht bald, Foto: Repsol

Interessant war, dass es diesmal Lorenzo war, der Druck auf Rossi machte und ihn in den Sturz trieb. Denn der Spanier war Eingangs der neunten Runde an die Spitze gegangen und hielt die auch solide. Eine Runde später machte Rossi einen Fehler und wollte den verlorenen Boden gleich wieder gutmachen, wobei ihm bei fast aufrechter Fahrt das Vorderrad auf einem schmutzigen Teil der Strecke beim Anbremsen einfach wegklappte. Zwar stieg der Italiener wieder auf, doch die Maschine war beschädigt und seine Rundenzeiten deshalb schlecht, weswegen er Ende Runde zwölf an der Box aufgab.

Spannung ums Podest

Trotz viel Sturzaction an der Spitze fehlte damit ein wenig die Spannung, doch die gab es dafür im Kampf um die restlichen Podestplätze, denn darum fuhren zwei Amerikaner mit. Alex de Angelis fuhr zwar recht sicher auf Platz zwei, aber Nicky Hayden machte Druck und Colin Edwards wollte mit Andrea Dovizioso im Rücken auch irgendwie den Anschluss halten. Der Texaner konnte den Italiener aber nicht halten, wurde überholt und musste dem Podestplatz kurz nach Halbzeit adieu sagen. Um gar kein Risiko einzugehen, den ersten Podestplatz in der MotoGP noch zu verlieren, drehte De Angelis im letzten Renndrittel auf und setzte sich von seinen Verfolgern ab, was ihm Platz zwei sicherte.

Nicky Hayden holte seinen ersten Podestplatz für Ducati, Foto: Bridgestone
Nicky Hayden holte seinen ersten Podestplatz für Ducati, Foto: Bridgestone

Blieb noch der dritte Platz und den wollte Hayden auf keinen Fall an Dovizioso verlieren. Der Italiener kam dem Amerikaner aber immer näher und es war Nägelkauen in Indy angesagt. In der letzten Runde konnte Dovizioso den Gummi des Hinterrads von Hayden bereits riechen, war aber selbst am Limit und hatte Rutscher, die immer wieder in paar Meter kosteten. Hayden fuhr aber auch auf der letzten Rille, weswegen die Beiden immer wieder dicht zusammenkamen. Der Amerikaner wollte sich die Butter aber nicht vom Brot nehmen lassen und hielt Dovizioso in Schach. Edwards kam als Fünfter nach Hause und hinter ihm gab James Toseland als Sechster ein Lebenszeichen von sich.

Espargaro lässt Talmacsi alt aussehen

Der Brite hatte lange gegen Marco Melandri fahren müssen, der Italiener verabschiedete sich aber kurz vor Schluss ins Gras, wo sein Rennen zu Ende war. Damit kamen Loris Capirossi auf sieben, Mika Kallio auf acht, Toni Elias auf neun und der gestürzte Dani Pedrosa sogar noch auf zehn, womit er noch sechs WM-Punkte mitnahm. Die letzten Vier im Ziel hießen Chris Vermeulen, Randy de Puniet, Aleix Espargaro und Gabor Talmacsi. Niccolo Canepa musste mit Defekt aufgeben. Espargaro holte damit im ersten MotoGP-Rennen Punkte, wobei er trotz eines Ausritts kurz nach dem Start - wo er gemeinsam mit Elias und Vermeulen durch die Wiese musste - noch Talmacsi hinter sich ließ, der nicht neben der Strecke war.