Das Wetter hatte mit der MotoGP in Indy am Sonntag kein Einsehen. Es war windig und nass, dennoch wurde losgefahren. Allerdings wurde nicht ganz bis zum Ende gefahren. Sieben Runden vor Schluss wurde abgebrochen und da lag Valentino Rossi komfortabel in Führung. Nicky Hayden hatte lange gegen ihn gekämpft, durfte sich am Schluss immerhin über Rang zwei freuen und Jorge Lorenzo wurde Dritter. Da Casey Stoner als Vierter in die Wertung kam, ist die Weltmeisterschaft nun fast entschieden. Vier Rennen vor Schluss liegt Rossi 87 Punkte vorne. Hayden war das aber alles egal, er wollte seinen Fans eine Show bieten.

Schon kurz nach dem Start hatte der Amerikaner klar gemacht, dass er ungeachtet der Fersenverletzung bei seinem Heimrennen vorne ankommen will. Er kam als Zweiter aus der ersten Kurve, schnappte sich gleich darauf Casey Stoner und versuchte, in der Distanz zu enteilen. Der Einzige, der das nicht zulassen wollte, war Valentino Rossi. Der musste sich nach einem etwas schlechteren Start erst ein wenig durch Fahrer wie Jorge Lorenzo, Andrea Dovizioso und Stoner wühlen, bevor er die Verfolgung aufnehmen konnte. Sobald er aber freie Fahrt hatte, dauerte es nicht lange, bis er in Haydens Heck hing.

Nicky Hayden bot eine starke Show, Foto: Repsol
Nicky Hayden bot eine starke Show, Foto: Repsol

Doch der Amerikaner wollte sich nach der Enttäuschung von Laguna Seca bei seinem zweiten Heimrennen nicht so einfach geschlagen geben und hielt unter dem Jubel der trotz des Wetters zahlreich anwesenden Zuschauer dagegen. Weitere Konkurrenten brauchten die Beiden an der Spitze nicht zu befürchten. Lorenzo fuhr mit einigen Sekunden Abstand hinter ihnen und noch ein paar Sekunden weiter zurück stritten sich Dovizioso und Stoner um Rang vier. Das hinderte Hayden und Rossi nicht daran, weiter die schnellsten Rennrunden untereinander auszutauschen und trotz Gischt einigermaßen dicht aneinander zu kleben - Hayden vorne, Rossi dahinter.

Kurz vor Halbzeit war es Rossi dann genug und ausgangs der Gegengeraden bremste er sich innen an Hayden vorbei. Danach gab es dann kein Halten mehr. Der siebenfache Weltmeister legte noch einen Zahn zu und der Repsol Honda Pilot hatte nichts entgegenzusetzen. Allerdings hatte der Himmel noch ein wenig gegen einen Alleingang Rossis und der Regen setzte wieder ein. Plötzlich war Hayden wieder schneller und auch dahinter verschoben sich die Kräfteverhältnisse. Dovizioso schnappte Stoner und fuhr kurzzeitig davon, sogar Ben Spies schloss zum Weltmeister auf und machte Druck.

Jorge Lorenzo war schon an Nicky Hayden dran, Foto: Yamaha
Jorge Lorenzo war schon an Nicky Hayden dran, Foto: Yamaha

Schließlich hatte Hayden aber auch bei schlechterem Wetter nichts mehr entgegen zu setzen und Rossi war plötzlich drei Sekunden weg und damit außer Reichweite. Der Weltmeister von 2006 schien sich eher auf das Durchfahren beschränkt zu haben, doch hatte auch dabei einige Rutscher. Dadurch kam von hinten Lorenzo näher, der konstant und fehlerfrei fuhr. Acht Runden vor Schluss war der Spanier dann dran. Doch bevor er etwas tun konnte, war die rote Flagge draußen und damit konnte sich Hayden hinter Rossi über Rang zwei freuen.

Davor mussten die Fahrer allerdings noch ein wenig warten, denn die Rennleitung ließ sich lange Zeit damit, mitzuteilen, ob das Rennen noch einmal gestartet wird. Es gab einigen Minuten der Unsicherheit, in der die Teams sogar damit begannen, die Maschinen wieder vorzubereiten. Schließlich versammelten sich die Fahrer um Carmelo Ezpeleta und es war klar, dass die Piloten aufgrund des mittlerweile starken Windes nicht mehr starten wollen. Kurz darauf ertönte Applaus aus der Yamaha-Box. Rossi durfte sich vor Hayden und Lorenzo auf das Podest stellen, Casey Stoner hatte Rang vier eingefahren und hinter ihm wurde Andrea Dovizioso Fünfter. Ben Spies überzeugte bei seinem dritten Wildcard-Auftritt als Sechster. Aufgrund des Windes wurde das 250er-Rennen danach abgesagt.