Wegen des schweren Unfalls von Roger Lee Hayden im Barber Motorsports Park im April ist nun anscheinend der Run auf den Wildcard-Platz bei Kawasaki für die US-Rennen eröffnet. So ist zwar Hayden nach seinen Rücken- und Hüftverletzungen, sowie der Amputation eines kleinen Fingers auch noch im Rennen um das Antreten, mittlerweile hat die britische Presse aber schon einmal Chaz Davies auf die Bildfläche gebracht. Der Brite war im vergangenen Jahr für Alex Hofmann eingesprungen, als dieser in Laguna Seca den schweren Unfall hatte. Auch später im Jahr sprang er noch ein, nachdem sich die D'Antin Mannschaft von Hofmann vorzeitig getrennt hatte.

"Es gab ein paar vorsichtige Gespräche, aber nicht mehr als das", sagte Davies zu den Wildcard-Gerüchten gegenüber den Motorcycle News. Denn der in der AMA Supersport bei Attack Kawasaki engagierte Brite musste selber zugeben, dass es aktuell vielleicht doch etwas weit hergeholt sei. "Ich würde die Chance aber natürlich sofort annehmen, wenn ich wieder in der MotoGP fahren könnte", sagte er.

Wie es aktuell aussieht, ist die Verwendung eines dritten Motorrades in den USA auch eine Geldfrage, weswegen die Sponsoren von Kawasaki da wohl noch etwas Geld locker machen müssten. Davies weiß, dass alles vom Geld und auch dem Gesundheitszustand Haydens abhängt, seine AMA-Verpflichtungen wären hingegen weniger ein Problem. "Mein Vertrag besteht direkt mit Kawasaki Amerika, also kann ich mir da kein Problem vorstellen. Ich sollte in ein paar Wochen mehr wissen. Roger geht es momentan nicht so gut, aber er hat ein paar Monate, um fit zu werden. Er könnte es schaffen, ich werde aber einfach schauen, wie es sich entwickelt", meinte Davies.

Laut Vater Earl arbeitet Roger Lee Hayden eifrig an seiner Genesung, Foto: Kawasaki
Laut Vater Earl arbeitet Roger Lee Hayden eifrig an seiner Genesung, Foto: Kawasaki

Was den Zustand Haydens betrifft, konnte Familien-Oberhaupt Earl Hayden ein wenig Aufklärung bringen. Er hat im Moment allerdings mehrere Sorgen, denn neben Roger Lee ist auch Tommy Hayden vor kurzem schwer gestürzt. "Beide Jungs hatten schwere Stürze und das hat die Dinge hier etwas unruhig gemacht", erklärte er in China gegenüber der offiziellen Website der MotoGP. "Roger Lee arbeitet wirklich hart, um rechtzeitig für die geplanten Wildcard-Einsätze mit Kawasaki fit zu sein - Laguna Seca und Indianapolis. Das ist sein Plan und ich denke, dass ist ein Grund, warum er so hart arbeitet, wie er das tut." Für Hayden Senior wäre es auf jeden Fall wieder eine aufregende Angelegenheit, wenn zwei seiner Söhne im gleichen Rennen in der Königsklasse fahren würden. "Das war es schon im vorigen Jahr." Damals waren Nicky und Roger Lee Hayden gemeinsam in Laguna Seca gefahren.

Kawasaki Competition Manager Michael Bartholemy gab aber noch einmal zu bedenken, dass die ganze Angelegenheit gänzlich von der finanziellen Seite abhängt und meinte, dass Großsponsor Monster dabei eine Rolle spielen könnte. "Roger Lee wäre die offensichtliche Wahl, da er voriges Jahr für uns in Laguna Seca gefahren ist, aber wenn er nicht fit ist, dann ist Chaz eine weitere Option", erklärte er den Motorcycle News.