Im letzten MotoGP-Saisondrittel 2021 gerieten Fabio Quartararo und Yamaha gegenüber Ducati mächtig ins Hintertreffen. Sieg gelang in diesen sechs Rennen keiner, zwei zweite Plätze blieben die einzigen Podiumsplatzierungen. Quartararo führte keine einzige Runde in einem Grand Prix an. Yamaha muss sich also wieder steigern, so viel ist klar.

Diese Steigerung blieb aber zumindest am ersten Testtag in Jerez aus. Quartararo beendete die Session mit 0,707 Sekunden Rückstand auf die Bestzeit auf dem neunten Rang der Zeitenliste. Seine Kollegen auf dem 2022er-Bike, Franco Morbidelli und Andrea Dovizioso, wurden Siebter beziehungsweise 18.

"Vor uns liegt noch viel Arbeit, denn bislang konnte ich keinen Fortschritt erkennen", sagte am Abend ein ernüchterter Quartararo. "Ehrlich gesagt hätte ich mir etwas mehr erwartet. Wir haben aber praktisch das exakt gleiche Motorrad zur Verfügung, wie im Misano-Test. Am Freitag werden wir noch ein paar Updates testen, aber hoffentlich bringt Yamaha die besten Sachen erst in Sepang. Ich hoffe, dass es dort viel, viel besser wird."

Quartararo und Yamaha beschäftigten sich am Donnerstag in Jerez mit einer neuen Schwinge und einem neuen Elektronikpaket, das vor allem bessere Lösungen für das Anti-Wheely-System beinhalten soll. Mit begrenztem Erfolg: "Wir brauchen mehr Topspeed. Hier in Jerez ist die Gerade sehr kurz, aber wir verlieren trotzdem acht Stundenkilometer auf die Ducatis. Das bedeutet, dass wir deutlich zulegen müssen. Aktuell fehlen uns viele Pferdestärken und auch im Bereich der Aerodynamik haben wir Aufholbedarf."

Auf den Geraden sind Quartararo und die M1 leichte Beute, Foto: LAT Images
Auf den Geraden sind Quartararo und die M1 leichte Beute, Foto: LAT Images

Dovizioso teilt Quartararos Topspeed-Sorgen

Für Andrea Dovizioso war es der erste Tag auf dem 2022er-Prototypen. Ein großer Sprung, den bislang fuhr er ja die modifizierte 2019er-Maschine, die zunächst Franco Morbidelli pilotiert hatte. Doch auch Dovizioso plagen ähnliche Sorgen wie Quartararo. "Bei der Motorleistung haben wir keinen großen Schritt gemacht", stellte er fest. "Dabei wäre das so wichtig für uns, denn dann bekommst du den Zeitgewinn auf den Geraden praktisch umsonst."