Nur sieben Jahre lang ging Casey Stoner in der MotoGP an den Start. In diesen sieben Jahre wurde er mit zwei Weltmeistertiteln, 38 Rennsiegen, 69 Podiumsplatzierungen und 39 Pole Positions aber zu einer Legende des Sports. Vor allem, weil Stoner auch gegen einige der größten Fahrer der Geschichte antreten musste: Valentino Rossi oder Jorge Lorenzo etwa waren seine Rivalen.

Und Stoner verstand es, von seinen Gegnern zu lernen. "Jeder meiner Kontrahenten hatte seine Stärken", ist er überzeugt. "Viele Wege führen nach Rom. Das ist das Schöne an unserem Sport. Jorge hatte definitiv viele Eigenschaften, die ich gerne gehabt hätte. An Valentino habe ich immer seine Zweikampfstärke bewundert und die Art, wie er Rennen lesen konnte, vor allem wenn es einmal richtig hektisch wurde."

Lorenzo oder Rossi waren aber nicht die prägendsten Figuren für Stoner: "Der Fahrer, von dem ich am meisten gelernt habe, war Dani Pedrosa. Wir sind meine gesamte Karriere lang gegeneinander angetreten und wie er manchmal in gewissen Passagen Zeit finden konnte, hat mich fassungslos gemacht. Ich habe mich gefragt, wie zur Hölle er das schafft."

Pedrosa als Teamkollege: Ein Glück für Stoner

2011 und 2012 erhielt Stoner dann einen detaillierten Einblick in die Arbeit von Ausnahmekönner Pedrosa. "Ihn als Teamkollegen zu haben, war das Beste, was mir in meiner Karriere passiert ist", so der Australier. "Bei Ducati konnte ich keinen meiner Teamkollegen nutzen, um schneller zu werden. Es kam nicht vor, dass ich etwas lernen hätte können." Loris Capirossi, Marco Melandri und Nicky Hayden teilten sich mit Stoner die Ducati-Box. Auf das Konto dieser großen Namen gingen in den vier Jahren aber nur ein einziger Sieg und sechs Podien.

Stoner & Pedrosa pflegten als Teamkollegen ein gutes Verhältnis, Foto: Repsol Honda
Stoner & Pedrosa pflegten als Teamkollegen ein gutes Verhältnis, Foto: Repsol Honda

Stoner war in dieser Zeit mit dem WM-Ttiel 2007, 23 Siegen und 42 Podien stets Ducatis Solospitze. "Bei Honda hat mich Dani hingegen in manchen Passagen auf demselben Bike absolut zerstört", erinnert sich Stoner. "Eine meiner Stärken als Rennfahrer war glücklicherweise, dass ich keinen falschen Stolz hatte. Ich habe mir genau angesehen, was Dani anders macht und konnte dadurch wahnsinnig viel lernen. Er hat mir geholfen, meine Schwächen auszubügeln."

Das Stallduell mit Pedrosa bei Repsol Honda fiel deutlich ausgeglichener aus als Stoners interne Duelle bei Ducati. Natürlich blieb Pedrosa der Titel verwehrt, den Stoner 2011 holte. Mit 15 Rennen gewann CS27 fünf mehr als DP26. Bei den Podiumsplatzierungen steht es 26:24 für Stoner.