Für Marc Marquez ist die MotoGP-Saison 2021 offiziell zu Ende. Repsol Honda verkündete am Dienstag um 10:00 Uhr, dass der achtfache Motorrad-Weltmeister nicht nur das Abschlussrennen in Valencia verpassen wird, sondern auch den ersten Wintertest, der am 18./19. November in Jerez stattfindet.

Marquez war am 30. Oktober beim privaten Training auf einer Offroad-Maschine zu Sturz gekommen. Eine erste Diagnose erhärtete den Verdacht auf eine Gehirnerschütterung, weshalb er seinen Start beim vorletzten MotoGP-Saisonlauf in Portimao absagte.

Eine weitere Untersuchung am Montag ergab nun, dass er im Kalenderjahr 2021 gar nicht mehr auf sein Motorrad steigen wird. Die Diagnose ist ein Grund zur Sorge: Demnach hat sich Marquez nicht nur eine Gehirnerschütterung zugezogen, sondern sich auch den rechten vierten Hirnnerv verletzt, der unter anderem für die Bewegung des rechten Auges zuständig ist.

Marc Marquez fällt länger aus: Augennerv wieder verletzt: (05:56 Min.)

Augenverletzung wieder akut

In den vergangenen Tagen klagte Marquez nach wie vor über Sehschwierigkeiten, weshalb er in Barcelona den Augen-Spezialisten Dr. Danchez Dalmau aufsuchte. Dieser riet ihm nun von weiteren Motorsport-Aktivitäten ab. "Wir haben uns nun für eine konservative Behandlung mit periodischen Folgeuntersuchungen entschieden", wird der Arzt in einer Aussendung von Honda zitiert.

Den rechten vierten Hirnnerv hatte sich Marquez bereits durch einen schlimmen Moto2-Unfall im Jahr 2011 verletzt. Damals konnte er wochenlang nicht klar sehen und musste sich einer Operation unterziehen. Einige Ärzte prognostizierten ihm damals sogar das Ende seiner Motorrad-Karriere. Marquez selbst bezeichnete diese Phase seiner Laufbahn in der Vergangenheit mehrfach als eine der schwierigsten.

Dementsprechend müssen sich seine Fans nun wohl Sorgen machen, ob und in welcher Form er in den MotoGP-Zirkus zurückkehren wird. Denn neben der Augenverletzung laboriert Marc Marquez nach wie vor an den Folgen seiner Oberarmoperationen, die nach seinem Crash beim Auftaktrennen in Jerez im Vorjahr notwendig wurden.

Am Dienstag meldete sich Marquez auch erstmals selbst auf seinen Social-Media-Kanälen zu Wort: "Das sind wirklich schwierige Zeiten für mich. Es sieht so aus, als würde ein Unglück nie allein kommen. Gestern war ich bei Dr. Sanchez Dalmau und die Untersuchung hat einen neuerlichen Fall von Diplopie sowie eine Verletzung des vierten Hirnnervs ergeben - genau wie 2011. Jetzt müssen wir geduldig sein, uns Zeit geben und dann sehen, wie sich die Situation entwickelt. Eines habe ich in meinem Leben aber schon gelernt: Solchen Momenten muss man mit Positivität begegnen. Vielen Dank an euch alle für die Unterstützung."

Zuletzt zeigte Marquez aufstrebende Tendenz: Einem zweiten Platz in Aragon und P4 in Misano folgten Siege in Austin und im zweiten Misano-Rennen, ehe der Trainingssturz der Saison ein Ende setzte. Beim Finale in Valencia wird Marquez nicht ersetzt, beim Jerez-Test ist Entwicklungsfahrer Stefan Bradl ohnehin im Einsatz.