Obwohl bei Honda eigentlich nur als Testfahrer angestellt wurde Stefan Bradl in den letzten knapp anderthalb Jahren wieder zum Dauergast in der MotoGP-Startaufstellung. 2020 ersetzte er Marc Marquez praktisch die gesamte Saison. Auch in den ersten beiden Rennen 2021 und nun in Portimao springt Bradl für den Superstar ein, hinzu kamen zwei Wildcard-Einsätze in Jerez und Misano.

Bradl überzeugte in seinen Rennen immer wieder, vor allem aber im Vorjahr in Portimao, wo er sich auf dem sechsten Startplatz qualifizierte und den Grand Prix als Siebter beendete. Anschließend sprach Motorsport-Magazin.com den Moto2-Weltmeister von 2011 auf die Möglichkeit eines Comebacks als Stammfahrer an.

"Ehrlich gesagt habe ich zuletzt schon darüber nachgedacht", gestand Bradl damals. "Das Problem ist aber, dass nicht wirklich ein Platz frei war. Ich möchte in der MotoGP bleiben. Die Superbike-WM ist für mich aktuell keine Option, denn ich habe es dort ein Jahr versucht, aber ich fühle mich auf Prototypen einfach viel wohler."

Bradl blieb Honda-Testfahrer und verlängerte seinen Vertrag in diesem September ein weiteres Mal. Die Rolle als Stammfahrer scheint für ihn damit in weite Ferne gerückt. "Ich bin kein Träumer, der sich Hoffnungen auf ein Vollzeit-Comeback macht", sagte Bradl am Donnerstag in Portimao. "Wir werden sehen, was die Zukunft bringt, aber ich bin Realist. Diesen Job mache ich jetzt schon einige Jahre und fühle mich in dieser Rolle sehr wohl. Es freut mich, dass ich Honda so unterstützen kann und die Renneinsätze, die ich immer wieder bekomme, sind gut für meine Motivation. Vollzeitrennfahrer werde ich nur noch, wenn ich ein wirklich konkurrenzfähiges Paket bekomme."

2013 in Austin holte Bradl sein bislang einziges MotoGP-Podium, Foto: Honda
2013 in Austin holte Bradl sein bislang einziges MotoGP-Podium, Foto: Honda

Keine Überraschung für Stefan Bradl in Portimao

An diesem Wochenende in Portugal wird Bradl aller Voraussicht nach Vollgas geben können. "Ich habe mit dem Team noch nicht über das genaue Programm gesprochen, aber ich denke, dass wir ein normales Rennwochenende haben werden", verriet der 31-Jährige. Bradl wird die Honda von Marquez praktisch 1:1 übernehmen und damit eine Konfiguration vorfinden, die der bei seiner Misano-Wildcard sehr ähnlich ist. "Ich erwarte keine großen Überraschungen", gibt sich Bradl gelassen.