Die harte Arbeit, die die MotoGP-Stars auf der Strecke leisten müssen, ist für jeden Fan leicht zu sehen. Um während der Trainings, Qualifyings und Rennen Spitzenleistungen abzurufen, ist aber jede Menge akribischer Arbeit nötig, die normalerweise im Verborgenen passiert. Motorsport-Magazin.com wirft einen Blick hinter die Kulissen und zeigt die Vorbereitungen von Marc Marquez & Co.

Die Ernährung

Der Speiseplan der MotoGP-Piloten gestaltet sich relativ langweilig. "Wir müssen sauber essen", erklärt Brad Binder. "Das beginnt schon am Dienstag oder Mittwoch vor dem Grand Prix. Von da an gibt es keine Ausflüge zu McDonald's mehr." Stattdessen steht mageres Hühnerfleisch mit wechselnden Beilagen auf dem Speiseplan. "Viel Huhn, viel Reis und auch Gemüse", fasst Binder seine Diät zusammen. Ganz ähnlich speist Marc Marquez: "Zwei Stunden vor der Session esse ich Nudeln und Hühnerbrust. Dazu eine Banane." Und auch bei Joan Mir landet Geflügel auf dem Teller: "Zu Mittag esse ich Hühnchen und Reis. Es ist immer dasselbe. Das ist nicht schön, aber als MotoGP-Fahrer musst du Opfer bringen."

Huhn, Reis und Nudeln sind ideale Energielieferanten für die Athleten und liegen gleichzeitig nicht zu schwer im Magen. Auf eigene Ernährungsberater verzichten die meisten Stars. "Zu beginn deiner Karriere hörst du dir sicher gewisse Empfehlungen an, was gut und was schlecht für dich ist. Mit der Zeit findest du aber heraus, was am besten für dich funktioniert. Da ist jeder Mensch anders", erklärt Mir. Pol Espargaro setzt morgens etwa auf eine große Tasse Kaffee: "Die brauche ich, um wach zu werden."

Der Körper

Die MotoGP-Fahrer sind auf ihren Maschinen gewaltigen Belastungen ausgesetzt. Hat man den Körper nicht schon vor Beginn der Session oder dem Start des Rennens auf Betriebstemperatur gebracht, passieren ganz schnell Verletzungen - vor allem natürlich, wenn es nicht nach Plan läuft und ein Pilot zu Sturz kommt. "Ich hatte das Glück, schon in der Spanischen Meisterschaft ein sehr professionelles Team zu haben, das mir diesbezüglich viel beigebracht hat", verrät Marc Marquez. "Das Aufwärmen an sich versuche ich relativ kurz zu halten - etwa 15 Minuten am Vormittag und dann noch einmal 15 Minuten vor der Nachmittagssession. Es geht einfach darum, die Muskeln etwas aufzuwärmen. Wenn du mit einer Verletzung kämpfst, ist aber natürlich alles anders."

Seit seiner schweren Verletzung setzt Marc Marquez auf zusätzliche Aufwärmübungen, Foto: MotoGP.com
Seit seiner schweren Verletzung setzt Marc Marquez auf zusätzliche Aufwärmübungen, Foto: MotoGP.com

Joan Mir startet immer eine halbe Stunde vor Session-Beginn mit seiner Routine: "Ich wärme mich zehn Minuten lang auf, dann brauche ich etwa zehn Minuten um mich umzuziehen und dann gehe ich in die Box."

Die Psyche

Dass in einem gesunden Körper auch ein gesunder Geist wohnen muss, wussten schon die alten Römer. Deshalb gilt es für die Fahrer, sich mental ebenfalls in den Rennmodus zu begeben. Dabei gibt es verschiedene Herangehensweisen. Manche Piloten schätzen die Ruhe, andere lenken sich lieber ab. "Für mich ist es am besten, wenn ich mir vorher die Sessions der Moto3 ansehe. Dann komme ich mental richtig auf Touren und bin im Kopf bereits auf der Strecke", sagt Marc Marquez. Fabio Quartararo pflegt einen anderen Zugang: "Ich mag es, mit meiner Crew viel zu reden und zu lachen. So bleibe ich entspannt und ruhig. Das gilt bis kurz vor dem Start, auch wenn ich den Helm schon auf dem Kopf habe. Sobald das Motorrad gestartet wird, bin ich aber voll konzentriert."