Am kommenden Wochenende in Misano hat Fabio Quartararo seinen ersten Matchball für den MotoGP-Weltmeistertitel 2021. Kommt er vor seinem letzten verbliebenen WM-Rivalen Francesco Bagnaia ins Ziel, ist ihm der Sieg in der Gesamtwertung nicht mehr zu nehmen. Mit dem ersten MotoGP-Titel für Quartararo dürfte auch Yamaha über den ersten Erfolg in der Fahrerweltmeisterschaft seit Jorge Lorenzo 2015 jubeln.

Der Auftakt zu einer großen gemeinsamen Ära für Quartararo und Yamaha? Möglich, aber alles andere als in Stein gegossen. Für 2022 ist man vertraglich noch aneinander gebunden, anschließend könnte Quartararo wechseln. Und das ist laut seinem Manager Eric Mahe absolut möglich. "Fabio wird dort fahren, wo es für ihn am besten ist. Derzeit ist für 2023 alles offen", sagte er gegenüber 'AutoHebdo'.

Warum aber sollte der 22 Jahre junge Quartararo Yamaha bei seinem aktuellen Erfolgslauf verlassen? "Natürlich ist Fabio mit seinen aktuellen Leistungen sehr zufrieden", so Mahe. "Man muss sich das aber genauer ansehen, denn die Gründe dafür liegen eher bei Fabio als bei seinem technischen Paket." Deutliche Worte des Managers, die sich statistisch aber durchaus belegen lassen. Quartararo holte in dieser Saison bislang 254 Punkte. Die sieben weiteren Yamaha-Fahrer (Franco Morbidelli, Valentino Rossi, Maverick Vinales, Andrea Dovizioso, Cal Crutchlow, Garrett Gerloff und Jake Dixon) gerade einmal 167 Zähler. Quartararo konnte 2021 bereits fünf Rennen gewinnen, außer ihm gelang nur Vinales ein einziger Sieg auf der M1. Bei den Podien steht es zehn zu drei im Duell zwischen Quartararo und seinen Markenkollegen.

An Annäherungsversuchen anderer Hersteller mangelt es dem aktuellen MotoGP-Dominator klarerweise nicht. "Wir haben bislang zweieinhalb Angebote", verrät Manager Mahe. "Zwei davon sind wirklich konkret, das andere wohl nichts ernsthaftes." Freie Plätze gibt es 2023 zur Genüge: Pol Espargaros Vertrag mit Honda läuft Ende der nächsten Saison aus, gleiches gilt für Alex Rins und Joan Mir bei Suzuki, Jack Miller und Francesco Bagnaia bei Ducati, Miguel Oliveira bei KTM und Aleix Espargaro sowie Maverick Vinales bei Aprilia.

Selbst ein Dreamteam mit Marc Marquez und Quartararo wäre 2023 möglich, Foto: LAT Images
Selbst ein Dreamteam mit Marc Marquez und Quartararo wäre 2023 möglich, Foto: LAT Images

Eine Entscheidung über Quartararos Zukunft könnte schon in absehbarer Zeit fallen. Denn die großen Transfers der MotoGP wurden in der jüngsten Vergangenheit stets sehr früh unter Dach und Fach gebracht. "Der Trend ist, schon ein Jahr oder anderthalb Jahre im Vorhinein zu unterschreiben", weiß auch Mahe. Ein Wechsel Quartararos könnte also bereits in der bevorstehenden Winterpause offiziell werden. Natürlich ist aber auch weiterhin ein Verbleib bei Yamaha denkbar. Ein spannender Transfermarkt für 2023 steht uns auf jeden Fall bevor.

Aktuelle MotoGP-Verträge in der Übersicht:

TeamMotorradFahrerVertrag bis
Repsol HondaHondaMarc Marquez2024
Pol Espargaro2022
Monster Energy YamahaYamahaFabio Quartararo2022
Franco Morbidelli2023
Ducati LenovoDucatiJack Miller2022
Francesco Bagnaia2022
Team Suzuki EcstarSuzukiAlex Rins2022
Joan Mir2022
LCR HondaHondaAlex Marquez2022
Takaaki Nakagami2022
Red Bull KTMKTMBrad Binder2024
Miguel Oliveria2022
ApriliaApriliaAleix Espargaro2022
Maverick Vinales2022
RNF RacingYamahaAndrea Dovizioso2022
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Pramac RacingDucatiJorge Martin2022
Johann Zarco2022
Aramco VR46Ducati??????
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Tech3 KTM KTMRemy Gardner2022
Raul Fernandez2022
Gresini RacingDucatiEnea Bastianini2022
Fabio Di Giannantonio2022