Jorge Martin war der große Verlierer der Schlussrunden des MotoGP-Rennens in Austin. Der spanische Rookie lag bis zur 16. Runde souverän auf dem dritten Rang, ehe sich das Finish zu einem Desaster entwickelte und er den Grand Prix lediglich auf dem fünften Platz beenden konnte.

Schuld daran war ein Ausritt im ersten Sektor auf der viertletzten Runde. Als Martin in dem kurvigen Abschnitt über eine Bodenwelle die Linie verlor, musste er seine Ducati aufrichten und donnerte durch die asphaltierte Auslaufzone der vierten und fünften Kurve. Für den Spanier erwies sich dieses Missgeschick als doppeltes Pech.

Denn einerseits kam dadurch der Viertplatzierte Francesco Bagnaia in Schlagdistanz, andererseits sahen die FIM-Stewards in dieser Aktion einen Regelverstoß und unterstellten Martin, in der Auslaufzone nicht genügend vom Gas gegangen zu sein und dadurch abgekürzt zu haben.

Wildes Austin: Aufregung um Strafen und Horror-Crash: (11:37 Min.)

Long-Lap-Penalty macht Rennen kaputt

Der Spanier wurde mit einer Long-Lap-Penalty belegt, die er in der letzten Runde ableistete und dadurch auch noch hinter Alex Rins zurückfiel. Martin fehlte nach dem Zieleinlauf jegliches Verständnis für diese Bestrafung. So führte er aus: "Ich bin an dieser Stelle beinahe gestürzt, daher ist mir nicht klar, was ich denn anders hätte machen sollen."

"Sie (die Stewards; Anm.) haben sich das angesehen und sich dazu entschieden, dass ich abgekürzt habe. Ich verstehe das nicht", holte Martin aus. "Sie haben mir eine Strafe gegeben, die ich als absolut nicht fair empfinde. Aber wir kennen diese Situationen ja", übte er indirekte Kritik an den Regelhütern.

Nachdem er über die Strafe informiert wurde, gab er das Rennen innerlich auf, wie er erklärte: "Ich war mitten im Kampf um den dritten Platz, aber nach dieser Strafe hatte es keinen Sinn mehr zu kämpfen. Ich konnte nur noch abwarten und meine Long-Lap-Penalty absolvieren." Platz 5 in Austin bedeutete sein viertbestes Saisonergebnis. Für Martin war das allerdings nur ein schwacher Trost.