Maverick Vinales war mit seinem ersten MotoGP-Trainingstag auf Aprilia zufrieden. Der Katalane belegte in beiden Sessions in Aragon den 19. Rang und konnte sich am Nachmittag deutlich steigern. Lag er im 1. Training noch 2,1 Sekunden hinter der Bestzeit, so betrug sein Rückstand am Ende des Tages lediglich 1,1 Sekunden.

"Für mich war der heutige Tag positiv", erklärte er in einem Videocall am Nachmittag. "Von FP1 zu FP2 ist mir ein großer Sprung gelungen - vor allem beim Fahrgefühl. Denn ich muss diese Strecke völlig anders fahren als ich das bislang gewohnt war." Denn die Unterschiede zwischen der gewohnten Yamaha und der neuen Aprilia sind groß.

Große Unterschiede zum Yamaha-Stil

Das reicht von der Linienwahl bis hin zu Bremspunkten: "Ich bremse mit diesem Motorrad viel zu früh. Ich muss einen völlig anderen Fahrstil anwenden, wobei das Bremsen der schwierigste Punkt ist. Die Beschleunigung schaffe ich bereits gut und kann das Sliden schon einigermaßen kontrollieren." Wie ernst es Vinales meint, zeigt auch seine Rundenbilanz: 21 Laps im 1. Training, 20 in der zweiten Sessions. Keiner seiner MotoGP-Kollegen fuhr an diesem Freitag in Aragon mehr Runden. "Auf den ersten Runden habe ich mich noch etwas steif gefühlt und war sehr nervös. Aber nach einigen Runden löste sich diese Anspannung. Im Moment geht es ohnehin nur darum, Runden und Erfahrung auf diesem Bike zu sammeln."

Auf seinen Teamkollegen Aleix Espargaro fehlten Vinales am Freitag noch zwischen acht und neun Zehntelsekunden. Allerdings kennt der Katalane die Aprilia auch seit vielen Jahren, sorgte zuletzt in Silverstone sogar für den ersten Podestplatz des italienischen Herstellers seit MotoGP-Einführung und ist zudem als Spezialist für Aragon bekannt. So belegte Espargaro am Freitag die Ränge 6 und 2 in den beiden Trainings-Sessions

Auf Espargaros Setup unterwegs

Sein Teamkollege stellte Vinales auch das Setup bereit, an dem er am Freitag noch nichts veränderte. "Es ist ohnehin schon hart, sich innerhalb von nur 40 Minuten zu verbessern. Da macht es für mich noch keinen Sinn, diese Dinge anzugreifen. Ich muss fahren, fahren, fahren. Denn es ist mit heute noch nicht gelungen, vier gute Sektoren aneinanderzureihen."

Für den Samstag erwartet Vinales eine weitere Steigerung. "Ich bin noch weit davon entfernt, das Maximum aus diesem Motorrad zu holen. Wir müssen in der Box unsere Arbeit ruhig weiterführen - so wie heute - dann sind wir auf einem guten Weg."