Nach nur zwei Rennen Pause kehrt Maverick Vinales in die MotoGP zuürck. Wie am Freitag bekannt wurde, wird der ehemalige Yamaha-Pilot nach zwei Testtagen in Misano beim GP von Aragonien zum ersten Mal ein Rennwochenende für Aprilia bestreiten. Die lange Seifenoper rund um seine Person, die mit dem der Rev-Limiter-Affäre beim Großen Preis von Österreich zu einem Höhepunkt auflief, soll damit endgültig ad acta gelegt werden.

Nach seinem Aprilia-Coup stellte sich Vinales am Mittwoch erstmals der internationalen Presse und erzählte, wie die Testfahrten aus seiner Sicht verlaufen und wo er bei seinem neuen Motorrad noch mit Problemen zu kämpfen hat.

Vinales mit Vorschusslorbeeren an Aprilia

Mit Lob an seinem neuen Arbeitgeber geizte der Katalane dabei nicht. Bereits nach diesen beiden Testtagen fühle er sich auf der Aprilia wohler als zuletzt bei Yamaha. "In dem Moment, in dem ich auf die Aprilia gesprungen bin, habe ich mein Potenzial begriffen. Ich weiß mehr denn je, was ich in der Lage bin zu erreichen."

Auf die Frage ob die Tests die glücklichste Zeit auf einem MotoGP-Bike in diesem Jahr waren, antwortete Vinales: "Wahrscheinlich in meinem Leben. Ich bin viel glücklicher [als bei Yamaha]. Die letzten fünf Jahre waren von Hochs und Tiefs geprägt, ich habe viele Sachen nicht verstanden und wunderte mich am Ende nur noch, was eigentlich los ist", summierte Vinales seine Yamaha-Zeit

Fahrstil passt noch nicht

Vinales' zeigte sich überrascht davon, wie wenig Schwierigkeiten ihm die RS-GP bereitete, obwohl sie technisch einige Unterschiede zu seiner Yamaha aufweist, die er seit 2017 pilotiert hatte. Denn im zur mit einem V-Motor bestückten Aprilia, verfügten die Yamaha YZR-M1 und auch die Suzuki, mit der er 2015 sein MotoGP-Debüt feierte, über einen Vierzylinder.

"Ich war etwas nervös, denn ich habe bin noch nie einen anderen Motor gefahren. Ich bin es gewohnt, Rennen mit dem Reihen-Vierzylinder zu bestreiten. Ich wusste nicht, wie das Motorrad reagieren würde", erklärte der neunfache MotoGP-Sieger.

Doch noch sei der Fahrstil von Vinales noch nicht perfekt an das Bike angepasst. Eine wichtige Baustelle gebe es allerdings noch: Die Bremsen. "Die Art und Weise, wie ich mit der Aprilia bremsen muss, ist komplett anders. Aleix bremst sehr hart, da muss ich noch lernen wie er das hinbekommt. Dafür brauche ich noch Runden. Aber ich denke, das sollte mit dem Vertrauen ins Bike kommen."

Vinales: Nicht erwartet, dass es so schnell geht

Gerade deshalb könnte sich der zeitige Wechsel von Vinales zu dem italienischen Hersteller besonders bezahlt machen. Er hat somit sechs Grands Prix Eingewöhnungszeit bei Aprilia Gresini, ehe er im nächsten Jahr im Werksteam des Herstellers aus Noale voll angreifen kann. "Ich hätte nicht erwartet schon einen GP fahren zu können. Ich habe erwartet, dass ich bis November warten muss ehe ich die Möglichkeit habe, das Bike zu testen."

Foto: Aprilia
Foto: Aprilia

"Es war toll, diesen schnellen Umstieg hinzulegen, denn dadurch habe ich die Möglichkeit sechs Rennen zu fahren. Das ist viel besser, als ob ich nur fünf Testtage vor der neuen Saison hätte", so Vinales. Der schnelle Umstieg funktionierte auch deshalb in solch einem Rekordtempo, weil der zweite Aprilia-Pilot Lorenzo Savadori zu Saisonbeginn nur als Notfall-Lösung ins Team rutschte.

Dazu kam noch die Verletzung des Italieners am ersten Spielberg-Wochenende aufgrund welcher der ehemalige Superbike-WM-Pilot die letzten beiden Grands Prix verpasste. Andrea Dovizioso, der ursprünglich als Ersatz für Savadori in der kommenden Saison gehandelt wurde, sträubte sich nach Testfahrten gegen Renneinsätze bei Aprilia und wird nun den Platz von Yamaha-Aufsteiger Franco Morbidelli im Petronas-Team einnehmen.