Die Nachwuchsarbeit im österreichischen Motorradsport lag lange Zeit völlig brach. Seit der Jahrtausendwende gab es mit Michael Ranseder und aktuell Maximilian Kofler nur zwei Stammfahrer aus der Alpenrepublik. Echte Erfolge blieben in dieser Zeit völlig aus. Grundlegende Veränderungen bei der Förderung junger Talente sind dringend notwendig. Daran besteht kein Zweifel.

Die großen Player der österreichischen Motorradszene erkannten die Zeichen der Szenen und stellten für die Saison 2021 den Austrian Junior Cup auf die Beine. KTM begibt sich dort gemeinsam mit Motorradsport-Ikone Andy Meklau, der Austrian Motorsport Federation (AMF) und mit Unterstützung von Projekt Spielberg auf die Suche nach neuen MotoGP-Talenten.

20 Teilnehmer/innen zwischen 13 und 20 Jahren haben dort in diesem Jahr die Chance bekommen, an fünf Wochenenden auf österreichischen Rennstrecken zu beweisen, dass sie das Zeug zum WM-Fahrer haben. Die Fahrer werden dabei über die gesamte Saison professionell begleitet. Dafür steht den Nachwuchstalenten Riding-Coach Andy Meklau mit seinem ganzen Know-How zur Seite, ebenso wie die rennerfahrenen Instruktoren von Projekt Spielberg am Red Bull Ring. Als Teil des Dorna-Programms 'Road to MotoGP' erhalten die Besten am Ende des Jahres die Chance, bei der Sichtung zum Red Bull Rookies Cup teilzunehmen. Außerdem gibt es die Chance auf Wildcard-Startplatze für den Northern Talent Cup 2022.

Gefahren wird im Austrian Junior Cup mit der neuentwickelten KTM RC4R, bestückt mit einem Einzylinder Viertaktmotor und 250ccm Hubraum. Sensible Teile werden verplombt, die Reifen exklusiv von Dunlop geliefert - für die Teilnehmer wird damit Chancengleichheit gewährleistet. Bezogen werden die Motorräder inklusive Racekit über einen autorisierten KTM-Händler in Österreich, entweder als Kauf-/Leasing- oder Leihoption. Das Startgeld für die Meisterschaftssaison inklusive Renndienst von GA Promotion beträgt 2.200 Euro.

Der Austrian Junior Cup war schon im ersten Jahr ein voller Erfolg, Foto: Michael Jurtin
Der Austrian Junior Cup war schon im ersten Jahr ein voller Erfolg, Foto: Michael Jurtin

Nächster Schritt: MiniGP Austria Series

Ab 2022 setzt man auf der Suche nach österreichischen Motorradtalenten noch eine Stufe niedriger an. Die FIM MiniGP Austria Series wird für 10- bis 14-Jährige ausgeschrieben, gefahren wird auf einheitlichen Minibikes des italienischen Herstellers Ohvale: Die nur 65 kg leichte Ohvale GP-0 160 verfügt über Kickstarter und elektronische Zündung. Der Einzylinder-Motor (Viertakter) leistet mit 160ccm Hubraum ca. 15 PS, hat vier Gänge und ist das ideale Einstiegsgerät in den Motorradrennsport. Offizieller Reifenpartner für die 10-Zöller ist Pirelli.

Die MiniGP Austria Series ist Teil der MiniGP World Series. Das bedeutet: Die österreichischen Youngsters treten mit dem gleichen Material und unter gleichen Rahmenbedingungen an wie ihre Kollegen in Spanien, Italien, Frankreich, Großbritannien, Malaysia, den Niederlanden oder Nordamerika. Die besten drei Fahrer jeder nationalen Serie qualifizieren sich für das World Final im Rahmen des MotoGP-Saisonfinales.