65 Punkte Vorsprung auf Joan Mir, 69 auf Johann Zarco, 70 auf Francesco Bagnaia - und das bei maximal noch sechs Rennen in der MotoGP-Saison 2021. Fabio Quartararo ist spätestens nach seinem Sieg in Silverstone und den enttäuschenden Leistungen seiner Kontrahenten auf dem besten Weg, in diesem Jahr seinen ersten Weltmeistertitel in der Königsklasse zu erobern.

Dass es eine wahre Herkulesaufgabe wird, Quartararos Vorsprung in den letzten Rennen noch aufzuholen, wissen auch seine Gegner. In deren Aussage war nach dem Großbritannien-Grand-Prix nur noch wenig Optimismus zu spüren. Am deutlichsten äußerte sich dabei Francesco Bagnaia, der in Silverstone nicht über P14 hinauskam. "Fabio hat die WM jetzt schon gewonnen. 70 Punkte kann man nicht mehr aufholen", sagte er am Sonntagnachmittag.

Später relativierte er seine Aussagen ein wenig: "Vorbei ist es natürlich noch nicht, aber der Vorsprung ist schon sehr groß. Wir verlieren unseren Ehrgeiz jedoch nicht und werden weiterhin versuchen, zu gewinnen. Es wird aber sehr schwer, weil Fabio aktuell eben der stärkste Fahrer ist. Er ist ständig vorne mit dabei und hat in keiner Situation wirkliche Probleme."

Martin attackiert Marquez nach MotoGP-Crash in Silverstone: (09:13 Min.)

Ganz ähnlich reagierte Titelverteidiger Joan Mir. "Der WM-Titel ist für mich jetzt praktisch unerreichbar. Theoretisch ist es natürlich noch möglich. Das ist klar. Aber ich bin heute schon sehr enttäuscht", sagte er nach Rang neun im Großbritannien-GP. "Ich hätte nicht damit gerechnet, dass die WM nach zwölf Rennen praktisch schon gelaufen ist. Ich hatte erwartet, dass ich in diesem Jahr deutlich näher dran bin und mehr Podestplätze holen kann. Fabio und Yamaha sind im Moment aber auch sehr stark. Ihnen ist im Vergleich zum Vorjahr ein großer Schritt nach vorne gelungen."

Johann Zarco richtete sogar schon eine indirekte Gratulation zum Weltmeistertitel an seinen Landsmann Quartararo: "Fabio ist super unterwegs. Gratulation an ihn für diesen tollen Sieg und die großartige Arbeit in der Weltmeisterschaft. Im Kampf um den zweiten Platz ist zwischen Joan, Pecco und mir aber noch alles offen."