Das MotoGP-Rennwochenende in Silverstone hatte für Fabio Quartararo mit seinem üblen Crash im 2. Freien Training am Freitag alles andere als ideal begonnen. Der Yamaha-Star musste die restlichen Sessions mit einem verstauchten Knöchel bestreiten, ließ sich davon aber nicht verunsichern. Das Rennen am Sonntag gewann er in souveräner Manier.

"Ich hatte einen guten Start, aber das Holeshot-Device hat mir etwas Sorgen bereitet. Ich hatte es an der Front und am Heck aktiviert", analysierte Quartararo später. Silverstone ist eine der wenigen Strecken, in denen die erste Kurve nicht hart angebremst wird. Deshalb kann es zu Problemen bei der Deaktivierung der Startvorrichtung kommen.

Dieses Hindernis meisterte Quartararo und behielt auch in der Startphase kühlen Kopf: "Die ersten Runden waren schwierig. In Kurve acht musste ich einmal weit gehen, aber das Gefühl für das Motorrad hat gestimmt. Vor allem das Feeling am Vorderrad ist in diesem Jahr viel besser und ich konnte Pol mit viel Selbstvertrauen überholen."

In Runde fünf übernahm Quartararo die Führung und blickte nicht mehr zurück. Er fuhr fortan ein dominantes und fehlerfreies Rennen. "Es war lustig, als ich vor dem Rennwochenende hier Kommentare gelesen habe, dass ich bald einen Fehler machen würde", konnte sich Quartararo einen Seitenhieb auf Aussagen von Rivale Joan Mir nicht verkneifen. "Ich hätte großen Druck, weil ich der einzige Stammfahrer im Yamaha-Werksteam bin. Genau das Gegenteil ist der Fall: Ich habe mich noch nie so gut gefühlt auf dem Motorrad und Yamaha macht mir überhaupt keinen Druck. Mir geht es super - besser als je zuvor."

Für Fabio Quartararo läuft aktuell alles nach Plan, Foto: LAT Images
Für Fabio Quartararo läuft aktuell alles nach Plan, Foto: LAT Images

Fabio Quartararo: Keine Gedanken an WM

Aufgrund der enttäuschenden Resultate seiner WM-Kontrahenten Mir, Johann Zarco und Pecco Bagnaia - sie kamen auf die Ränge neun, elf und 14 - sammelte Quartararo in Silverstone Big Points. 65 Punkte führt Quartararo nun vor Mir, 69 vor Zarco und 70 vor Bagnaia. "Ich schaue nicht allzu viel auf die WM", so der WM-Leader, dem nun sechs dritte Plätze in den verbleibenden Rennen reichen würden. "Auch das nächste Rennen werde ich so in Angriff nehmen, als wäre es das erste in diesem Jahr. Dieser Sieg wird meinen Zugang nicht ändern. Aber das war heute natürlich ein ganz wichtiger Sieg und ich habe jetzt etwas Spielraum in der Gesamtwertung."