Maverick Vinales soll bereits in wenigen Tagen zum ersten Mal auf der Aprilia RS-GP Platz nehmen. Wie das italienische Fachportal "GPone" berichtet, soll der Katalane am 31. August und 1. September MotoGP-Testfahrten für den italienischen Hersteller in Misano bestreiten.

Möglich wird das durch die sofortige Trennung von Yamaha, die am Freitag offiziell bekanntgegeben wurde. Vinales ist seither ein freier Mann und könnte theoretisch bereits beim nächsten Rennen in Silverstone für jedes beliebige Team an den Start gehen. Das soll vorerst aber noch nicht geschehen.

Stattdessen will sich Vinales zunächst bei einem Test an das Motorrad gewöhnen, dass er ab 2022 pilotieren wird. Bis Saisonende könnte der Neuzugang aber noch das eine oder andere Rennen bestreiten. Laut "GPone" plant Aprilia Wilcard-Einsätze und könnte damit ein drittes Motorrad an den Start bringen.

MotoGP-Talk: Warum warf Maverick Vinales bei Yamaha hin?: (37:56 Min.)

Da Aprilia aufgrund seiner Erfolglosigkeit das letzte MotoGP-Team, das noch von den Konzessionen profitiert, sind 2021 bis zu sechs Wildcard-Starts möglich. Zudem darf man - im Gegensatz zu den fünf anderen Herstellern - mit seinen Wildcards auch an aufeinanderfolgenden Rennen starten.

Wildcard-Frist als Haken

Theoretisch könnte Vinales somit alle sechs Rennen von Aragon bis zum Saisonfinale in Valencia bestreiten. Die Sache hat allerdings einen Haken: Wildcards müssen mindestens 90 Tage vor dem Start eines Events beantragt werden. Sollte Aprilia bislang noch keine Wildcard-Anträge bei der GP-Kommission eingereicht haben, ist diese Frist bereits für alle restlichen Saisonrennen abgelaufen.

Es ist aber nicht ausgeschlossen, dass Aprilia bereits Wildcards für das eine oder andere Rennen beantragt hat, da man gerne Andrea Dovizioso im Renneinsatz gesehen hätte. Der dreifache MotoGP-Vizeweltmeister testete in der laufenden Saison mehrfach für Aprilia, verwehrte sich bislang aber den Wildcard-Plänen der Italiener.

Die Hersteller sind nicht dazu verpflichtet, ihre beantragen Wildcard-Plätze auch tatsächlich in Anspruch zu nehmen. Die IRTA behält in einem solchen Fall lediglich die Hälfte der dafür bezahlten Gebühr ein. So soll zum Beispiel auch KTM für Misano eine Wildcard beantragt haben, von der unklar ist, ob sie in Anspruch genommen wird.