Fabio Quartararo wird am zweiten MotoGP-Wochenende in Spielberg der einzige Fahrer im Yamaha-Werksteam sein. Die Japaner haben Teamkollege Maverick Vinales die Teilnahme am Österreich-GP verboten. Vinales soll im Rennen vergangene Woche versucht haben, den Motor seiner M1 bewusst zu zerstören.

Vinales' Suspendierung war am Donnerstag in Spielberg natürlich das große Thema im MotoGP-Paddock. Besonders nah dran am Eklat ist natürlich Stallgefährte Quartararo. Der stellt sich auf die Seite des Herstellers: "Ich bin nicht überrascht. Viele Menschen wissen, was passiert." Für Vinales Beschwerden zeigte Quartararo kein Verständnis. "Ich kann nur sagen, dass das Bike fantastisch ist. Maverick hat damit ja auch das erste Saisonrennen gewonnen und konnte dabei super überholen und dann sogar davonfahren. Unser Motorrad funktioniert gut und konstant. Es ist für mich deshalb nur schwer zu verstehen, was bei Maverick passiert ist."

Für Quartararo selbst spielt der Wegfall seines Teamkollegen aber keine große Rolle: "Für mich ändert sich nichts. Natürlich ist es immer gut, wenn du mehr Fahrer und damit mehr Informationen hast, aber das brauche ich nicht unbedingt. Es wird kein großes Problem sein."

Yamaha lässt Maverick Vinales nicht starten: Die Hintergründe: (11:09 Min.)

Die restlichen MotoGP-Fahrer reagierten ausweichend auf Fragen zu dieser unrühmlichen Episode. Mit zwei Ausnahmen. Eine davon war wenig überraschend Jack Miller. Auch der sparte nicht mit Kritik an Vinales. "Ich kann Maverick nicht verstehen. Wir sind Rennfahrer. Wir werden bezahlt, um Rennen zu fahren und zu versuchen, die anderen Fahrer zu schlagen. Wir sind keine Influencer oder was auch immer diese Idioten sein wollen. Wir sind hier um Motorrad zu fahren - und um mit euch Arschgesichtern zu reden", lachte Miller am Ende seiner Medienrunde am Donnerstag.

Aleix Espargaro verbrachte die letzten drei Tage zusammen mit Vinales beim Fahrradtraining auf den Passstraßen rund um Spielberg. Die beiden Katalanen pflegen ein freundschaftliches Verhältnis, doch auch Espargaro konnte Vinales nur bedingt in Schutz nehmen: "Ich war auch schon ein paar Mal richtig sauer, wenn ich Probleme mit dem Motorrad hatte. Als Fahrer musst du aber verstehen, dass das ein Teamsport ist. Wenn du stürzt, beschuldigen dich die Mechaniker ja auch nicht. Wenn du einen Defekt hast, ist das frustrierend, aber du musst gut darüber nachdenken, wie du darauf reagierst. Ich will Mavericks Verhalten nicht rechtfertigen, aber in der Hitze des Gefechts kann das passieren."