Miguel Oliveira steht am Sonntag ein schmerzhaftes MotoGP-Rennen bevor. Der Portugiese hatte am Samstag mit den Folgen seines Highsiders vom Vortag schwer zu kämpfen. Zwar trug er bei seinem Unfall lediglich eine winzige Fissur davon, doch ein Bluterguss im Knochen sowie aufgestaute Flüssigkeit im Handgelenk setzten Oliveira schwer zu.

"Als ich heute Morgen aufgewacht bin, hatte ich auf einer Skala von eins bis zehn Schmerzen von einer klaren zehn", gestand er nach dem Qualifying, das er auf dem 12. Rang abschließen konnte. "Aber ich nehme starke Schmerzmittel, ich bin komplett auf Droge", scherzte er. "Eigentlich braucht diese Verletzung drei Wochen, um auszukurieren. Die Hand muss in eine Bandage, die ich nur zum Fahren abnehmen darf."

Probleme beim Fahren bereitet ihm die Verletzung trotz der Schmerzmittel, wie Oliveira erklärte: "Ich kann den Lenker nicht richtig greifen und daher nicht so bremsen wie üblich. Ich versuche, das über den Unterarm und den Trizeps auszugleichen, aber dadurch kann ich im Kopf nicht frei fahren. Ich muss mich erst an diese neue Situation gewöhnen."

Trotz Verletzung: Oliveira beste KTM

Immerhin konnte Oliveira es im MotoGP-Qualifying als einziger der fünf KTM-Fahrer in Q2. Für das Rennen am Sonntag macht er sich aber keine großen Hoffnungen: "Vielleicht würde Regen mir in der aktuellen körperlichen Verfassung ein wenig helfen, allerdings bin ich hier noch nicht im Nassen gefahren. Daher müssen wir ein wenig abwarten, was passiert."

Oliveira schilderte am Samstag auch Details über seinen Highsider, der ihn am Freitag im 1. Training in Kurve 3 ereilt hatte. Schuld war kein technisches Gebrechen, sondern eine Feinheit im Setup: "Wir dachten, es wäre eine gute Idee, die Traktionskontrolle erst ab einem gewissen Tempo zu aktivieren. Das wäre hilfreich, um schneller aus einem Kiesbett zu kommen. Kurve 3 ist aber leider eine der langsamsten Kurven im Kalender und daher war ich eineinhalb km/h unter der Grenze, die wir für das Eingreifen der Traktionskontrolle gesetzt haben."

Ohne die elektronische Hilfe wurde der Portugiese daher beim Griff ans Gas aus seinem Sattel katapultiert. "Danach bin ich etwa eineinhalb Kilometer hoch geflogen", scherzte er und meinte abschließend: "Niemand hat Schuld an diesem Unfall." Den Schaden hat jedenfalls Oliveira, dessen Ambitionen in der Gesamtwertung dadurch einen herben Dämpfer erhielten.