Seit dem Saisonstart 2020 ist Honda in eine beispiellose Krise gerutscht. In den letzten 24 Rennen gelang nur ein Sieg durch Marc Marquez in diesem Jahr am Sachsenring, zwei weitere Male durfte man sich im Vorjahr über Podiumsplatzierungen von Bruder Alex freuen. Ansonsten: Flaute. 2020 reichte es nur zu Rang fünf in der Herstellerwertung, aktuell belegt man denselben Platz.

Da ist es nur schwer vorstellbar, dass Honda 2022 wieder zu altem Glanz zurückkehren kann. Dennoch hat Speerspitze Marc Marquez seinen Fokus bereits wieder auf den Hauptpreis gerichtet. "Der WM-Titel ist natürlich unser Ziel", sagte er am Donnerstag in Spielberg. "Ich arbeite daran, wieder ein besserer Rennfahrer zu sein und so zu fahren, wie ich das früher konnte. Aktuell kann ich nicht auf meine natürliche Art und Weise fahren. Das ist ein großes Ziel."

Ein Marc Marquez in Topform ist aber freilich nur die halbe Miete. Auch an der Honda RC213V sind Fortschritte nötig. "Honda arbeitet hart", versichert Marquez. "Wir testen viele Dinge auf meiner Seite der Garage. Es ist auch wichtig, diese Reaktion des Herstellers zu spüren. Natürlich ist es für die Resultate nicht ideal, wenn man am Rennwochenende so viel testet. Das führt oft zu einer gewissen Verwirrung. Wir sind aber der Meinung, dass das der richtige Weg ist, denn wir haben in der WM ja nichts zu verlieren. Für uns geht es darum, 2022 und die weitere Zukunft bestmöglich vorzubereiten."

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Dass die Situation aktuell verfahren ist, weiß Marquez selbst genau: "Alle Honda-Fahrer haben Probleme. Ich habe die Gesamtwertung gecheckt und da bin ich bester Honda-Pilot. Wir müssen also weiterhin hart arbeiten und an den Erfolg glauben, denn es wird bereits von Rennen zu Rennen besser."

Mit 59 WM-Punkten ist Marc Marquez derzeit Elfter der Gesamtwertung. Takaaki Nakagami liegt mit 55 Zählern einen Rang dahinter. Alex Marquez und Pol Espargaro kommen auf je 41 Punkte und belegen die WM-Plätze 14 beziehungsweise 15.