Am Donnerstag wurde endlich bekanntgegeben, worauf die MotoGP-Szene schon lange gewartet hatte. Valentino Rossis VR46-Team wird 2022 in der Königsklasse mit Motorrädern von Ducati fahren. Die Fahrerwahl ist noch offen. Hier soll laut Team-Manager Pablo Nieto eine Entscheidung im Laufe der Sommerpause fallen.

In dieser will sich auch Valentino Rossi selbst über seine Zukunft klar werden. Geht es nach VR46-Geldgeber und -Geschäftspartner Prinz Abdulaziz bin Abdullah Al Saud, soll der MotoGP-Superstar im eigenen Rennstall an der Seite von Halbbruder Luca Marini, der als Fixstarter gilt, weitermachen. "Es wäre großartig, wenn Valentino in den nächsten Jahren als Pilot in unserem Team zusammen mit seinem Bruder Luca fahren könnte", sagte Prinz Abdulaziz in der offiziellen Presseaussendung des Teams.

Damit hätte selbst Rossi nicht gerechnet: "Ich habe schon ein paar Mal mit ihm gesprochen und er hat mich gepusht, auch nächstes Jahr zu fahren. Dass er das in der Presseaussendung macht, hätte ich aber ehrlich gesagt nicht erwartet. Ich weiß, dass er gerne Luca und mich im Team hätte. Dass ich nächstes Jahr in meinem Team Rennen fahre, ist aber sehr unwahrscheinlich."

Die endgültige Entscheidung über ein mögliches Karriereende will Rossi nach wie vor in der am Montag beginnenden Sommerpause treffen. "Ich habe mich noch nicht entschieden. Ich muss auch erst mit Yamaha und dem Petronas-Team reden, denn wir wünschen uns natürlich alle bessere Resultate. Die Saison war bis jetzt nicht fantastisch. Deshalb ist es eben sehr unwahrscheinlich, dass ich auch 2022 fahren werde."

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Worte, die sehr auf ein MotoGP-Karriereende von Valentino Rossi nach der Saison 2021 hindeuten. An Leidenschaft für den Sport fehle es ihm aber nach wie vor nicht, stellt der 42-jährige Altmeister klar: "Du kannst nicht nur Rennen fahren, weil es dein Beruf ist und du damit gutes Geld verdienst. Ich und wohl auch alle anderen Fahrer hier, sind getrieben von einer Leidenschaft. Das wird dir schon klar, wenn du noch sehr jung bist. Du sitzt zum ersten Mal auf einem Motorrad und denkst dir: 'Das ist was für mich!' Meine Leidenschaft ist immer noch groß und mir hat dieser Sport immer sehr viel Freude gemacht. Resultate sind aber auch wichtig. Nicht zuletzt, um es auch genießen zu können. Denn unser Leben ist auch stressig. Da machen dann die Resultate den Unterschied."