Nun ist es offiziell: Das neue MotoGP-Team von Valentino Rossi wird in der kommenden Saison mit Motorrädern von Ducati an den Start gehen. Das teilte der VR46-Rennstall am Donnerstag um 11:12 Uhr via Presseaussendung mit.

"Wir sind sehr glücklich darüber, mit VR46 diese Einigung für die nächsten drei Jahre getroffen zu haben", wird Ducati-Manager Gigi Dall'Igna in dem Schreiben zitiert. "Die VR46 Riders Academy hat immer sehr seriös und professionell gearbeitet, vielen Fahrern in der Moto2 und Moto3 eine Chance gegeben und kann heute stolz sein, bereits drei Fahrer in die MotoGP gebracht zu haben."

Rossi erklärt Entscheidung für Ducati

Valentino Rossi erklärte am Nachmittag, warum sich seine Truppe letztlich für eine Zusammenarbeit mit Ducati entschieden hat: "Wir haben mit einigen Herstellern gesprochen. Wenn man derartige Verhandlungen führt, dann muss man viele Faktoren miteinbeziehen: Den Preis der Motorräder, die Unterstützung vom Werk, einfach alles. Am Ende lief es auf eine Entscheidung zwischen Yamaha und Ducati hinaus."

"Wir haben uns für Ducati entschieden, da sich in den Gesprächen eine gute Beziehung zu Paolo Ciabatti und Gigi Dall'Igna aufgebaut hat. Sie bringen für nächste Saison große Anstrengungen mit vielen Motorrädern auf. Wir haben daher mehr Gemeinsamkeiten mit Ducati gefunden, unter anderem die Förderung italienischer Fahrer", so Rossi.

In der Aussendung wurde auch die erste Personalie bekanntgegeben: Pablo Nieto wird die Position des Teammanagers übernehmen. Der Spanier spielt bereits seit 2015 eine tragende Rolle in der Academy und war zuletzt auch als Teamchef von Rossis Mannschaft in den kleinen Klassen tätig.

Fahrer-Lineup noch offen

Bezüglich Fahrer-Lineup gibt sich VR46 aber noch bedeckt. Dass Luca Marini eines der beiden Motorräder bekommen wird, gilt als fix. Auf das zweite Motorrad darf sich Moto2- und Academy-Fahrer Marco Bezzecchi gute Hoffnungen machen, es sei denn Valentino Rossi entscheidet sich, noch ein Jahr in seinem eigenen Team dranzuhängen. Viele Experten gehen aber mittlerweile davon aus, dass er seine Karriere beenden wird.

Mit welchen Motorrädern VR46 im kommenden Jahr ausgestattet wird, ist noch unklar. Wie das englischsprachige Fachportal "The Race" berichtet, könnte für Marini sogar ein vollwertiges Werksmotorrad des Jahrgangs 2022 drin sein. In diesem Fall würde Ducati in der kommenden Saison zum ersten Mal in der Geschichte fünf reinrassige Factory-Bikes an den Start bringen, da bereits im eigenen Werksteam und bei Pramac die Fahrer Miller, Bagnaia, Zarco und Martin im nächsten Jahr volle Werksunterstützung erhalten.

Das zweite Bike soll hingegen ein Motorrad aus dem Jahr 2021 sein. Insgesamt bringt Ducati somit 2022 acht Bikes an den Start, da man auch Gresini Racing - vermutlich mit zwei Motorrädern aus der aktuellen Saison - ausstattet.