Probleme mit der Schulter am verletzten rechten Arm verfolgten Marc Marquez durch die letzten Wochen. Das dichtgedrängte Programm mit Back-to-Back-Rennen in Mugello und Barcelona sowie dem Montagstest am Circuit de Catalunya waren da keine Hilfe. Marquez blickte den Testfahrten deshalb schon am Sonntag etwas unsicher entgegen. "Am Vormittag sollten wir ohne Probleme testen können. Dann müssen wir sehen, wie es mir am Nachmittag geht", so der Honda-Mann.

Marquez' Skepsis war aber zumindest teilweise unberechtigt, wie sich am Montag zeigte. Er drehte mit 87 Runden mehr als alle anderen Fahrer im Feld und fuhr in 1:40.054 auch eine ordentliche persönliche Bestzeit. Diese reichte für Rang elf, 0,654 Sekunden hinter Spitzenreiter Maverick Vinales.

"Ich bin zerstört", sagte ein sichtlich geschlauchter aber zufriedener Marc Marquez nach dem Testtag. "Am Ende habe ich wirklich gelitten, aber ich habe so einen Tag wie heute gebraucht, an dem ich einfach Mal in Ruhe fahren kann. Natürlich haben wir ein paar Dinge ausprobiert, aber in erster Linie konnte ich mich auf mich konzentrieren und viele, viele Runden fahren."

Seine schnellsten Runden gelangen Marquez am Vormittag, nach der Mittagspause war eher Kilometerfressen angesagt. "Zu Beginn war ich nicht schlecht unterwegs, aber dann bin ich nur noch gefahren, ohne wirklich zu pushen. Das war nicht mehr möglich. Für mich war das aber absolut in Ordnung. Jetzt will ich mich ausruhen und dann körperlich einen weiteren Schritt nach vorne machen. Ich glaube, dass das noch ein wichtiger Tag für die Zukunft sein wird", so Marquez.

Marc Marquez kam sturzfrei durch den Tag, Foto: LAT Images
Marc Marquez kam sturzfrei durch den Tag, Foto: LAT Images

Honda schon mit erstem 2022-Prototyp?

Ein wichtiger Tag könnte der Montag auch für das gesamte Honda-Projekt gewesen sein, denn was man da aus der Garage rollte, sah stark nach einem ersten Prototyp für die Saison 2022 aus. Marquez verneinte das und erklärte, dass diese Maschine motorentechnisch unverändert sei. Der neu geformte Lufteinlass an der Front und die gänzlich in schwarz gehaltene Verkleidung deuten aber doch auf große Veränderungen im Inneren hin. Viel mehr wollte Marquez nicht sagen: "Sonst bringen sie mich um."

Honda und Marquez testeten am Montag auch eine neue, zum 2021er-Bike passende Verkleidung. In der laufenden Saison ist ja wieder ein Aero-Update erlaubt. "Wir haben einen kleinen Unterschied gesehen und werden wohl dieses Paket homologieren lassen. Das kann uns vor allem auf schnellen Strecken helfen", glaubt Marquez. Er und seine Honda-Kollegen klagen ja regelmäßig über Probleme mit dem Vorderrad. Da ist zusätzlicher Anpressdruck stets willkommen.