Joan Mir ist nicht unbedingt für markige Ansagen bekannt. Nach dem MotoGP-Qualifying in Barcelona riss dem amtierenden Weltmeister aber der Geduldsfaden und er nahm sein Team ins Visier.

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"Ich mache mir Sorgen", gab Mir zu. "Ich will meinen Titel verteidigen und ich denke, dass Suzuki das auch möchte. Es müssen mehr Teile gebracht werden, denn es ist einfach nicht genug. Vielleicht arbeiten die anderen Teams im Moment härter. Viele Hersteller haben sich verbessert, aber wir nicht. Ja, wir haben eine gute Basis, aber im Grunde ist es das gleiche Motorrad wie im Vorjahr."

Nach einem erneut enttäuschenden Qualifying brachte Mir ein konkretes Beispiel für seine Kritik: "Ich war heute um zwei Zehntel schneller als im Vorjahr. Damals wir Achter, heute aber nur noch Zehnter. Unser Paket ist gut, aber wir verbessern uns einfach nicht. Da muss einfach mehr kommen."

Festmachen kann man Mirs Kritik etwa am Beispiel von KTM. Der österreichische Hersteller hatte in den ersten vier Rennen mit massiven Problemen zu kämpfen. Seit das Werksteam seit dem Rennen in Mugello aber einen neuen Rahmen im Einsatz hat, läuft es deutlich besser. Im Qualifying stellten Miguel Oliveira und Brad Binder ihre RC16 auf die Plätze vier und acht.

"Was verbessert werden muss, ist das Tempo, mit dem Neuerungen an unser Motorrad kommen", sprach der amtierende MotoGP-Weltmeister Klartext. Dass Suzuki auch künftig kein Satellitenteam betreuen wird und somit die Entwicklungsarbeit nur im Werksteam verbleibt, stößt Mir sauer auf. "Was wir Fahrer darüber denken, ändert nichts an der Entscheidung", beklagte er. "So etwas wird ganz oben entschieden. Suzuki will das eben nicht und werden schon wissen warum."

Am Sonntag geht es erneut nur um Schadensbegrenzung des ohnehin schon großen Punkterückstandes von 40 Punkten auf Fabio Quartararo. "Wir müssen wieder aus nichts viel machen. Aus dieser Position kann ich sicher wieder um das Podium kämpfen, wenn ich das Rennen richtig manage." Für ganz vorne könnte es aber wohl wieder nicht reichen.