Mit einem siebten Rang in Portimao begann Marc Marquez' Rückkehr in die MotoGP nach neun Monaten Verletzungspause ganz ordentlich. Von da an ging es aber bergab. Es folgte der neunte Platz in Jerez und zuletzt zwei Nullnummern in Le Mans und Mugello. Während er in Frankreich zumindest den nötigen Speed zeigte, war Marquez in Italien meilenweit von der Pace der Spitze entfernt.

Vor dem einstigen MotoGP-Dominator liegt noch ein langer Weg, bevor er wieder um den MotoGP-Thron kämpfen kann. Dass das Comeback für ihn derartig schwierig verlaufen würde und ihm vor allem die lädierte Schulter wieder so große Probleme macht, hätte Marquez selbst nicht erwartet.

"Wenn du dein Comeback gibst, dann fühlst du dich bereit dazu, wieder ein Motorrad zu fahren. Für mich war es aber eine Überraschung, wie herausfordernd ein MotoGP-Bike ist. Wenn du für lange Zeit zuhause sitzen musst, dann vergisst du das etwas", gesteht der Repsol-Honda-Pilot. "Du kannst dich im Fitnessstudio bereit fühlen, aber auf dem Motorrad wirken Kräfte, die du einfach nicht simulieren kannst."

Marquez tastete sich vor der Rückkehr ins Renngeschehen ja auf einer Honda RC213V-S bei Testfahrten in Barcelona und Portimao wieder an sein Arbeitsgerät heran. Doch selbst die rund 240 PS-starke Serienmaschine lieferte nicht annähernd die Belastungen des MotoGP-Bikes. "Auf dem Straßenmotorrad konnte ich viele Runden am Stück fahren. Mit der MotoGP gelingen mir nicht einmal fünf, wenn ich so aggressiv fahre, wie ich es gewohnt bin", seufzt Marquez. "Du musst hier einfach in jedem Aspekt bei 100 Prozent sein, wenn du gegen die besten Fahrer der Welt um Podien oder Siege kämpfen willst."

In Mugello kehrte Marquez mit dem Scooter zurück an die Box, Foto: LAT Images
In Mugello kehrte Marquez mit dem Scooter zurück an die Box, Foto: LAT Images

Nach dem harten Mugello-Wochenende blieben Marquez nun auch nur vier Tage Verschnaufpause, ehe es am Freitag mit den ersten Trainings in Barcelona losgeht. "Mugello war hart, aber eigentlich das für alle Rennwochenenden seit meinem Comeback. Wir wollen hier einen weiteren Schritt machen, was mein Gefühl auf dem Motorrad angeht. Darum geht es. Das Resultat ist egal. Es ändert nichts an meinem Leben, ob ich jetzt Achter, Zehnter oder Zwölfter werde", so der frühere Seriensieger.