Drei Rennwochenenden hat Marc Marquez seit seinem MotoGP-Comeback bestritten - mit unterschiedlichem Erfolg: Auf eine ordentliche Rückkehr in Portimao folgte ein schwieriges Wochenende in Jerez mit zwei heftigen Stürzen. Auch zuletzt in Le Mans crashte Marquez zwei Mal, da sogar im Rennen.

Fans, die einen nach fast neun Monaten Verletzungspause erneut dominant auftretenden Marc Marquez erwartet hatten, werden nun mit der harten Realität konfrontiert. Und auch der MotoGP-Superstar selbst hat am schwierigen Weg zurück zu knabbern. "Nach Jerez beispielsweise haben wir darüber nachgedacht, es wieder sein zu lassen", verriet Marquez am Donnerstag in Mugello. "Es war eine Option, über die wir mit den Ärzten gesprochen haben. Sie haben uns aber versichert, dass es gut für mich ist, wieder auf dem MotoGP-Bike zu sitzen. Du kannst mit anderen Motorrädern trainieren, aber nur auf deinem Arbeitsgerät kannst du dich wirklich steigern."

Marquez setzte deshalb nach Jerez seine MotoGP-Saison fort und wird das voraussichtlich weiterhin machen, auch wenn sein Körper noch nicht wie erhofft mitspielt. Interessanterweise ist es aber nicht der gebrochene rechte Oberarm, der ihm die größten Probleme bereitet. Stattdessen beeinträchtigt ihn die rechte Schulter, an der er vor der MotoGP-Saison 2020 operiert wurde.

"Der Oberarm ist mit der Schulter verbunden und da hatte ich schon einen Eingriff. Die Schulter war vielleicht noch nicht zu 100 Prozent verheilt, hat aber beim Saisonstart im Vorjahr sehr gut funktioniert. Jetzt funktioniert aber irgendetwas nicht mehr richtig. Es ist nicht extrem schlimm, aber wir müssen verstehen, wo das Problem liegt. Warum werden die Schmerzen im Laufe eines Wochenendes immer stärker? Warum habe ich auch zuhause, wenn ich mich entspanne, immer Schmerzen? Diese kleinen Probleme in der Schulter stören mich beim Fahren mehr, als ich das erwartet hätte. Die Schulter ist momentan meine größte Einschränkung", verrät Marquez.

Marc Marquez arbeitet im Fitnessstudio an seiner Rehabilitation, Foto: Facebook/Marc Marquez
Marc Marquez arbeitet im Fitnessstudio an seiner Rehabilitation, Foto: Facebook/Marc Marquez

Der Repsol-Honda-Star trainierte zuletzt sogar mit einem 600er-Motorrad seines Arbeitgebers, um auf der Maschine einen Weg zu finden, seine körperlichen Limitationen zu umfahren - vergeblich. "Normalerweise fahre ich solche Bikes nie, aber jetzt ging es mir nicht darum, schnell zu sein, sondern meine Position auf dem Motorrad zu verstehen", erklärt Marquez. "Auf dem MotoGP-Bike fahre ich aktuell nicht in der richtigen Position, aber ich habe auf der 600er schnell verstanden, dass das im Moment auch nicht möglich ist. Wenn ich mich richtig bewege, dann sind die Schmerzen in der Schulter zu groß."