In Jerez und Portimao bestritt Marc Marquez seine ersten beiden MotoGP-Events nach der fast neunmonatigen Verletzungspause. Am Mittwoch nach dem Spanien-Grand-Prix ging es für ihn zu einer erneuten Untersuchung bei den behandelnden Ärzten in Madrid. Diese zeigten sich mit dem Heilungsverlauf des gebrochenen rechten Oberarms zufrieden und erlaubten Marquez, das Krafttraining zuhause zu intensivieren.

Eine positive Nachricht für den Repsol-Honda-Star, die ihm aber schnell die knallharte Realität vor Augen führte. "Wir haben den Trainingsplan etwas modifiziert, so dass ich meine Muskulatur im rechten Arm wieder stärken kann. Dadurch habe ich gemerkt, wie groß der Unterschied zwischen meinen beiden Armen immer noch ist. Auf der rechten Seite bin ich weit entfernt von einem guten Niveau", musste Marquez am Donnerstag vor dem Frankreich-GP gestehen.

Das vergleichsweise sanfte Training der vergangenen Wochen scheint Marquez ein Gefühl von falscher Sicherheit gegeben zu haben: "Ich war immer optimistisch, weil ich mich im Fitnessstudio nicht schlecht gefühlt habe. Da habe ich aber mit leichten Gewichten gearbeitet. Mit mehr Last ist mir der Unterschied erst bewusst geworden. Mein Eindruck auf dem Motorrad hat wohl doch mehr der Realität entsprochen. Ich brauche einfach noch Zeit. Die haben wir aber leider nicht."

Nach dem Le-Mans-Wochenende darf Marquez möglicherweise wieder mit dem Motorradtraining abseits der Grands Prix beginnen. Einen Tag zwischen den Rennwochenenden peilt man vorerst an. Eine endgültige Entscheidung diesbezüglich ist aber noch nicht gefallen.

Wer sind die MotoGP Stars der Zukunft? (07:26 Min.)

Regen in Le Mans als Vorteil für Marc Marquez?

Zunächst steht für Marquez und seine MotoGP-Kollegen aber der Frankreich-GP auf dem Plan. Wie so oft in Le Mans zeigt sich das Wetter von seiner schlechtesten Seite. An allen drei Tagen ist mit teils starken Regenfällen zu rechnen. Ein Umstand, der sich für den noch nicht völlig fitten Marquez aber als positiv erweisen könnte.

"Einerseits würde ich natürlich gerne im Trockenen fahren, weil ich da meine persönliche Rehabilitation am besten vorantreiben kann. Andererseits herrscht bei Regen aber immer mehr Ungewissheit. Es ist eine Lotterie. Außerdem ist der limitierende Faktor für mich aktuell mein körperlicher Zustand und das Fahren im Regen ist generell weniger anstrengend. Das kann mir helfen", überlegt Marquez.