Jack Miller gewinnt das MotoGP-Rennen in Jerez und sorgt somit für den ersten Sieg einer Ducati auf dem spanischen Traditionskurs seit Loris Capirossi 2006. Francesco Bagnaia komplettiert als Zweiter einen Doppelsieg für den italienischen Hersteller, während Vizeweltmeister Franco Morbidelli als Dritter seinen ersten Podestplatz der laufenden Saison holt.

Armpump zerstört Quartararos Rennen: MotoGP-Analyse Jerez-GP (10:44 Min.)

Zum großen Pechvogel avanciert Fabio Quartararo, der zwar das Rennen lange anführt, am Ende aber nur 13. wird und damit auch die WM-Führung an Bagnaia verliert. Marc Marquez landet auf Rang 9, Stefan Bradl belegt den 12. Platz, Valentino Rossi bleibt als 17. zum dritten Mal in Folge ohne Punkte.

Die MotoGP-Schlüsselszene in Jerez

Fabio Quartararo sah nach der ersten Rennhälfte bereits wie der sichere Rennsieger aus, doch plötzlich bekam er Probleme. Jack Miller hatte auf der Start/Zielgeraden zwischen 15. und 16. Runde somit leichtes Spiel und ließ die Yamaha mit seiner Ducati locker stehen. Danach hatte Miller keine Gegner mehr und fuhr einen souveränen Sieg ein.

MotoGP in Jerez: Der Rennfilm

Die Startaufstellung: Fabio Quartararo sicherte sich die Pole Positon und startete in der ersten Reihe vor Franco Morbidelli und Jack Miller. Dahinter gehen Francesco Bagnaia, Taka Nakagami und Johann Zarco in das Rennen. Stefan Bradl holte im Qualifying P12, während Marc Marquez (14.) und Valentino Rossi (17.) aus dem hinteren Mittelfeld starteten.

Start: Quartararo fällt aus Pole Position zurück und muss sich hinter Miller, Morbidelli und Bagnaia auf P4 einreihen. Zarco verliert einige Plätze und rutscht auf Platz 10 zurück.

1. Runde: Miller liegt nach der 1. Runde vor Morbidelli, Bagnaia, Quartararo, Aleix Espargaro und Mir in Führung. Alex Marquez stürzt in Turn 8 und ist aus dem Rennen.

2. Runde: Brad Binder verabschiedet sich auf dem 10. Rang aus dem Rennen. Quartararo kann im zweiten Sektor Bagnaia attackieren und geht in der letzten Kurve tatsächlich an ihm vorbei. Der Polesitter ist wieder auf Podestkurs.

3. Runde: Alex Rins rutscht weg! Er liegt auf P7, als er am Scheitelpunkt von Turn 6 stürzt. Immerhin reiht er sich am Ende des Feldes wieder ein. In der letzten Kurve schnappt sich Quartararo den 2. Rang von Morbidelli. Aleix Espargaro kann sich Bagnaias 4. Platz sichern.

4. Runde: Quartararo liegt in Führung! Erneut schlägt er in der letzten Kurve zu, wo er mit Abstand die aggressivste Linie fahren kann. Die Top-5 sind nur durch eine Sekunde getrennt.

5. Runde: Einmal an der Spitze, zieht Quartararo sofort das Tempo an. Er fährt in 1:37,797 Minuten die schnellste Rennrunde und zieht den Verfolgern um eine halbe Sekunde davon. Mir fällt im Kampf um Platz 6 hinter Nakagami zurück.

6. Runde: Pol Espargaro, Marc Marquez und Stefan Bradl liegen direkt hintereinander ab Rang 10. Sie haben bereits 4,6 Sekunden auf Quartararo verloren.

7. Runde: Miller liegt zum ersten Mal in diesem Rennen mehr als eine Sekunde vor Morbidelli. Allerdings fehlen dem Australier auf Quartararo bereits sieben Zehntelsekunden.

8. Runde: Quartararo verbessert die schnellste Rennrunde auf 1:37,770 Minuten und liegt nun schon 1,1 Sekunden vor Miller.

9. Runde: Bagnaia kam rundenlang nicht an Aleix Espargaro vorbei, doch in der Anfahrt zu Turn 6 geht er ohne Probleme an der Aprilia vorbei. Damit kann er Jagd auf die Podestplätze machen.

10. Runde: Auf Platz 12 erwischt es Enea Bastianini. Der Rookie geht in Kurve 2 zu Boden.

11. Runde: Bagnaia holt rapide auf Morbidelli auf, dessen 3. Platz nun in Gefahr gerät. Vinales hat auf P8 ein ähnliches Problem mit Zarco.

12. Runde: Marquez geht an Pol Espargaro vorbei und stößt damit in die Top-10 vor.

13. Runde: Miller kann einigermaßen mit Quartararo mithalten und liegt eineinhalb Sekunden hinter Quartararo. Morbidelli hat auf Miller hingegen bereits 2,6 Sekunden verloren und steht nach wie vor unter Druck von Bagnaia.

14. Runde: Quartararo verliert fast eine Sekunde auf nur einer Runde! Bagnaia kann sich beim Beschleunigen aus der letzten Kurve Morbidelli schnappen.

15. Runde: Quartararo kann Miller überhaupt nichts mehr entgegensetzen! Am Ende der Runde zieht die Ducati ohne Probleme an der Yamaha vorbei.

17. Runde: Nun kommt auch Bagnaia Quartararo immer näher, während sich Miller an der Spitze absetzt. Ducati steuert klar auf einen Doppelsieg zu.

18. Runde: Bagnaia zieht kampflos an Quartararo vorbei, der wenige Kurven später auch von Morbidelli gefressen wird. Für den WM-Leader sind die verbleibenden sieben Runden ein reines Verteidigungsgefecht.

19. Runde: Nakagami schnappt sich Aleix Espargaro, der hinter Quartararo etwas zögert. Der Franzose wird durchgereicht: Ab Rang 4 liegen nun Nakagami, Mir, Aleix Espargaro und Quartararo.

20. Runde: Auch Vinales, Zarco, Marquez ziehen problemlos an Quartararo vorbei.

22. Runde: Oliveira und Bradl haben auch kein Problem mit Quartararo, der nun auch die virtuelle WM-Führung an Bagnaia verloren hat.

25. und letzte Runde: Morbidelli kann noch leicht auf Bagnaia aufholen, doch die beiden Ducatisti an der Spitze geben sich keine Blöße.

Zieleinlauf: Jack Miller gewinnt das MotoGP-Rennen in Jerez vor seinem Ducati-Teamkollegen Francesco Bagnaia. Franco Morbidelli holt den 3. Rang, dahinter landen Taka Nakagami, Joan Mir, Aleix Espargaro, Maverick Vinales und Johann Zarco. Marc Marquez belegt den 9. Rang, Stefan Bradl wird 12., während Valentino Rossi als 17. erneut ohne WM-Punkte bleibt. Fabio Quartararo rettet als 13. immerhin drei Zähler ins Ziel.

So lief das Rennen für Stefan Bradl

Von Platz 12 gestartet, fand sich der Honda-Testfahrer rasch in einer Gruppe mit seinen Teamkollegen Marc Marquez und Pol Espargaro wieder. Gegen Ende konnte er mit dem Duo nicht mehr ganz mithalten und wurde auch noch von Miguel Oliveira überholt. Rund 15 Sekunden hinter den Podestplätzen kam er als Zwölfter ins Ziel.

Die Stimmen vom MotoGP-Podium

Jack Miller (Sieger, Ducati): "Ich wusste, dass ich eine gute Pace habe, aber Fabio war deutlich schneller als er mich überholt hat. Ich konnte diese Pace nicht halten, er aber später auch nicht. Ich hätte nicht erwartet, ihn noch einmal einzuholen, aber es ist mir gelungen. Dann habe ich einfach versucht, cool zu bleiben und keine Fehler zu machen. Die letzten sieben, acht Runden waren die längsten meiner Karriere. Ich kann gar nicht beschreiben, was ich fühle. Es ist eine Flut an Emotionen: Glücklich, aber auch traurig. Ich wünschte, meine Eltern könnten hier mit mir feiern. Ich möchte mich bei allen für ihre Unterstützung bedanken."

Francesco Bagnaia (2., Ducati): "Ich habe heute eine Strategie verwendet, die mir ein gutes Resultat eingebracht hat. Am Start war ich aber zu langsam, um das Rennen zu gewinnen. Ich habe versucht, die Reifen gut zu managen, denn das Hinterrad ist hier stark gerutscht und hat dementsprechend stark abgebaut. Als ich dann versucht habe, die Lücke zu Jack zu schließen, habe ich auch Probleme mit der Front bekommen. Ich bin aber sehr zufrieden, denn ich führe jetzt in der WM. Außerdem war das eine schwierige Strecke für uns, auf der wir einen Doppelsieg geholt haben!"

Franco Morbidelli (3., Petronas-Yamaha): "Ich habe heute das gesamte Rennen über absolut alles gegeben. Ich war wirklich am Limit und habe sehr viel riskiert. Am Ende sind wir mit diesem Podium belohnt worden. Ein Podium, das sich anfühlt wie ein Sieg, wenn man unsere aktuelle Situation betrachtet. Es ist ein großartiges Gefühl!"